Bürgermeister auf Mallorca fordert harte Maßnahmen gegen Massentourismus

| Tourismus Tourismus

Der Bürgermeister von Palma auf Mallorca will mit harten Regelungen die Auswüchse des Massentourismus bekämpfen. Jaime Martínez präsentierte am Mittwoch einen Maßnahmenkatalog, der unter anderem Begrenzung der Zahl der Urlauber, der Mietwagen, der Kreuzfahrtschiffe und der Ferienwohnungen auf der spanischen Urlaubsinsel vorsieht. 

Die meisten seiner Vorschläge kann der Bürgermeister, der auch für den sogenannten Ballermann verantwortlich ist, allerdings nicht im Alleingang durchsetzen. Er benötigt dafür die Zustimmung anderer Behörden, sei es des Inselrates, der Regierung der Balearen oder sogar der spanischen Zentralregierung in Madrid.

Der konservative Politiker will seine Vorschläge zunächst am Donnerstag bei einem Treffen der Regierung der Balearen mit Politikern und Vertretern von verschiedenen Interessenverbänden zur Debatte bringen. Sofort umsetzen könnte er aber zum Beispiel seine Absicht, neue Gästebetten in der privaten Ferienvermietung zu verbieten oder höhere Strafen für Lokale zu verhängen, die eine übermäßige Verschmutzung verursachen.

Für die meisten seiner anderen Ideen und Forderungen benötigt er aber Unterstützung. Dazu gehören etwa Einschränkungen bis hin zu Verboten von Partybooten und größeren Kreuzfahrtschiffen, doppelte Gebühren für Kreuzfahrturlauber, die Begrenzung der Anzahl an Urlaubern, die in einer Gruppe durch die Stadt geführt werden dürfen, eine Beschränkung der Zufahrt von Mietwagen in die Innenstadt, ein absolutes Alkoholverbot auf den Straßen der gesamten Gemeinde einschließlich der deutschen Urlauberhochburg Playa de Palma, sowie eine verstärkte Präsenz der Orts- und Nationalpolizei.

Am Samstag hatten in Palma Tausende unter dem Motto «Sagen wir basta!» und «Mallorca steht nicht zum Verkauf!» gegen Massentourismus protestiert. Die immer größer werdende Zahl der Besucher und der Ferienwohnungen sei für Wohnungsnot, für die «Zerstörung» der Insel, für die Zunahme von Staus, Verschmutzung und Kriminalität verantwortlich, hieß es auf der Kundgebung (Tageskarte berichtete).

Die Demonstration stand unter dem Eindruck des Restaurant-Einsturzes am vergangenen Donnerstag am Ballermann. Bei dem Unglück starben vier Menschen, darunter zwei junge Frauen aus Deutschland. Bürgermeister Martínez hatte am Dienstag mitgeteilt, die Besitzer des Lokals hätten keine Betriebslizenz für die Balkonterrasse gehabt, deren Zusammenbruch den bisherigen Erkenntnissen zufolge das Unglück auslöste. (dpa)


Zurück

Vielleicht auch interessant

Das Bier am Ballermann läuft schon über Ostern in Strömen, am kommenden Wochenende geht es dann an Deutschlands beliebtester Auslands-Partymeile richtig los. Von Donnerstag bis Sonntag läuten die Kult-Tempel Bierkönig und Megapark mit ihren Openings die Saison offiziell ein. 

Die Planungen für eines der größten Tourismusprojekte in MV laufen, aber sie verzögern sich. Es geht um den Bernstein-Ferienpark auf der Halbinsel Pütnitz. Viel Geld steht auf dem Spiel.

Die USA waren immer ein Traumreiseland für viele Menschen. Doch nun gehen die Besucherzahlen nach einer jüngsten Statistik zurück. Das hängt auch mit dem Mann im Weißen Haus zusammen.

Nach dem ersten Test im vergangenen Jahr war die Lagunenstadt für Tagesbesucher zuletzt wieder gratis. Jetzt ist es damit vorbei. Und es wird sogar doppelt so teuer.

Flug-Flatrates und Mitgliedschaften sollen die Urlaubsbuchung eigentlich günstiger machen. Beim Blick ins Kleingedruckte wird allerdings schnell klar: Oft lohnt sich der Deal nicht wirklich.

Die Opposition im Landtag erhebt schwere Vorwürfe gegen die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern . Mitarbeiter des Verbandes sehen ihre Arbeit in Misskredit gebracht.

Für viele Österreicher beginnt der Frühling mit Urlaub im eigenen Land. Das zeigt der ÖHV-Urlaubsradar. Laut der Umfrage verreist ein Viertel der Österreicher zu Ostern. Die Mehrheit bleibt bewusst in der Heimat

Ankunft am Flughafen, die Koffer rollen vom Gepäck – doch der eigene kommt und kommt nicht. Ärgerlich, wenn der Urlaub so startet. Wichtig ist nun aber, neben dem Koffer nicht auch noch den Kopf zu verlieren. Was nach dem ersten Schreck und Ärger zu tun ist.

Die Partymeilen erwachen auf Mallorca aus dem Winterschlaf. Erwartet wird ein Besucherrekord. Doch zugleich wächst der Unmut der Einheimischen. Welche negativen Folgen hat der Massentourismus?

Nach jahrelanger Vorbereitung hat die Landesregierung in Schwerin ein Tourismusgesetz vorgelegt. Die Pläne zur Finanzierung der touristischen Infrastruktur bringen die Wirtschaft aber auf die Palme.