Außerordentliche Tui-Hauptversammlung zu finanziellen Hilfen

| Tourismus Tourismus

Die Tui-Aktionäre sollen am Dienstag (11.00 Uhr) bei einer außerordentlichen Hauptversammlung eine Kapitalerhöhung und finanzielle Hilfen für den angeschlagenen Reisekonzern genehmigen. Das Treffen der Anteilseigner wird wegen der Corona-Beschränkungen online abgehalten, eine Abstimmung war vorab auf digitalem Weg oder per Briefwahl möglich. Tui wurden - einschließlich privater Mittel - mittlerweile rund 4,8 Milliarden Euro an Unterstützung zugesprochen, um die hohen Umsatzausfälle in der anhaltenden Pandemie aufzufangen. Kurz vor dem Aktionärstreffen billigte die EU-Kommission am Montagabend Teile des Hilfspakets.

«Das Finanzpaket enthält Komponenten, die von der Hauptversammlung genehmigt werden müssen», erklärte Vorstandschef Fritz Joussen. «Dazu gehört unter anderem die Kapitalerhöhung über rund 500 Millionen Euro.» Mit der Ausgabe weiterer Aktien will Tui so zusätzliches Geld einsammeln.

Großaktionäre wie die Firmengruppe Unifirm Limited um die russische Milliardärsfamilie Mordaschow hatten bereits auch die Gewährung ergänzender Kredite und Garantien für den weltgrößten Touristikkonzern begrüßt. Das Paket enthält zudem stille Einlagen des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) über 700 Millionen Euro - davon könnte der Bund 420 Millionen Euro in Aktien umwandeln und sich damit an Tui beteiligen. Dies ruft aber auch Kritik hervor. Umstritten ist außerdem die Frage, ob das Land Niedersachsen Garantien für einen Teil der Hilfen übernehmen soll.

Tui hofft nach dem Corona-Einbruch auf eine rasche Erholung. Das abgelaufene Geschäftsjahr (bis Ende September) war desaströs, am Ende stand ein Verlust von über 3,1 Milliarden Euro. Der Umsatz brach von 18,9 Milliarden auf 7,9 Milliarden Euro ein.

Die Tourismusbranche ist neben dem Luftverkehr und der Gastronomie besonders stark vom Nachfragerückgang in der Pandemie betroffen. Die Lufthansa hatte schon im Sommer die Zustimmung dafür erhalten, mit deutscher Staatshilfe weiterzufliegen. Ihre Aktionäre stimmten damals einer 20-prozentigen Kapitalbeteiligung der Bundesrepublik zu, die Wettbewerbshüter der EU genehmigten die deutschen Hilfsmaßnahmen. Das Lufthansa-Rettungspaket hatte ein Volumen von 9 Milliarden Euro. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine Datenanalyse von HolidayCheck beleuchtet die Reisepräferenzen der sogenannten Silver Traveller. Die über 50-Jährigen sichern sich ihren Urlaub deutlich länger im Voraus, verreisen ausgedehnter und nutzen ihre zeitliche Flexibilität für antizyklische Buchungen.

Eine aktuelle Analyse von Google-Bewertungen zeigt auf, welche Flughäfen weltweit bei Passagieren in puncto Servicequalität, Komfort und Erlebnis besonders gut abschneiden. An der Spitze des Rankings positioniert sich der Singapore Changi Airport.

Fregate Island auf den Seychellen, eine privat geführte Insel, plant die Wiederaufnahme des Betriebs für den Herbst 2026. Dem Re-Launch ging ein grundlegender Neubau der Poolvillen, Anwesen und der gesamten Infrastruktur voraus. Die Betreiber zählen sich selbst zur Ultra-Luxushotellerie.

Der Reiseveranstalter TUI hat Reisen in das Renaissance Cairo Mirage City Hotel in Ägypten aus dem Programm genommen, nachdem bekannt wurde, dass über 150 aus Israel freigelassene palästinensische Ex-Häftlinge dort untergebracht waren. Auch die Lufthansa hat reagiert und ihre Flug-Crews vorsorglich in andere Unterkünfte verlegt.

Angebote für Verbände und Unternehmen sollen die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz nach vorn bringen. Die nun vorgestellte Tourismusstrategie sieht insgesamt sechs zentrale Handlungsfelder vor.

Die Schweizer Skigebiete Crans-Montana und Andermatt-Sedrun gehören Amerikanern, aber Flims, Laax und Falera verhindern nur mit viel Geld eine Übernahme aus dem Ausland.

Aus Sorge vor einer ausländischen Übernahme der lokalen Ski-Infrastruktur, haben die drei Wintersportgemeinden Flims, Laax und Falera im Kanton Graubünden den Kauf der Anlagen der Weissen Arena Bergbahnen AG beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von 94,5 Millionen Franken sichern die Gemeinden die touristischen Anlagen.

Schon länger wehren sich Gegner gegen das touristische Großprojekt Bernstein-Resort bei Ribnitz-Damgarten. Nun hat ein Gericht notwendige Arbeiten vorläufig gestoppt - wegen Fledermäusen.

Der Europa-Park im südbadischen Rust will dem Weltraum einen eigenen großen Themen-Bereich widmen. Eine Hauptattraktion wird die Achterbahn Euro-Mir sein, die abgebaut und mit neuer Technik komplett neu errichtet werden soll.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband unterstützt die Initiative zur Olympiabewerbung Münchens. Der Verband sieht darin langfristige Chancen für die bayerische Hauptstadt, die Betriebe der Branche sowie deren Gäste in ganz Bayern.