Mit Wärme-Unterstützung aus einer Biogasanlage hat die Spargelernte in Baden-Württemberg begonnen. Steffen Großhans aus Hockenheim und seine Mitarbeiter konnten am Ende der Woche trotz Regenwetters kiloweise Gemüses stechen. Die erste Ware des Jahres sei bereits am Hof verkauft worden, sagte der Landwirt am Montag. «Da konnten die frühen Spargel-Liebhaber bereits einkaufen.» Nun werde auch der Großmarkt in Bruchsal bedient. Je nach Qualität liege der Preis bei 20 bis 25 Euro pro Kilogramm. Größere Mengen seien zu erwarten, wenn nach dem kommenden Wochenende das Wetter besser werde.
Großhans beheizt ein Spargelfeld von einem Hektar Größe - das entspricht 100 mal 100 Metern. Mit der überschüssigen Abwärme einer Biogasanlage wird der Boden so erwärmt, dass die Spargelpflanzen früher wachsen können als auf Feldern, die nur mit Folien abgedeckt sind.
Die Natur sei in diesem Jahr schon relativ weit, sagte der Vorstandssprecher des Verbands Süddeutscher Spargel- und Erdbeeranbauer (VSSE/Bruchsal), Simon Schumacher. Der milde Winter werde sich aber vermutlich durch einen geringeren Ertrag bei der frühen Ernte bemerkbar machen. Es fehle der Kältereiz, der den Austrieb des Spargels begünstige. Ein Problem sei der Sturm der vergangenen Wochen. «Viele Minitunnel sind kaputt», sagte Schumacher.
Spargel gedeiht besonders gut in sandigen, leichten Böden und braucht sonnige Standorte. In Baden-Württemberg wird Spargel hauptsächlich in der südlichen Rheinebene rund um Freiburg und in Nordbaden zwischen Baden-Baden und Mannheim auf einer Fläche von rund 2200 Hektar angebaut.