Tourismus

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Die globale Reisebranche befindet sich auf Wachstumskurs, der sich voraussichtlich auch fortsetzen wird. Besonders die Online-Buchungen spielen dabei laut Phocuswright eine Schlüsselrolle. Bis 2026 könnten fast zwei Drittel aller Reisebuchungen digital erfolgen.

In Mailand sind Schlüsselkästen zum Einchecken in Ferienwohnungen künftig verboten. Ab Januar werden bis zu 400 Euro fällig, wenn immer noch eine Keybox in der Nähe der Wohnungstür oder an der Hausfassade hängt.

Die Tourismusbranche in Deutschland erhält eine neue Basis zur Messung von Nachhaltigkeit. Neun Kernindikatoren, von der Gästezufriedenheit bis zu den Treibhausgasemissionen, sollen künftig eine einheitliche und ganzheitliche Steuerung des regionalen Tourismus ermöglichen.

Zum Entwurf der neuen EU-Pauschalreiserichtlinie wurde im Trilogverfahren eine Einigung erzielt. Eine erste Bewertung des Deutschen Reiseverbandes sieht Licht und Schatten: Während die Vermittlung von Einzelleistungen möglich bleibt, führen erweiterte Pflichten und unveränderte Fristen für Erstattungen zu neuem Aufwand für die Reiseunternehmen.

Zumindest die Passagiere haben gut lachen, die Busunternehmer eher weniger. Laut Spiegel-online erwarten führende Anbieter der Branche einen Preiskampf auf dem frisch liberalisierten Markt. Die im Vergleich zum Schienenverkehr ohnehin schon niedrigen Preise dürften daher weiter sinken. Wie Christian Janisch vom Fernbus-Unternehmen DeinBus.de Spiegel-online erklärte, würden nun viele börsennotierte Großunternehmen auf den Markt drängen. Und die würden versuchen, allein über den Preis Kunden zu gewinnen. Nachdem der Bundestag kürzlich das Gesetz beschlossen hatte, dass Busse ab 2013 ohne besondere Genehmigung auf allen Strecken über 50 Kilometer und einer Stunde Fahrtzeit Passagiere befördern dürfen, muss nun nur noch der Bundesrat zustimmen. Bisher hatte die Deutsche Bahn, bis auf wenige Ausnahmen, ein Monopol auf den Fahrgasttransport, die Regelung stammte noch aus der Nazi-Zeit.

AIDA Cruises ist mit dem Innovationspreis 2012 der Deutschen Tourismuswirtschaft ausgezeichnet worden. Der Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) würdigte damit bei seinem Tourismusgipfel gestern im Hotel Adlon, dass das Unternehmen den deutschen Kreuzfahrtenmarkt revolutioniert, aus einem Nischen- ein Breitenprodukt gemacht und Zukunftsthemen dauerhaft im Blick habe.

Vergiftete Kabinenluft in Passagierflugzeugen, die im Jahr 2010 in Köln fast zu einer Katastrophe führte, ist offenbar kein Einzelfall. Wie Jörg Handwerg, Sprecher der Pilotenvereinigung Cockpit (VC), gegenüber dem Nachrichtenmagazin Focus aussagte, sind die Probleme womöglich größer als bekannt. Er schätze, dass es bei deutschen Airlines bis zu zehn Vorfälle die Woche gebe. Weil noch keiner abgestürzt sei, würden die Hersteller es bisher einfach nur zur Kenntnis nehmen. Auch der tourismuspolitische Sprecher der Grünen-Fraktion im Bundestag Markus Tressel fand deutliche Worte: Die Zeit der Ignoranz und des Vertuschens sei vorbei. Crews und Passagiere würden konsequentes Handeln erwarten. Er forderte zudem effektive Warnanlagen, die die Nase der Crew als Schadstoffdetektor ersetzen würden.

Premiere für die Steigenberger-Hotelgruppe: Die drei neuen Kreuzfahrtschiffe des Unternehmens gehen erstmals unter deutscher Flagge auf große Fahrt. Die Kreuzfahrtschiffe Steigenberger Minerva und Steigenberger Legacy befahren den Nil zwischen Luxor und Assuan. Der Cruiseliner Steigenberger Omar El Khayam kreuzt auf dem Nassersee zwischen Assuan und Abu Simbel.

Trotz des Granatenangriffs auf eine türkische Grenzstadt sehen Reiseveranstalter derzeit keinen Grund, einen gebuchten Türkeiurlaub abzusagen. Wie der Reiserechtler Paul Degott der dpa erklärte, seien die Urlaubsregionen nicht betroffen, Angstgefühle im Oberbauch hingegen keine Grundlage für einen Vertragsabbruch. Erst wenn sich die Lage ändere und bestimmte Leistungen nicht mehr angeboten werden könnten, sei ein Grund für ein kostenloses Stornieren gegeben. Auch das Auswärtige Amt hat seine Reisewarnung für die Türkei bisher nicht verschärft und warnt lediglich vor Reisen in das türkisch-syrische Grenzgebiet.

Die Fluglinie American Airlines kämpft mit technischen Problemen. Auf mehreren Flügen haben sich die Passagiersitze aus ihren Verankerungen gelöst und zwangen so die Piloten zur Notlandung. Die Airline bestätigte gegenüber dem Nachrichtenportal usanews.com die Vorfälle und gab an, dass die betroffenen Maschinen umgehend kontrolliert würden. Eine erste Untersuchung habe gezeigt, dass es Probleme mit den Bodenschienen geben könne. Acht weitere Boeing-Maschinen, die ähnliche Probleme aufweisen könnten, werden nun ebenfalls inspiziert.

Air Berlins Hauptinvestor Etihad erwartet von der deutschen Fluglinie eine Kooperation mit Air France. Wie der Etihad-Chef James Hogan der Süddeutschen Zeitung mitteilte, seien Gemeinschaftsflüge mit der französischen Airline das Ziel der angestrebten Zusammenarbeit. Weiteren Finanzspritzen erteilte Hogan eine klare Absage. Air Berlin brauche keinen weiteren Kredit, ließ er im Interview wissen. Etihad war erst im Januar zum Großaktionär aufgestiegen und hatte Air Berlin mit einem Kredit über 255 Millionen Dollar unter die Arme gegriffen. Ein Großteil davon war allerdings Mitte des Jahres bereits ausgeschöpft. James Hogan bleibt jedoch optimistisch: Er hält eine Rückkehr in die Gewinnzone in den nächsten zwölf- bis 18 Monaten für realistisch.

Landschaftspflege einmal anders. Um die Grünflächen auf dem Lübecker Flughafen kümmern sich derzeit vierbeinige Gärtner: 350 Schafe, 260 Lämmer und 30 Ziegen sind dafür verantwortlich, dass die Bäume und Gräser nicht überhand nehmen. Eine Testphase im letzten Jahr hatte gezeigt, dass der Verbiss der Tiere ausreiche, um die aufkommenden Gehölze leise und vor allem umweltfreundlich im Zaum zu halten. Initiiert wurde die Aktion durch den Landschaftspflegeverein in Zusammenarbeit mit der Naturschutzbehörde Lübeck.