Henkell Freixenet fürchtet US-Zölle

| Industrie Industrie

Die Sektkellerei Henkell Freixenet sieht sich mit Herausforderungen wie US-Zöllen, Klimawandel und Folgen von Kriegen konfrontiert. «Wir erwarten für 2025 ein anspruchsvolles Marktumfeld. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen, die damit einhergehenden wirtschaftlichen Schwankungen und Unsicherheiten prägen auch weiterhin das Konsumklima», teilte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Andreas Brokemper, mit.

Wieder schwarze Zahlen 

Das deutsch-spanische Unternehmen mit Sitz in Wiesbaden und in Katalonien gilt als weltweiter Marktführer für Schaumwein bei Absatz und Umsatz. 2024 wuchsen die Erlöse nach eigenen Angaben im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent auf 1,248 Milliarden Euro. Inklusive Sekt- und Branntweinsteuer war es ein Plus von 1,0 Prozent auf 1,493 Milliarden Euro.

Bei seinem Gewinn hält sich das Unternehmen als Sekt-, Wein- und Spirituosen-Sparte der Geschwister Oetker Beteiligungen KG traditionell bedeckt - man habe aber wieder schwarze Zahlen geschrieben.

Drohung mit Zöllen von 200 Prozent

Auf die schwankungsreiche Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump blickt Brokemper nach eigenen Worten «angespannt». Gegenwärtig seien es zehn Prozent etwa für Schaumweine - doch Trump habe der EU hier auch schon mit Zöllen von 200 Prozent gedroht. «Das wäre wie eine Prohibition», sagte der Manager mit Blick auf das Alkoholverbot in den USA vor 100 Jahren. 

Sorgen bereitet Henkell Freixenet nach eigenen Angaben die Produktion des Schaumweins Cava im spanischen Nordosten: «Die negativen Auswirkungen der Dürre der letzten Jahre in der Region Penedès beeinträchtigten die Geschäftsentwicklung erheblich.» Laut Brokemper war die dortige Traubenernte 2023 fatal und 2024 nur wenig besser - die Preise für Cava hätten daher deutlich angehoben werden müssen. Für diesjährige Prognosen sei es noch zu früh.

Der Klimawandel eröffne aber auch neue Möglichkeiten mit der Verschiebung des Weinbaus nach Norden: «In Südengland haben wir 2022 bei Brighton das Weingut Bolney Wine Estate gekauft. Auch dort produzieren wir auf kleiner Fläche Schaumwein.»

Trend zu alkoholfreien Getränken

Der Anteil alkoholfreier Getränke auf dem Gesamtmarkt ist Brokemper zufolge zwar noch gering. Sie seien bei Henkell Freixenet aber ein Wachstumstreiber - vor allem wegen des Gesundheitsbewusstseins und Konsumverhaltens junger Generationen. Henkell Freixenet verfolge eine «Spiegelstrategie» mit alkoholfreien Varianten seiner bekannten Marken. Hellblaue Halsschleifen - Papierstreifen - um den Flaschenhals signalisieren hier null Alkoholgehalt.

Die Umsätze ohne Sekt- und Branntweinsteuer im vergangenen Jahr wuchsen bei Henkell Freixenet nach eigenen Angaben im Vergleich zu 2023 leicht in Westeuropa sowie stärker in Osteuropa und in Nord- und Südamerika. Etwas rückläufig waren sie in Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie in Asien. Die Zahl der Beschäftigten sank um 2,4 Prozent auf 3.535. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der US-Getränkekonzern Keurig Dr Pepper will den niederländischen Kaffeeanbieter JDE Peet’s, bekannt für Marken wie Jacobs, Tassimo, Senseo und L’Or, übernehmen. Der Kaufpreis soll bei rund 18 Milliarden US-Dollar liegen. Die Ankündigung führte an der Börse zu deutlichen Kursgewinnen.

Im globalen Kaffeegeschäft zeichnet sich eine Milliarden-Übernahme und Bündelung der Kräfte ab. Der US-Konzern Keurig Dr Pepper will den niederländischen Jacobs-Mutterkonzern und Tassimo-Hersteller JDE Peets zur Stärkung seines schwächelnden Kaffee-Geschäfts übernehmen. 

Steigende Kosten, sinkender Absatz, US-Zölle - all das setzt Winzern zu. Die rheinland-pfälzische Weinbauministerin sieht die schwierigste Lage der Nachkriegszeit. Welche Maßnahmen jetzt geplant sind.

Pressemitteilung

Am 29. und 30. Oktober 2025 kehrt die Independent Hotel Show Munich ins MOC München zurück - und präsentiert sich größer, vielfältiger und innovativer als je zuvor. Besucher können an sofort registrieren - für Hoteliers und Architekten sind die Tickets wie im vergangenen Jahr kostenlos. Warum sich ein Besuch in diesem Jahr besonders lohnt, zeigen fünf Gründe.

Die Obstbaubetriebe in Deutschland erwarten für das Jahr 2025 eine überdurchschnittliche Apfelernte. Laut einer ersten Schätzung wird die Ernte voraussichtlich bei rund 1,009 Millionen Tonnen liegen. Damit würde die Erntemenge höher ausfallen als im Zehnjahresdurchschnitt.

Man nennt ihn Neuen Wein, Rauscher, Süßer oder Bitzler - in den Weinanbaugebieten werden die ersten Trauben geerntet für den Federweißen. Aber was macht den so besonders?

Draußen herrschen hochsommerliche Temperaturen, aber in Sachsens Stollenbäckereien wird bereits die Vorweihnachtszeit eingeläutet. Für den Einzelhandel wird bereits fleißig gebacken, weil die ersten Stollen im September in den Regalen liegen sollen.

Die NATO Support and Procurement Agency (NSPA) hat Circus SE in ihr offizielles Lieferantenverzeichnis aufgenommen. Damit ist das auf KI-Software und Robotiklösungen für den Food-Service-Bereich spezialisierte Unternehmen berechtigt, an Verteidigungsbeschaffungen und Direktvergaben aller NATO-Mitgliedstaaten teilzunehmen.

Pressemitteilung

Unter dem Titel „The Answer. Only 42 Will Know.“ traf sich am 12. August 2025 eine exklusive Auswahl führender Hospitality-Entscheider im Schrödterhaus Leipzig. Die von MICE DESK initiierte Veranstaltung versammelte 42 geladene Führungskräfte aus dem DACH-Raum und UK, um interaktiv, offen und auf Augenhöhe über die Zukunft von MICE-Prozessen, KI in der Hotellerie und den Umgang mit Systembrüchen zu diskutieren.

Die Internorga wird 2026 wachsen. Durch die Integration der neuen Halle B5 erweitert die Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie ihre Ausstellungsfläche um mehr als 2.000 Quadratmeter.