Riesling extrem» - Pfälzer Winzer setzen auf besonderes Terroir

| Industrie Industrie

Scharfkantig präsentiert sich die Säure beim Riesling vom Muschelkalk, vom Buntsandstein und Rotliegenden ist sie fruchtiger, harmonischer, brillanter. Solche Geschmacksunterschiede des Bodens sind für viele Winzer zu einem wesentlichen Verkaufsfaktor geworden. «In der Darstellung ist das ein ganz wichtiges Thema», sagt der Präsident des Weinbauverbands Pfalz, Reinhold Hörner. «Jeder hat sein eigenes Terroir, jeder Weinberg ist anders.» Dies finde auch zunehmend Beachtung bei jungen Verbrauchern.

Bei einer Online-Weinprobe des Verbands Deutscher Prädikatsweingüter (VDP) führten die Zwillinge Hans und Valentin Rebholz die Zuschauer durch die Weinberge des Weinguts Ökonomierat Rebholz in Siebeldingen (Kreis Südliche Weinstraße). «Hier in der Lage Kastanienbusch haben wir eine Besonderheit in der Region: Vulkanische Gesteine, roter Schiefer, ein Zeichen, dass der Boden viel Eisen enthält.»

Die Brüder stellten drei «Terroirweine» vor, die nach Handlese der Trauben auf die gleiche Weise behandelt und vergärt wurden. Dazu gehörte auch, dass die angequetschten Riesling-Trauben einen Tag lang ruhen dürfen - während dieser Maischestandzeit lösen sich Mineralstoffe aus der Beerenhaut und den Kernen. «Der einzige Unterschied, den man hier schmeckt, ist der Boden», sagt Valentin Rebholz. Muschelkalk gebe dem Riesling auch «exotische und rauchige Noten». Der Buntsandstein-Hangschotter-Boden mache den Wein würziger und gebe ihm ein an Zitrusfrüchte erinnerndes Aroma. Und der Ortswein vom Rotliegenden habe etwas von Kräutertee und Feuerstein.

Der Philosophie des Urgroßvaters folgend lassen die beiden Winzer ihre Weine möglichst vollständig durchgären. Zu viel Restzucker verdecke das mineralische Aroma, erklärt Hans Rebholz.

«Wir sind Freaks, in dem was wir machen», sagt sein Bruder. «Wir haben uns spezialisiert auf Terroir-, auf Lagenweine und nicht auf das einfache Trinkvergnügen. Das ist Riesling extrem.»

Künftig wollen die Winzerzwillinge noch einen vierten Boden für ihre Terroirweine nutzen - welcher das sein soll, verraten sie noch nicht. «Aber wenn wir nur einen Boden hätten, wäre die Arbeit langweilig.»

Terroir sei besonders am Rand der Haardt mit ihren verschiedenen Böden ein wichtiges Thema, sagt Weinbauverbandspräsident Hörner. Dabei gehe es nicht nur um die besondere geologische Situation. «Terroir ist nicht ein bestimmter Fleck Land, sondern all das, was ein Winzer mit seiner Arbeit daraus macht.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Pressemitteilung

Rund 300 Teilnehmer erlebten drei Tage voller Impulse, Praxiswissen und gemeinsamer Verantwortung. Zugleich zeigte das Event, wie groß der Wille ist, Zukunft aktiv zu gestalten und nachhaltiges Handeln sichtbar und erlebbar zu machen. 

Pressemitteilung

Der Food & Concept Court bleibt auch 2026 der zentrale Treffpunkt für Fachleute aus dem Foodservice und der Gemeinschaftsverpflegung auf der Intergastra. Im „Restaurant am Wasser“ bietet das Konzept eine ebenso inspirierende wie praxisorientierte Mischung aus Diskussionsrunden, Lounge-Gesprächen und intensivem Erfahrungsaustausch.

Pressemitteilung

Die von Salto für Mobile Access entwickelte JustIN Mobile App unterstützt ab sofort die NFC-basierte „Tap to Access“-Funktionalität auf iOS-Geräten. Dieses Upgrade bietet iPhone-Nutzern in Europa eine schnelle, sichere und intuitive Möglichkeit, Türen zu öffnen – einfach durch das Antippen von Salto Türhardware oder Wandlesern mit dem Smartphone.

Pressemitteilung

Nach der erfolgreichen Premiere im März dieses Jahres startet der neue Branchentreff 370GRAD mit einem starken Buchungsstand in die nächste Runde. Bereits wenige Monate nach dem Debüt haben über 100 Aussteller ihre Teilnahme für die nächste Veranstaltung vom 13. bis 16. März 2026 im Empire Riverside Hotel in Hamburg zugesagt.

Pressemitteilung

Über 320 Gäste erlebten im JW Marriott Berlin eine eindrucksvolle Award Night im Rahmen des GreenSign Future Lab. Die hohe Beteiligung am öffentlichen Voting und ein abwechslungsreiches Programm prägten die Verleihung als einen der Höhepunkte des Branchentreffens.

Der Chef des Coca-Cola-Abfüllers bemängelt die Bürokratie und komplizierte Verhältnisse für Unternehmen. Schon kleinere Vorhaben dauerten lange, weil statt einer Behörde oft mehrere Stellen zuständig seien. Er findet jedoch auch positive Worte für Deutschland.

Die in die Insolvenz in Eigenverwaltung geratene Privatbrauerei Eichbaum in Mannheim hat die Unternehmensberatung Roland Berger beauftragt, einen Investor zu finden. Das Ziel ist es, den Fortbestand der traditionsreichen Brauerei zu sichern und die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Die Marktansprache durch das M&A-Team von Roland Berger habe bereits begonnen.

Die aktuellen Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass die Preise für Schokoladen und Pralinen kurz vor dem Weihnachtsgeschäft massiv angezogen haben. Hintergrund sind die hohen Preise für die Rohstoffe Kakao und Zucker.

Pressemitteilung

Nachhaltigkeit ist für Supreme Sports Hospitality (Supreme) ein zentrales Anliegen. Im Deutsche Bank Park in Frankfurt sowie im Weserstadion in Bremen setzt der Stadioncaterer daher seit diesem Jahr verstärkt auf digitale Innovation und effiziente Prozesse zur Reduzierung von Lebensmittelabfällen. Auch am neu übernommenen Standort, dem Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden, wird der nachhaltige Ansatz nach Abschluss der Implementierungsphase weiterverfolgt.

Die BHS tabletop AG plant, ihre Produktion am Standort Schönwald spätestens Ende 2027 einzustellen. Das Unternehmen, das Marken wie Bauscher und Schönwald führt, begründet die Entscheidung mit massiv steigenden Standortkosten, komplexen Prozessen und stagnierenden Märkten.