Milliardenübernahme geplant: Keurig Dr Pepper will Jacobs-Mutter JDE Peet’s kaufen

| Industrie Industrie

Milliardenübernahe geplant: Keurig Dr Pepper will Jacobs-Mutter JDE Peet’s kaufen

Der US-Getränkekonzern Keurig Dr Pepper will den niederländischen Kaffeeanbieter JDE Peet’s, bekannt für Marken wie Jacobs, Tassimo, Senseo und L’Or, übernehmen. Der Kaufpreis soll bei rund 15,7 Milliarden Euro (etwa 18 Milliarden US-Dollar) liegen. Die Offerte sieht 31,85 Euro je Aktie in bar vor, was einem Aufschlag von bis zu 33 Prozent gegenüber dem Durchschnittskurs der vergangenen Monate entspricht.

Die Ankündigung führte an der Börse zu deutlichen Kursgewinnen: Die JDE-Peet’s-Aktie stieg am Montag zeitweise um rund 18 Prozent und erreichte damit den größten Tagesgewinn ihrer Unternehmensgeschichte.

Aufspaltung in Kaffee- und Getränkekonzern geplant

Die Übernahme soll nicht in einem neuen Riesenkonzern münden, sondern in einer Aufteilung in zwei börsennotierte US-Unternehmen.

Ein Teil soll das globale Kaffeegeschäft bündeln, das auf einen Jahresumsatz von rund 16 Milliarden Dollar kommen soll.

Der andere Geschäftsbereich fokussiert sich auf alkoholfreie Getränke wie Dr Pepper, 7UP, Snapple und Energy Drinks und soll etwa 11 Milliarden Dollar Umsatz erzielen.

Keurig-CEO Tim Cofer sagte: „Durch die sich ergänzende Verbindung von Keurig und JDE Peet's ergreifen wir die außergewöhnliche Gelegenheit, einen globalen Kaffeegiganten zu schaffen.“ Nach der Trennung wird Cofer die nordamerikanische Getränkesparte leiten, während Finanzchef Sudhanshu Priyadarshi die weltweite Kaffeesparte übernimmt.

Die Unternehmen erwarten innerhalb von drei Jahren jährliche Kosteneinsparungen in Höhe von rund 400 Millionen Dollar.

Zustimmung der Reimann-Holding JAB

Hinter beiden Konzernen steht die deutsch-österreichische Milliardärsfamilie Reimann, die über die JAB Holding Großaktionärin von JDE Peet’s ist und zugleich Anteile an Keurig Dr Pepper hält. Die Holding und weitere JDE-Führungskräfte haben zugesagt, ihre Aktien anzudienen, was rund 69 Prozent der Anteile entspricht. Der Abschluss der Übernahme ist für die erste Jahreshälfte 2026 vorgesehen.

Angespannter Kaffeemarkt und hausgemachte Herausforderungen

Die Fusion erfolgt in einem herausfordernden Umfeld: Steigende Rohstoffpreise belasten die Branche. Kaffeebohnen sind teuer, unter anderem infolge einer brasilianischen Dürrenkrise und Zöllen von 50 Prozent, die die US-Regierung auf Bohnen aus Brasilien verhängt hat.

Der globale Kaffeemarkt wird auf rund 400 Milliarden Dollar geschätzt und ist von intensivem Wettbewerb geprägt. Nestlé gilt weiterhin als stärkster Konkurrent.

Keurig Dr Pepper hatte in den vergangenen Jahren mit einem schwächelnden Kaffeegeschäft zu kämpfen, während die Getränkesparte stabil blieb.

JDE Peet’s hingegen konnte zuletzt von stabilen Umsätzen und einem breit gefächerten Markenportfolio profitieren.

Bedeutung für Hotellerie und Gastronomie

Für die internationale Gastronomie und Hotellerie könnte die geplante Neuordnung langfristig Auswirkungen auf das Kaffeemarkt-Angebot haben. Mit der Bündelung der Marken Jacobs, Senseo, Tassimo, L’Or und Green Mountain entsteht ein starker Wettbewerber mit globaler Reichweite. Die Preis- und Sortimentsstrategien dieses neuen Kaffeeunternehmens könnten sich künftig auf Einkaufskonditionen in der Branche auswirken.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Independent Hotel Show Munich präsentiert vom 29. und 30. Oktober 2025 im MOC München ein deutlich erweitertes Seminarprogramm. Die Messe, die sich an das Fachpublikum aus Hotellerie, Design und Hospitality richtet, verzeichnet dieses Jahr nicht nur ein räumliches, sondern auch ein inhaltliches Wachstum.

Die Namensrechte für das bekannte Getränk sind kompliziert und haben schon die Justiz beschäftigt. Jetzt hat sich die Münchner Brauerei mit dem Augsburger Konkurrenten und Namenserfinder geeinigt.

Pressemitteilung

​​​​​​​Wenn sich die Mitglieder des FCSI Deutschland-Österreich treffen, stehen die drei Leitsätze des internationalen Planer- und Beraterverbands immer im Fokus: Nach dem Motto „we share – we support – we inspire” geht es stets um Kommunikation, Kooperation und Kollaboration von Experten verschiedener Disziplinen zum Wohle der gesamten Hospitality-Branche.

Das Deutsche Weininstitut hat den Deutschen Fußball-Bund erneut bei der Zusammenstellung des Weinsortiments für die kommende Saison unterstützt. Die Auswahl soll den VIP-Gästen bei einer Reihe von DFB-Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Die Rindfleischpreise in Deutschland klettern von Rekordhoch zu Rekordhoch. Die Schlachtpreise für Jungbullenfleisch haben mittlerweile die Schwelle von 7 Euro je Kilogramm überschritten, nachzulesen in amtlichen bayerischen Daten ebenso wie bei der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) in Oldenburg. Im Vergleich zum Sommer 2023 ist das ein Preisanstieg von gut 50 Prozent, weit über der allgemeinen Inflationsrate.

Vor genau 70 Jahren, im Jahr 1955, wurden auf der Anuga erstmals Tiefkühlprodukte für den deutschen Lebensmittelhandel präsentiert. Seitdem hat sich die Tiefkühlkost von einem Nischenprodukt zum Massenartikel entwickelt.

In wenigen Tagen ist es soweit: Am 15. Oktober 2025 öffnet das 370GRAD Pop-Up erstmals seine Türen in München. Von 13 bis 20 Uhr erwartet die Besucher in der Kustermann Eventlocation am Viktualienmarkt ein Tag voller Inspiration, Networking und frischer Ideen für die Hospitality.

Die PALUX AG, Hersteller von Großküchentechnik, hat das im Dezember 2024 eingeleitete Eigenverwaltungsverfahren abgeschlossen. Mit der Beendigung des gerichtlichen Verfahrens lässt die Gruppe die Insolvenz hinter sich und kann wieder eigenständig agieren.

Statt Geld gibt es bei Walder-Bräu Bier für die «Bürgeraktionäre»: Während die Bierbranche ächzt, hat eine kleine Brauerei in Oberschwaben ihren ganz eigenen Weg gefunden. Wie die kleine Brauerei mit einem ganz eigenen Modell überlebt.

Zum Weltvegetariertag rückt eine umstrittene Alternative in den Fokus: Fleisch, das nicht von Tieren stammt, sondern im Labor gezüchtet wird. Forschende sehen darin die einzige echte Chance auf Steak und Co. ohne Tierleid – doch Akzeptanz und Zulassung sind noch offen.