Privatreisen lassen sich mittlerweile angenehmer und stressfreier gestalten als noch vor ein paar Jahren. Doch auch bei den Geschäftsreisen gab und gibt es viele Neuerungen. Veit Blumschein, CEO von Lanes & Planes, hat Tageskarte die fünf wichtigsten Markttrends vorgestellt:
Der Fernbus als echte Alternative, gerade zur Bahn oder Auto
Mit dem Bus zehn Stunden zum Business Meeting? Kein Unternehmen wird seine Mitarbeiter so lange mit dem Bus von A nach B schicken. Doch gerade auf Ost-West-Tangenten, wo die Bahnanbindungen nur begrenzt oder gar nicht vorhanden sind, wie bspw. von München nach Zürich, ist der Fernbus eine oft gewählte Option. Da kann es schon mal passieren, dass der Investment-Banker neben dem Studenten im Flixbus sitzt. Vergleicht man zum Beispiel die Fahrzeiten für die Route München Innenstadt – Zürich Innenstadt, so erkennt man, dass der Fernbus sogar schneller ist, als das Flugzeug. Die Flugzeit beträgt 4:15 Stunden, eine Bahnfahrt dauert vier Stunden und mit dem Fernbus ist man innerhalb von 3:45 Stunden am Ziel. Auch die Vorteile, die der Fernbus bietet, sprechen für ihn als gute Alternative zur Bahn, Flieger oder Auto. Man kann die Zeit vollkommen nutzen, so können längere Ausfälle vermieden werden. Auch die Verfügbarkeit des WLAN ist ein großer Vorteil.
Nachgelagerte und keine vorgelagerten Genehmigungsprozesse
Früher war es üblich, lange vor Reiseantritt einen Reiseantrag mit Angeboten zu schreiben. Heute sind die Vorlaufzeiten so kurz, dass die Preise stündlich schwanken bei Bahn, Flug oder Hotels, sodass vorgelagerte Freigabeprozesse sehr oft zu viel höheren Kosten führen, da der Vorgesetzte i.d.R. 24 bis 48 Stunden benötigt, um die Freigabe zu erteilen. Diese Schein-Kontrolle geben immer mehr Unternehmen auf und gestalten vielmehr flexible Reiserichtlinien, die im Nachgang nach Reiseabschluss nur noch sachlich und fachlich überprüft werden.
Weg vom Reisebüro und Hin zu Online- und Self-Booking-Lösungen
Viele Reisende sind es mittlerweile gewohnt, als Konsument über diverse Online-Plattformen wie Skyscanner, Trivago, etc. ihre Reise selbst zu recherchieren und zu buchen. Dabei ist der Mehrwert von klassischen Reisebüros bei Standard-Reiseleistungen kaum noch gegeben - dieser wird von vielen Reisenden, die selbst buchen, eher als unnötigen Medienbruch und hinderlich empfunden.
Der Mix von Verkehrsmitteln
Die sogenannte Multimodalität ist mittlerweile in der Geschäftsreiseindustrie angekommen. Das heißt, man fliegt zum Beispiel von München nach Frankfurt, auf dem Rückweg nimmt man dann jedoch die Bahn. Das ist einerseits stark durch neue Hochgeschwindigkeitsstrecken der Bahnen begünstigt, aber auch durch die ersten Online-Buchungstools, die diese Art von Verkehrsmittelmix in einer Buchung abbilden können.
Das Smartphone wird vom reinen Reisebegleiter zum echten Werkzeug
Auch in der Geschäftsreiseindustrie ist das Smartphone nicht mehr wegzudenken. Während es früher allerdings nur passiver Reisebegleiter war, der lediglich Auskunft über Verspätung oder vielleicht den Reiseplan zur Verfügung stellte, wird es heute für viel mehr genutzt: Suche & Buchung, Tickets & Boardingpässe, aber auch die Erstellung der Reisekostenabrechnung und damit die Eliminierung der Beleg- & Zettelwirtschaft sogar noch bevor der Reisende wieder zu Hause angekommen ist.
Es bleibt spannend, wie sich die Digitalisierung der Geschäftsreiseindustrie und die Angebotsvielfalt auch in Zukunft noch weiterentwickeln wird. Die Trends zeigen, dass es immer mehr Optionen für Geschäftsreisende gibt und geben wird, die ihnen das Reisen weitaus angenehmer gestalten.
Über den Autor
Nach seinem BWL & Wirtschaftsinformatik-Studium an der Universität Bamberg promovierte Veit Blumschein an der RWTH Aachen und gründete gemeinsam mit Daniel Nolte 2008 das Mobilitäts- & Reiseportal fromAtoB, das 2017 von Tank & Rast akquiriert wurde. Vor zwei Jahren gründeten die beiden ein neues gemeinsames Unternehmen: Lanes & Planes, eine voll digitale Geschäftsreiselösung für kleine- & mittelständische Unternehmen.