Weg frei für Sanierung der riesigen Burg Rheinfels

| Hotellerie Hotellerie

Eine der größten Burgen am Rhein soll nicht nur eine umfassende Sanierung, sondern auch eine Sichtbarmachung ihrer einst noch viel umfangreicheren Ausdehnung erleben. Vorgesehen sei, dass die Eigentümer der umliegenden Grundstücke der Ruine Rheinfels schräg gegenüber dem Loreley-Felsen etwa mit Hecken die einstigen Umrisse der Burg markierten, sagte der Stadtbürgermeister von St. Goar, Falko Hönisch (SPD). Es gehe um «eine florale Erlebbarmachung». Die Höhenburg soll bei der geplanten Bundesgartenschau 2029 im Welterbe Oberes Mittelrheintal zu einem zentralen Schmuckstück werden. Das Gemäuer war im 13. Jahrhundert erbaut und Ende des 18. Jahrhunderts von französischen Revolutionstruppen gesprengt worden.

Die Burg, direkt gegenüber der Loreley, beherbergt seit Jahrzehnten auch ein Hotel, das seit knapp einem Jahr von den Lohbeck-Privat-Hotels betrieben wird. Das Romantik Hotel Schloss Rheinfels in St. Goar ist einer der führenden Hotel- und Gastronomiebetriebe im UNESCO Welterbe Mittelrheintal. Mit 65 Zimmern, Suiten und Appartements, der mehrfach preisgekrönten Tagungsvilla, zwei Restaurants und Erlebniskneipe sowie Wellnessbereich mit Pool und Sauna-Anlage hat die Hotelanlage auch eine besondere Anziehungskraft für Event-Veranstalter, nicht zuletzt durch den größten Gewölbekeller Europas. 

Für die Sanierung sind laut Hönisch 6,25 Millionen Euro vom Land Rheinland-Pfalz und 1,5 Millionen Euro von der Generaldirektion Kulturelles Erbe (GDKE) des Bundeslandes vorgesehen. Zunächst müssten bröckelnde Mauern gesichert werden, dann folge die eigentliche Sanierung. Die Freigabe der Landesmittel hatte ein Rechtsstreit blockiert, der aber Anfang 2020 mit einem Vergleich endete.

Die Burg war seit dem 19. Jahrhundert im Besitz der Hohenzollern gewesen. 1924 wurde die darunter liegende Kleinstadt St. Goar Eigentümerin, mit der Auflage, das Gemäuer nicht zu verkaufen. 1998 schloss sie mit dem Hotel neben der Burg einen Erbpachtvertrag für 99 Jahre. Dagegen klagte Georg Friedrich Prinz von Preußen, Ururenkel des letzten deutschen Kaisers: Das komme einem Verkauf gleich. In erster Instanz verlor der Chef des Hauses Hohenzollern, in zweiter Instanz akzeptierte er einen Vergleich und verzichtete auf die Burg. St. Goar tritt dafür von 2021 an einen Euro des Burgeintritts für Besucher an die Prinzessin-Kira-von-Preußen-Stiftung ab, die dafür in St. Goar Kinder und Jugendliche fördert. Der Prinz von Preußen verhandelt auch mit dem Bund, Berlin und Brandenburg über mögliche Rückgaben und Entschädigungen.

Der ehrenamtliche Stadtbürgermeister und professionelle Opernsänger Hönisch sagte: «Der Rechtsstreit hat die Burg Rheinfels bundesweit noch bekannter gemacht.» Wohl auch wegen des Trends zum Urlaub in Deutschland in Seuchenzeiten habe das weitläufige Gemäuer im Sommer einen Besucherrekord erlebt. «Im Juli 2020 zum Beispiel hatten wir 11 943 Besucher. Im Juli 2019 waren es 9476 gewesen», berichtete Hönisch. Nach der Sanierung der Burg mit vielen unterirdischen Gängen sollten auch unzugängliche Bereiche im Rahmen von Führungen wieder zugänglich sein. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Tin Inn, das auf ein nachhaltiges Übernachtungskonzept auf Basis seriell gefertigter Container setzt, hat einen neuen Standort in Nettetal-Kaldenkirchen eröffnet. Die Eröffnung folgt kurz nach der Inbetriebnahme des Standorts in Meckenheim.

Am 1. Dezember 2025 eröffnet in Frankfurt-Sachsenhausen das The Florentin. Das Haus, das aus der ehemaligen Villa Kennedy und erweiterten Gebäudeflügeln besteht, ist Teil der Althoff Collection.

Die Ertragslage in der österreichischen Ferienhotellerie bleibt angespannt. Dies ist das zentrale Ergebnis des „Fitness-Check 2025“, der als größtes Benchmarking im Alpenraum gilt. Wesentliche Ursache dafür sind die gestiegenen Betriebskosten.

Eine intensive Debatte innerhalb der Hotellerie beleuchtet die steigende Diskrepanz zwischen den verlangten Preisen und der tatsächlich gebotenen Qualität beim Frühstücksbuffet. Die Diskussion ausgelöst hatte Unternehmer und Hotelier Marco Nußbaum in einem LinkedIn-Post, der auf starke Resonanz traf.

Die deutsche Hotellandschaft verzeichnet eine Premiere: In Rheine fand die Grundsteinlegung für das erste Fairfield by Marriott in Deutschland statt. Das neue Haus, das von Signo Hospitality betrieben wird, soll voraussichtlich im Frühjahr 2027 eröffnet werden.

Der Technologiekonzern Google erweitert kontinuierlich die KI-Funktionen seiner Suchmaschine, für die Reiseplanung und -buchung. Ein Schwerpunkt der jüngsten Ankündigungen liegt auf der Entwicklung agentischer Buchungsmöglichkeiten für Flüge und Hotels, die bislang in Zusammenarbeit mit Hotelkonzernen und OTAs entsteht. 

Das Fünf-Sterne-Adults-only-Resort Posthotel Achenkirch am Achensee erweitert sein Gesundheitsangebot um das neu eröffnete Longevity Lab. Mit dieser Investition positioniert sich das Traditionshaus als Vorreiter einer ganzheitlichen Wellbeing-Kultur, die moderne Longevity-Konzepte, Biohacking und mentale Arbeit zur Sinnfindung vereint.

Die Rocco Forte Hotels haben ihr neuestes Haus, The Carlton, in Mailand eröffnet. Das Hotel markiert die zehnte italienische Adresse der Gruppe und liegt in einer der angesehensten Lagen der Stadt, im Mailänder Modeviertel. Gästen stehen 71 Suiten und Zimmer, zwei Restaurants, eine Bar sowie ein Spa zur Verfügung.

Nach dem Tod einer Hamburger Familie in Istanbul belastet ein vorläufiger Bericht der türkischen Gerichtsmedizin laut Medienberichten weiter das Hotel. Darin werde erklärt, dass der Tod der vierköpfigen Familie vorrangig durch eine chemische Vergiftung im Hotel verursacht worden sei, berichtete der Staatssender TRT.

Das Ciel Dubai Marina, das nun offiziell Teil der Vignette Collection von IHG Hotels & Resorts ist, markiert mit seiner Eröffnung einen neuen globalen Rekord als höchstes Hotel der Welt. Das Hotel beherbergt zudem einen der höchstgelegenen Infinity-Pools weltweit.