Berlin-Touristen sind zurück - auch im Winter?

| Tourismus Tourismus

Berlin zieht mittlerweile wieder fast so viele Touristen an wie vor der Corona-Krise. Im Juli lag die Gästezahl mit 1,12 Millionen noch 8,3 Prozent unter dem Vergleichswert von 2019, wie das Amt für Statistik Berlin-Brandenburg am Freitag mitteilte. Die Zahl der Übernachtungen in Hotels und Pensionen lag noch 7,3 Prozent unter dem Vor-Krisen-Niveau.

Wirtschaftssenator Stephan Schwarz (parteilos) sprach von einem Comeback Berlins. Die Branche spiele für den Wirtschaftsstandort eine sehr große Rolle. Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Berlin berichtete von sehr guten Geschäften im September und einem August leicht unter dem Niveau von 2019.

«Wir sind wieder da», sagte Berlins Tourismuswerber Burkhard Kieker. Es kämen auch wieder mehr Gäste aus dem Ausland, der Anteil der Deutschen sei aber weiter größer als vor der Pandemie. Mit einem durchschnittlichen Zimmerpreis von 105 Euro netto ist die Übernachtung in Berlin 10 Euro nach Dehoga-Angaben teurer als vor Corona. New York und Paris sind nach Kiekers Angaben jedoch weiterhin mehr als zwei- bis dreimal so teuer.

Von Januar bis Juli insgesamt lag der Tourismus noch mehr als ein Viertel unter dem Vorkrisenniveau. Schwarz zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass die Erholung der Branche trotz der Corona-Pandemie auch im Herbst und Winter anhält. «Wir gehen davon aus, dass es keine signifikanten Einschränkungen für den Tourismus geben wird.»

Schwarz versicherte, die Stadt bleibe trotz Energiesparvorgaben auch im Winter attraktiv. «Berlin verbietet keine Weihnachtsbeleuchtung, wir freuen uns auch auf das Festival of Lights.» Jedoch werde das Land nicht mehr die Weihnachtsbeleuchtung an Kurfürstendamm und Tauentzien fördern; zuletzt seien dafür 250 000 Euro an die AG City geflossen. Angesichts von Energiespar-Aufrufen an die Bevölkerung wäre dies das falsche Zeichen, sagte Schwarz. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Tourismuspolitik der Landesregierung von Schleswig-Holstein hat aus Sicht der Branche Verbesserungspotenzial. Dies zeige das diesjährige Tourismus-Politbarometer, das der Tourismusverband Schleswig-Holstein am Dienstag in Kiel vorstellte.

Die Insolvenz des drittgrößten europäischen Reiseveranstalters FTI sorgt für Turbulenzen. Doch die Menschen werden dennoch reisen, erwartet Tourismusexperte Kirstges.

Der Reisekonzern FTI meldet Insolvenz an. Noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab Dienstag (4. Juni) nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können, teilte das Unternehmen mit.

Die Bundesregierung hat neue staatliche Hilfen für den Reisekonzern FTI abgelehnt. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte am Montag in Berlin, es gebe dafür haushalterische, rechtliche und wirtschaftliche Gründe.

Der Reisekonzern FTI meldet Insolvenz an. Noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab Dienstag (4. Juni) nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können, teilte das Unternehmen mit.

Erst Corona, dann der Ukrainekrieg. Jetzt fehlt in Bulgariens Badeorten das Personal. Viele bulgarische Köche, Kellner und Zimmermädchen sind wegen der besseren Bezahlung jetzt in anderen Urlaubsländern tätig.

Erst am Samstag waren Tausende auf Mallorca auf die Straße gegangen, um gegen Massentourismus zu protestieren und Maßnahmen zu fordern. Der Bürgermeister der Inselhauptstadt Palma prescht nun vor.

Die allermeisten Destinationen im Freistaat verbuchen einen erfolgreichen Winter. Allerdings sollten künftig die Freizeitangebote aufgrund des geringeren Schnees angepasst werden.

Glenn Fogel, der CEO von Booking Holdings und dessen Flaggschiff Booking.com, war mit einem Gesamtpaket von 46,7 Millionen Dollar der bestbezahlte CEO der Reisebranche unter den Chefs der S&P 500-Unternehmen im Jahr 2023.

Das österreichische Tarifvergleichsportal Durchblicker hat knapp 40.000 Reiseversicherungs-Vergleiche analysiert und herausgefunden, dass pro Kopf im Schnitt 1.800 Euro für eine einzelne Reise ausgegeben wird – rund 300 Euro weniger als im Vorjahr.