Mixgetränke boomen in der Weinkrise - Winzer hoffen auf besseren Ertrag

| Industrie Industrie

Sie prickeln und schmecken nach Himbeere, Zitrone oder Grapefruit. Gerade im Sommer sind weinhaltige Mixgetränke mit vergleichsweise niedrigem Alkoholgehalt beim Aperitif beliebt. Auch im Südwesten bietet die Weinbranche fertige Getränke an, die dann den Weg in die Gastronomie und in Supermärkte finden.

Das Weingut Peter Briem am Kaiserstuhl hat bereits seit sechs Jahren einen Mix aus Roséwein, Limette und zugesetzter Kohlensäure im Angebot. Es sieht sich in der Region als einer die Pioniere. «Die Idee kam aus dem Privaten und von Hoffesten, weil die Mischung so gut geschmeckt hat», erinnert sich die studierte Winzerin Fabienne Briem. 

Das Mischgetränk wird seit zwei Jahren auf dem Weingut in Ihringen-Wasenweiler (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) abgefüllt. Inzwischen ist auch eine alkoholfreie Version erhältlich. Briem hat die regionalen Klassiker wie Weiß- und Spätburgunder im Programm, inzwischen macht der «Roséli» genannte Mix schon gut zehn Prozent des gesamten Absatzes aus.

Druck in der Branche ist hoch 

Anderenorts wird Weiß- oder Roséwein mit Tonic Water gestreckt. In der Branche ist der Druck hoch. Es werden neue Produkte geschaffen, da generell weniger Wein getrunken wird. In der Landespolitik wird schon seit Jahren von einer schwierigen Lage des Weinbaus gesprochen.

Hersteller wollen mit aromatisierten Getränken insbesondere jüngere Kundinnen und Kunden ansprechen, sagte Ernst Büscher vom Deutschen Weininstitut (DWI) auf Anfrage. «Man kann schon von einem Trend sprechen.» Der Fantasie der Hersteller sei dabei kaum Grenzen gesetzt. Das DWI ist die Marketingorganisation der deutschen Weinwirtschaft. 

Winzer setzen Hoffnungen auf Weinlese

Die Kaiserstuhl-Gemeinde Ihringen westlich von Freiburg bezeichnet sich als den wärmsten Ort in ganz Deutschland. Hier und anderswo im großen Anbaubaugebiet Baden hat die Weinlese begonnen. Viel Sonne im August brachte den nötigen Reifeschub, wie der Geschäftsführer des Badischen Weinbauverbands, Holger Klein, sagte.

Ursprünglich sollte die sogenannte Hauptlese von Rebsorten wie Müller-Thurgau oder Spätburgunder erst am 8. oder 9. September starten, berichtete Klein. «Die Trauben sind sehr gesund.» Die Lese für den Federweißen hatte in einigen Betrieben des Gebiets bereits Mitte August begonnen. 

Sorgen machen die teils starken Regenfälle vor der Hauptlese. Trauben drohen wegen der Nässe aufzuplatzen, betonte Klein. Wetterkapriolen und deren Folgen hatten im vergangenen Jahr dazu geführt, dass die Ernte geringer ausfiel als noch 2023. Die Branche hofft nun auf einen besseren Ertrag. 

Anbaugebiet Württemberg ist später dran

Im separaten Anbaugebiet Württemberg geht es vom 8. September an zum Ernteeinsatz in die Weinberge, wie Geschäftsführer Hermann Morast vom Weinbauverband Württemberg mitteilte. «Das gesamte Weinbaugebiet wird ab dem 15. September in der Hauptlese sein», kündigte er an. 

Bezogen auf die Rebfläche liegen die Anbaugebiete Baden und Württemberg in Deutschland auf Platz drei und vier. Größer sind die Gebiete Rheinhessen und Pfalz.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In der Pfalz, an der Mosel, der Hessischen Bergstraße sowie in Franken, Sachsen und dem Anbaugebiet Saale-Unstrut haben mehrere Winzer Eiswein-Trauben geerntet. Eine Besonderheit im November.

Pressemitteilung

Seit dem Jahr 2000 revolutioniert Salto, wie Menschen Türen öffnen und Räume weltweit sichern. Aus einem kleinen Start-up in Spanien ist ein globaler Technologieführer geworden, der mit seinem intelligenten Zutrittsökosystem Türen zu neuen Chancen, Verbindungen und Wachstum öffnet.

Pressemitteilung

​​​​​​​Auf der Intergastra präsentiert Winterhalter unter dem Leitmotiv „Don’t worry. Just wash.“ seine bewährten Spülsysteme und ergänzt diese um zukunftsweisende Services mit zahlreichen Vorteilen für Kunden. Mit EasyAccess, Remote Services und EcoPilot zeigt das Unternehmen, wie sich Spülprozesse künftig noch einfacher, sicherer und wirtschaftlicher gestalten lassen.

Pressemitteilung

Rund 3.000 junge Bäume wurden im Waldgebiet Schauener Holz nahe Wernigerode gesetzt und ergänzen die jährlich insgesamt 10.000 neuen Bäume, mit denen das GreenSign Institut die Harzer Wälder kontinuierlich unterstützt.

Die Brauerei Oettinger wird in Braunschweig kein Bier mehr brauen. Die Entscheidung sei endgültig, sagte eine Sprecherin der Brauerei. Die Gewerkschaft hatte sich noch gewehrt - jedoch ohne Erfolg.

Der Bierabsatz sinkt - vor allem junge Kunden bleiben weg. Auch Wein wird seltener getrunken. Die Produzenten sehen den Genuss ihrer Getränke zu unrecht an den Pranger gestellt.

Eigentlich müsste es ein Grund zur Freude sein, aber weder Landwirte noch die Verbraucher können in diesem Jahr über die reichhaltige Kartoffelernte jubeln. Die Gründe sind vielfältig.

Weniger deutsche Gänse zu Weihnachten? Die Geflügelpest sorgt teils für ein knapperes Angebot. Verbraucher greifen fürs Weihnachtsmenü jetzt auch häufiger zu Wild, meinen zumindest Jäger.

Zwei oberbayerische Traditionsbrauereien gehören fortan zusammen. Eine gute Entscheidung, finden alle Beteiligten. Denn die Bande zwischen den Miesbachern und den Tegernseern waren schon vorher eng.

Die zunehmende Digitalisierung hat den Finanzsektor im rasenden Tempo verändert. Neue Zahlungssysteme, digitale Banken, Fintechs – überall entstehen Services, die schneller, bequemer und grenzüberschreitender funktionieren. Doch je digitaler die Welt der Finanzen wird, desto größer wird auch die Herausforderung, Identitäten sicher und rechtskonform zu prüfen. Die bisherigen Verfahren sind oft langsam, aufwendig und kostenintensiv. Doch eine Lösung zeichnet sich bereits a mit der sogenannten EU-Identitätswallet, kurz EUDI Wallet.