Traditionelle Sekt-Produzenten stellen sich neu auf

| Industrie Industrie

Sekt ist nicht gleich Sekt. Doch die Hersteller von hochwertigem Sekt mit dem Verfahren der Flaschengärung - wie beim Champagner üblich - haben es nicht leicht, der Kundschaft die Unterschiede zu erklären. Jetzt haben sie sich mit ihrem Verband neu aufgestellt. Auf einer Mitgliederversammlung in Eltville im Rheingau gab sich die vor 30 Jahren gegründete Interessenvertretung den neuen Namen «Verband traditioneller Sektmacher». Bisher führten sie den etwas sperrigen Namen «Verband der traditionellen klassischen Flaschengärer».

Der neue Name sei Auftakt für eine «Qualitätsoffensive deutscher Premium-Sekthäuser». Ziel sei es, dem deutschen, nach traditioneller Methode hergestellten Sekt mehr Sichtbarkeit und Aufmerksamkeit zu verleihen. Angestrebt werde «die klare und eindeutige Abgrenzung von hochwertigen und handwerklich hergestellten Sekten nach traditioneller Methode, zu den industriell hergestellten Sekten».

«Leider heißt alles, was schäumt, Sekt», sagt Verbandspräsident Volker Raumland im rheinhessischen Flörsheim-Dalsheim. «Das kann der Laie nur schwer unterscheiden.» Zur Abgrenzung dienen zwei Kriterien. Erstens müssen die Grundweine, also die für die Sektherstellung verwendeten Weine, aus deutschen Anbaugebieten kommen. Zweitens müssen die Sekte bis zum Endprodukt in der klassischen Flaschengärung hergestellt sein.

Eine verkürzte Flaschengärung im sogenannten Transvasierverfahren wird nach Angaben Raumlands nur für die Abfüllung von kleinen Piccolo-Flaschen akzeptiert. Hier findet die zweite Gärung wie im traditionellen Verfahren in der Flasche statt. Der so entstehende Sekt wird dann aber in einen Großbehälter umgefüllt. Danach werden die Hefestände herausgefiltert und die sogenannte Dosage für Geschmacksrichtungen wie brut (herb) oder demi-sec (halbtrocken) zugesetzt. Zum Schluss erfolgt dann die Abfüllung in Piccolo-Flaschen - dabei entfällt das aufwendige Rütteln, um die Hefe in der Flasche abzulagern und nach Kühlung den entstandenen Hefepropfen beim Degorgieren zu entfernen.

Seit Beginn des Jahres ist der Verband auch Mitglied im Verband Deutscher Sektkellereien - «weil wir nicht gegen die großen Sekthersteller, sondern nur mit ihnen vorankommen können», sagt Raumland.

Der Chef des gleichnamigen Sekthauses schätzt, dass etwa 1,5 Prozent der in Deutschland hergestellten Sekte nach dem traditionellen Verfahren entstanden sind. «Die große Masse an Sekten wird im Tankgärverfahren hergestellt.» Die Mitglieder des Verbands stellen nach seinen Angaben zwei bis drei Millionen Flaschen her - allein der deutsche Marktführer Rotkäppchen-Mumm hat im vergangenen Jahr 184 Millionen Flaschen abgesetzt. Aber auch die traditionellen Sektmacher sind dabei, sich neue Absatzkanäle zu erschließen. Raumland erwartet für seinen Betrieb, dass er in diesem Jahr den Umsatz um etwa zehn Prozent steigern kann.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Das neue FCSI Magazin geht den zentralen Branchenthemen auf den Grund: Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Innovation stehen im Fokus. Experteninterviews, praxisnahe Berichte und Analysen zeigen, wie Hotellerie und Gastronomie mit neuen Technologien und nachhaltigen Konzepten zukunftsorientiert reagieren.

Das Deutsche Weininstitut und die Fachzeitschrift WEIN + MARKT haben herausragende Weinfachhändler für ihre Leistungen ausgezeichnet. Der Fachhandelspreis würdigt die besten Betriebe in den Kategorien Beratung, Sortimentsgestaltung und Kundenpflege.

Nach einem schwierigen Weinjahr 2024 nähern sich die Winzer bei der diesjährigen Ernte wieder den üblichen Werten. Doch nicht alle Gebiete profitieren gleichermaßen.

Die Independent Hotel Show Munich präsentiert vom 29. und 30. Oktober 2025 im MOC München ein deutlich erweitertes Seminarprogramm. Die Messe, die sich an das Fachpublikum aus Hotellerie, Design und Hospitality richtet, verzeichnet dieses Jahr nicht nur ein räumliches, sondern auch ein inhaltliches Wachstum.

Die Namensrechte für das bekannte Getränk sind kompliziert und haben schon die Justiz beschäftigt. Jetzt hat sich die Münchner Brauerei mit dem Augsburger Konkurrenten und Namenserfinder geeinigt.

Pressemitteilung

​​​​​​​Wenn sich die Mitglieder des FCSI Deutschland-Österreich treffen, stehen die drei Leitsätze des internationalen Planer- und Beraterverbands immer im Fokus: Nach dem Motto „we share – we support – we inspire” geht es stets um Kommunikation, Kooperation und Kollaboration von Experten verschiedener Disziplinen zum Wohle der gesamten Hospitality-Branche.

Das Deutsche Weininstitut hat den Deutschen Fußball-Bund erneut bei der Zusammenstellung des Weinsortiments für die kommende Saison unterstützt. Die Auswahl soll den VIP-Gästen bei einer Reihe von DFB-Veranstaltungen zur Verfügung stehen.

Die Rindfleischpreise in Deutschland klettern von Rekordhoch zu Rekordhoch. Die Schlachtpreise für Jungbullenfleisch haben mittlerweile die Schwelle von 7 Euro je Kilogramm überschritten, nachzulesen in amtlichen bayerischen Daten ebenso wie bei der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) in Oldenburg. Im Vergleich zum Sommer 2023 ist das ein Preisanstieg von gut 50 Prozent, weit über der allgemeinen Inflationsrate.

Vor genau 70 Jahren, im Jahr 1955, wurden auf der Anuga erstmals Tiefkühlprodukte für den deutschen Lebensmittelhandel präsentiert. Seitdem hat sich die Tiefkühlkost von einem Nischenprodukt zum Massenartikel entwickelt.

In wenigen Tagen ist es soweit: Am 15. Oktober 2025 öffnet das 370GRAD Pop-Up erstmals seine Türen in München. Von 13 bis 20 Uhr erwartet die Besucher in der Kustermann Eventlocation am Viktualienmarkt ein Tag voller Inspiration, Networking und frischer Ideen für die Hospitality.