Europäer wollen im Frühling und Sommer reisen

| Tourismus Tourismus

Sowohl die russische Invasion in der Ukraine als auch die Corona-Pandemie haben nur wenig Einfluss auf die Reiselaune der Europäer. Drei von vier beabsichtigen, in den nächsten sechs Monaten eine Reise zu unternehmen, so ein Ergebnis der Studie „Monitoring Sentiment for Domestic and Intra-European Travel" der European Travel Commission (ETC). Ziele am Mittelmeer stehen laut Studie ganz oben auf dem Wunschzettel der Urlauber. 

Sommer verspricht starken innereuropäischen Reiseverkehr

77 Prozent der Europäer möchte zwischen April und September reisen. Mehr als die Hälfte (56 Prozent) von plant, ein anderes europäisches Land zu besuchen, während 31 Prozent Inlandsreisen wählen. Über alle analysierten Märkte hinweg zeigen die Befragten aus Italien, Spanien, Polen, dem Vereinigten Königreich und Deutschland den stärksten Optimismus, eine Reise zu unternehmen. Die Reiseabsichten nehmen mit dem Alter zu und steigen von 69 Prozent bei der Generation Z (18 bis 24 Jahre) auf 83 Prozent bei den Babyboomern (über 54 Jahre).

Die Umfrageergebnisse bestätigen, dass die Reisepläne der Europäer einem saisonalen Muster folgen, wobei Sonnen- und Strandurlaub (22 Prozent) die bevorzugte Option für die kommenden Monate sind. Auch das Interesse an Städtereisen (15 Prozent) und Urlaub am Wasser oder an der Küste (15 Prozent) bleibt konstant. Im Einklang mit diesen Urlaubspräferenzen wächst die Popularität mediterraner Reiseziele: Spanien ist das beliebteste Reiseziel unter Europäern, die zwischen April und September 2022 ins Ausland reisen, gefolgt von Italien, Frankreich, Griechenland und Portugal.

Die meisten Europäer planen einen Urlaub von 4 bis 6 Nächten (33 Prozent) oder 7 bis 9 Nächten (27 Prozent). Nur 25 Prozent entscheiden sich für Reisen von 10 Nächten oder länger, meist Familienreisende. Auf der anderen Seite bevorzugen Paare eher kürzere Reisen mit bis zu 3 Nächten.

Reisestimmung robust trotz Krieg und steigender Lebenshaltungskosten

Obwohl die Umfrage in den ersten Wochen der russischen Invasion in der Ukraine durchgeführt wurde, beeinflusste die bislang kaum die Reisestimmung und das Reiseverhalten der Europäe. Bemerkenswerterweise weist Polen, das an die Ukraine angrenzt, eine stabile, über dem europäischen Durchschnitt liegende Reisestimmung auf; die geplante Aufenthaltsdauer und das Budget der Reisenden stimmen mit den Daten überein, die zum gleichen Zeitpunkt im Jahr zuvor erhoben wurden. Darüber hinaus ist das Interesse an osteuropäischen Reisezielen unverändert.

Auch die Bedenken hinsichtlich der Pandemie nehmen ab. So steigt der Anteil derjenigen, die ihre ursprünglichen Reisepläne verwirklichen, weiter stetig an (27 Prozent gegenüber 16 Prozent im Dezember 2021). Flexibilität bei Stornierungsbedingungen (14 Prozent) und Freiheit von Einschränkungen (13 Prozent) sind nun die wichtigsten Faktoren, die das Vertrauen der Befragten bei der Planung ihrer nächsten Reise innerhalb Europas stärken. 

Dennoch räumen die Befragten ein, dass COVID-19 auf Reisen weiterhin Anlass zur Sorge gibt; 17 Prozent der reisebereiten Europäer sind besorgt über Quarantänemaßnahmen und weitere 15 Prozent über mögliche Änderungen der Reisebeschränkungen. Gleichzeitig erkennen Europäer mit kurzfristigen Reiseplänen die Bedeutung strenger Gesundheitsprotokolle an.


Zurück

Vielleicht auch interessant

HolidayCheck hat das „Reisehoroskop 2026“ veröffentlicht, das den Sternzeichen spezifische Urlaubsideen und Reisezeitpunkte zuschreibt. Als Rahmen für die Empfehlungen dient die bevorstehende Saturn-Neptun-Konjunktion im Widder, die in astrologischen Kreisen den Beginn eines neuen Zyklus markieren soll.

Bereits zum zehnten Mal beleuchten die Reisetrends von Booking.com, wie Menschen die Welt erleben möchten. Und das von Coolcations, bei denen es in kühlere Regionen geht, bis zu Conscious Travel, also dem bewussten Reisen mit Blick auf soziale und ökologische Aspekte.

Wohin 2026? Der «Lonely Planet» schlägt wieder angesagte Reiseziele vor. Deutschland geht dabei leer aus. Die Reiseexperten schauen lieber auf andere Länder und Städte in Europa - oder gleich andere Kontinente.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Prioritäten von Luxusreisenden grundlegend verschoben haben. Qualität, kuratierte Erlebnisse und ein hohes Maß an Genuss stehen im Vordergrund, während die Bedeutung von Statussymbolen und Markennamen rapide sinkt.

Der Deutsche Tourismuspreis biegt auf die Zielgerade ein: Mit der Bekanntgabe der fünf Finalisten beginnt nun auch die Online-Abstimmung für den ADAC-Publikumspreis. Das Voting läuft bis zum 5. November.

Die türkischen Behörden haben auf der Halbinsel Bodrum das luxuriöse Fünf-Sterne-Hotel „The Plaza Bodrum“ beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, die sich unter anderem auf die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Wucher und Geldwäsche konzentriert.

Bad Hindelang im Allgäu und Schiltach im Kinzigtal wurden von der Welttourismusorganisation UN Tourism, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, als „Best Tourism Village“ ausgezeichnet.

Priceline hat seinen aktuellen Bericht zu den Reisetrends 2026 unter dem Titel "Where to Next?" veröffentlicht. Die Analyse, die auf einer Kombination aus firmeneigenen Daten und einer umfassenden Reisenden-Umfrage basiert, beleuchtet signifikante Verschiebungen im Reiseverhalten, bei denen vor allem Spontanität und die Suche nach neuen wie auch nostalgischen Erfahrungen im Zentrum stehen.

Die Luftfahrtbranche beklagt sich seit langem über stark gestiegene Standortkosten. Dadurch fielen immer mehr Verbindungen weg. An Vorschlägen für Entlastungen - auch aus der Koalition - mangelt es nicht.

Die jüngste ADAC Tourismusstudie beleuchtet die Haltung deutscher Reisender zur touristischen Überlastung und deren Management. Sie zeigt eine hohe Problemwahrnehmung, aber auch die Grenzen der Akzeptanz bei Maßnahmen, die das Reisebudget betreffen.