Nach einem herausfordernden ersten Halbjahr 2025 sieht die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) eine Belebung der Reisebereitschaft in wichtigen internationalen Quellmärkten. Geopolitische Auseinandersetzungen und Handelskonflikte hatten die Verbraucher in den ersten Monaten verunsichert, doch aktuelle Daten deuten auf eine Erholung für den weiteren Verlauf des Jahres hin.
Gemischte Bilanz für das erste Halbjahr
Die offizielle Monatsbilanz des Statistischen Bundesamtes für Juni 2025 weist 7,6 Millionen internationale Übernachtungen auf, was einem Rückgang von 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Dieses Minus ist jedoch primär auf den Sondereffekt der Fußball-Europameisterschaft 2024 zurückzuführen, die im Vorjahresmonat für Rekordzahlen gesorgt hatte. Kumuliert für das erste Halbjahr 2025 ergibt sich mit 36,4 Millionen Übernachtungen ein Rückgang von 3,2 Prozent im Vergleich zu 2024. Ohne den EM-Effekt zeigt sich jedoch ein Plus von 4,0 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2023.
Daten von MKG Consulting bestätigen diesen Trend für die Hotellerie: Im Juni 2025 lag die Auslastung 5,5 Prozentpunkte unter den Werten des Vorjahres. Über das gesamte Halbjahr hinweg blieben die Belegungsraten mit 65 Prozent auf Vorjahresniveau. Innerhalb der Branche zeichnet sich eine leichte Verschiebung zugunsten von höherklassigen Hotelkategorien ab.
Positive Reiseintention und Herausforderungen
Eine von der DZT in Auftrag gegebene Umfrage in zwölf Quellmärkten bestätigt eine hohe Reiseintention für Deutschland. Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der DZT, erklärt: „Deutschland ist und bleibt im internationalen Vergleich ein attraktives Reiseziel. Dies bestätigt eine Anfang August exklusiv in unserem Auftrag durchgeführte Verbraucherbefragung in zwölf Quellmärkten, nach der eine weiterhin hohe Reiseintention von 54,6 Prozent für Deutschland als Reiseziel in den kommenden sechs Monaten besteht.“
Auch die European Travel Commission (ETC) sieht einen positiven Ausblick. Laut ihrer Umfrage planen 77,2 Prozent der Europäer, in den Monaten Juni bis November zu verreisen. Deutschland gehört neben klassischen Reisezielen wie Spanien und Italien zu den TOP 5-Destinationen in Europa. Die wichtigsten Kriterien für Reisende sind dabei Sicherheit, stabiles Wetter und preislich attraktive Angebote.
Herausforderungen bleiben jedoch bestehen. Nach Angaben von Forward Keys verzeichneten die internationalen Flugankünfte nach Deutschland im ersten Halbjahr 2025 einen Rückgang von 4,2 Prozent. Die Flugkapazitäten liegen weiterhin 20 Prozent unter dem Vor-Corona-Niveau. Branchenverbände sehen hier Verzögerungen bei der Erholung, auch durch den Anstieg von Flugsicherungsgebühren und der Luftverkehrssteuer.













