Tüte im Gesicht: Melitta stellt millionenfach Atemmasken her

| Industrie Industrie

Wäre der 1. April, wäre die Sache klar. Aber: Das ist kein Scherz. Melitta stellt jetzt Atemmasken auf Filtertütenbasis her, millionenfach. Durch die Verwendung bestimmter Vliese, seien die Gesichtsmasken für den Schutz vor den Coronaviren gut geeignet, sagt Melitta - Luftfilter statt Kaffeefilter.

Auch, wenn es in Deutschland keine Maskenpflicht gibt, hat die Bundesregierung eine Empfehlung ausgesprochen. Der Bedarf nach den Gesichtsbedeckern wird somit trotzdem steigern. Viele Firmen sin inzwischen in die Produktion von Masken eingestiegen. Auch Melitta, Hersteller unter anderem von Kaffeefiltern, ergänzt jetzt den Reigen.

Als Beitrag zur Versorgung mit dringend benötigten Atemmasken, stellt die Melitta Group Teile ihrer Produktion um. In der Produktion zur Herstellung von Melitta-Filtertüten werden in Minden ab sofort auch Atemmasken industriell und in hoher Stückzahl gefertigt.

„Mit unseren Produktionskapazitäten sind wir in der Lage, in kürzester Zeit sehr hohe Mengen an Atemmasken herzustellen“, sagt Jero Bentz, Mitglied der Unternehmensleitung und persönlich haftender Gesellschafter der Melitta Group. „Unser Unternehmen ist seit Jahrzehnten darauf spezialisiert, neben unseren weltweit bekannten Filtertüten auch andere Filtermaterialien wie beispielsweise Staubsaugerbeutel und andere industrielle Spezialpapiere wie Tapetenvliese, Vormaterialien für Luftfilter – auch für den medizinischen Sektor – zu entwickeln und zu produzieren.“

Das Ergebnis ist eine Atemmaske in Form von Filtertüten mit sehr guten Filtrations-, Atem- und Trageeigenschaften, sagt das Unternehmen. Die Maske besteht aus einem dreilagigen Vlies, welches eine Meltblownlage enthält, die bereits den OP-Masken Standard gemäß EN14683 mit einer Bakterien Filtrations-Effizienz (BFE) > 98% erfüllt. Befestigt werden diese Masken im ersten Schritt mit einem Clip oder Gummibändern. Die Weiterentwicklung der Masken ist in weiteren Ausbauschritten geplant – auch die Herstellung von FFP2 und FFP3 Masken sei in der Entwicklung.
 

In dieser Woche hat Melitta bereits die erste Million Masken produziert. Die bestehenden Kapazitäten lassen in Kürze eine Herstellung von bis zu einer Million Masken pro Tag erwarten. Diese Stückzahlen können sukzessive um ein Vielfaches erhöht werden, sofern die Vormaterialien ausreichend zur Verfügung stehen. Neben Deutschland plant die Melitta Group auch die bestehenden Produktionskapazitäten in den USA und Brasilien zu nutzen, um Atemmasken für die Länder in Nord- und Südamerika herzustellen.

„Wir sind davon überzeugt, in Sachen Qualität und Menge und in Verbindung mit der kurzfristigen Verfügbarkeit, einen signifikanten Beitrag zur Gesundheit der Menschen und zur Milderung der Einschränkungen aufgrund der Corona-Epidemie liefern zu können“, so Jero Bentz.

Die produzierten Atemmasken der ersten Woche wird Melitta an die eigenen Mitarbeiter und Standorte verteilen und eine Million Masken an Gesundheitseinrichtungen spenden. Die Empfänger werden derzeit mit den zuständigen politischen Stellen abgestimmt und die Verteilung wird zeitnah erfolgen.


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Frostschäden in deutschen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe von Winzern in Schwierigkeiten bringen. Dass Kunden deshalb am Weinregal tiefer in die Tasche greifen müssen, ist aber bislang nicht ausgemacht. Hunderte Weinbaubetriebe werden nicht überleben.

Die Frostschäden in südwestlichen Weinbauregionen könnten eine ganze Reihe an Winzern in Schwierigkeiten bringen. Viele Betriebe verfügen allerdings über Ertragsversicherungen, die einen wesentlichen Teil der Schäden abdecken könnten.

Die Metro AG verschlankt ihren Vorstand. Gleichzeitig ziehen zwei neue Mitglieder in das Führungsgremium ein. Der Schritt soll den Fokus weiter auf die Stärkung des operativen Großhandels richten und kann als Bestätigung der Strategie von CEO Greubel interpretiert werden, die auch die konsequente Ausrichtung der Metro auf die Gastronomie vorsieht.

Der Großhändler Metro verfolgt einen ambitionierten Wachstumsplan. Dabei steht vor allem der Ausbau des Belieferungsgeschäftes und die Digitalisierung im Mittelpunkt. Letztgenannte soll sowohl für das Unternehmen als auch für die Kunden aus der Gastronomie gelten, die mit einem stark wachsenden Netz von Kundeberatern rechnen können.

Die Baumkuchenproduktion hat in Salzwedel eine lange Tradition. Nun scheint es bei einem der Unternehmen nach einer zähen Nachfolgesuche wieder aufwärtszugehen.

Die Menge im Handel ist noch klein, der Wettbewerb zu alkoholfreien Bieren sowie Bier-Mixgetränken groß. Die Branche setzt aber große Hoffnungen auf eine Ausweitung der Marktanteile.

In Katalonien verdorren Weinreben - es ist zu trocken. Freixenet, liiert mit der Wiesbadener Traditionskellerei Henkell, verliert die Grundlage für Schaumwein. Nun gibt es Konsequenzen.

Ob Veggie-Burger, Tofuwurst oder Seitanmortadella – die Nachfrage nach vegetarischen oder veganen Fleischersatzprodukten nimmt weiter zu. Mit der steigenden Nachfrage nach Fleischersatz geht ein Rückgang beim Fleischkonsum einher.

Der Winzerberuf zieht in Deutschland immer mehr Frauen an. Und es gibt mehr Wein-Hersteller, die nicht aus einem Familienbetrieb kommen und das Handwerk ganz neu lernen.

Die Winzer in Franken und im Anbaugebiet Saale-Unstrut sind im April von frostigen Nächten heimgesucht worden. Der fränkische Weinbauverband geht davon aus, dass 50 Prozent der Flächen geschädigt sind. Anderswo ist bereits die Rede von einem «Totalausfall».