Bettwanzen auf jeder zehnten Berghütte: Alpenverein startet Offensive gegen Schädlinge

| Tourismus Tourismus

Der boomende Tourismus macht’s möglich: Bettwanzen sind weltweit auf dem Vormarsch. Jede zehnte Berghütte soll befallen sein. Die Alpenvereine gehen deshalb in die Offensive und machen das Problem öffentlich. Was bei Bettwanzenbefall zu tun ist und wie dieser verhindert wird, verrät eine Broschüre.

„Wir haben Wanzen auf unseren Berghütten. Ich schätze, dass mindestens zehn Prozent betroffen sind“, sagt Robert Kolbitsch, der beim DAV für die Hütten verantwortlich ist.

„Die gute Nachricht ist: Es gibt sehr wirksame Maßnahmen gegen Wanzen. Dabei sind sowohl die Hüttenwirtinnen und Hüttenwirte als auch die Gäste gefragt.“

Bettwanzen kommen grundsätzlich dort vor, wo sich viele Menschen aufhalten. Sauberkeit spielt dabei keine Rolle, von Wanzenbefall betroffen sind Viersternehotels ebenso wie Jugendherbergen oder Berghütten. Berghütten sind allerdings wegen der vielen Ecken, Ritzen und Spalten sehr geeignete Lebensräume für Bettwanzen. Die Verbreitung der Tiere erfolgt über befallene Gegenstände. Ohne es zu bemerken, tragen Bergsteigerinnen und Bergsteiger Wanzen in ihren Rucksäcken von Hütte zu Hütte. Dort setzt laut Robert Kolbitsch auch die effizienteste Gegenmaßnahme an: „Wir bitten unsere Gäste, ihre Rucksäcke von den Schlafräumen fernzuhalten.“ Details dazu und weitere Gegenmaßnahmen stehen in einer neuen Broschüre „Bettwanzen wandern mit!“, die die Alpenvereine gemeinsam mit dem Umweltbundesamt soeben herausgebracht haben.

Wanzen übertragen keine Krankheiten, für den Menschen sind sie nicht gefährlich. Allerdings jucken Wanzenstiche und rufen individuell sehr unterschiedliche Hautreaktionen hervor. Es ist leicht nachvollziehbar, dass Wanzen für viele Menschen eklig sind. Trotzdem sollten alle offen mit dem Thema umgehen und einen eventuellen Fund – in der Hütte oder im eigenen Gepäck – den Wirtsleuten bekannt geben. Wo man nach Wanzen suchen sollte und wie man sie erkennt, steht ebenfalls in der Broschüre „Bettwanzen wandern mit!“.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mecklenburg-Vorpommern ist als Urlaubsland immer noch beliebt. Der Tourismusbeauftragte bemängelt jedoch fehlende Investitionen in die Zukunft. Der Dehoga-Präsident sieht das anders.

Viele Menschen in Deutschland schränken sich lieber in anderen Bereichen ein, als auf die Urlaubsreise zu verzichten, so eine Studie. Und die Beliebtheit von Flugreisen steigt auf einen Rekordwert.

Auch in diesem Jahr hat Accor die aktuellen Reise-Trends untersucht. Trotz Inflation und steigender Lebenshaltungskosten planen Reisende 2024 mehr Budget für ihre Reisen ein. Bei Deutschen steht vor allem der Heimaturlaub hoch im Kurs, gefolgt von Reisen nach Spanien, Italien und Österreich.

Saudi-Arabien hat von der Welt Tourismus Organisation (UNWTO) und dem World Travel & Tourism Council (WTTC) internationale Anerkennung für seine Leistung erhalten, bis 2023 mehr als 100 Millionen Touristen zu empfangen.

Der Reisehunger der Deutschen ist nach den Pandemiejahren zurück: Dies zeigt sich in einer repräsentativen Umfrage, die das Bonusprogramm Payback im Vorfeld der ITB in Berlin unter Kundinnen und Kunden durchgeführt hat.

Internationale Auslandsreisen erzielten in 2023 mit zweistelligen Wachstumsraten im Vergleich zu 2022 erneut einen großen Schritt in Richtung Auslandsreisevolumen von 2019. Strand- und Städtereisen sind mit je einem Drittel Marktanteil die beiden Haupturlaubsarten. Auf Rang drei folgen Rundreisen.

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) sieht den Incoming-Tourismus auf einem nachhaltigen Wachstumskurs. Deutschland hat gute Chancen, 2024 wieder an die Ergebnisse des Jahres 2019 anzuknüpfen. Dazu tragen auch touristisch attraktive Events, wie die UEFA Euro 2024, und Kultur-Highlights bei.

Manchmal kommt es auf jeden Zentimeter an: Für einen erholsamen Urlaub sollte jeder Gast im Hotelbett schon mehr Platz haben als 70 Zentimeter. Dieser Überzeugung ist zumindest das Amtsgericht Hannover, wie aus einem aktuellen Urteil hervorgeht.

Fälle von Brechdurchfall an Bord eines Kreuzfahrtschiffs lassen auf Mauritius die Alarmglocken klingeln - denn die Cholera breitet sich im südlichen Afrika aus. Nun müssen die Passagiere Geduld zeigen.

Ägypten will ein riesiges neues Tourismuszentrum an seiner Mittelmeerküste bauen. Bei dem Projekt in der Region Ras Al-Hikma, 350 Kilometer nordwestlich von Kairo, sollen mehr als 170 Millionen Quadratmeter an Hotel-, Wohn-, Freizeit- und Geschäftsflächen entstehen.