Europäische Ferienhäuser im Preisvergleich

| Tourismus Tourismus

Wenn es im Sommerurlaub zur Abwechslung nichts ins Hotel, sondern in ein Ferienhaus gehen soll, stellt sich immer noch die Frage nach den Kosten. Die Suchmaschine Holidu hat deshalb in einem aktuellen Preisindex die diesjährigen durchschnittlichen Übernachtungspreise für Ferienunterkünfte in 45 Ländern vorgestellt und betrachtet die beliebtesten Urlaubsziele der Deutschen dabei genauer. Für die Studie wurden die Daten von mehreren Millionen Ferienunterkünften erhoben und die durchschnittlichen Übernachtungspreise für drei bis acht Personen pro Nacht in einer repräsentativen Woche jeweils in der Haupt- und Nebensaison betrachtet.

Urlaub in Europa in der Hauptsaison: Von 41 bis 608 Euro

Der Durchschnittspreis pro Nacht für eine Ferienunterkunft beträgt rund 124 Euro innerhalb Europas in der Hauptsaison. In diesem mittelpreisigen Segment bewegen sich Andorra (117 Euro), Kroatien (120 Euro), Finnland (125 Euro) und auch Deutschland (128 Euro). Die höchsten Unterkunftskosten im August müssen Urlauber in Monaco hinnehmen: Reisende nächtigen in dem kleinen Stadtstaat für rund 359 Euro. Auf dem Fuße folgen Island (230 Euro) und Großbritannien (209 Euro). Mit billigen Übernachtungspreisen bieten viele osteuropäische Länder optimale Reiseziele für Schnäppchenjäger. So betragen die Kosten in einer Ferienunterkunft in Bulgarien durchschnittlich nur 69 Euro pro Nacht.

Mit Wandermöglichkeiten, einer Küste mit feinem Sandstrand sowie niedrigen Lebenshaltungskosten wird das Land nicht nur bei Reisenden mit schmalem Budget immer beliebter. Auch Montenegro zieht dieses Jahr vermehrt Urlauber an – und zwar nicht nur als Tagesstopp auf einer Kreuzfahrt. In der Hauptsaison ist hier mit etwa 88 Euro pro Nacht zu rechnen. Das günstigste Land für einen Ferienhausurlaub ist Mazedonien mit einem durchschnittlichen Preis pro Nacht von nur 41 Euro.

Spanien

Das beliebteste Sommerziel der Deutschen 2019 bleibt neben dem eigenen Land weiterhin Spanien. Hier ist mit durchschnittlich 171 Euro pro Nacht in der Hauptsaison zu rechnen – damit liegt das Land im Preisvergleich auf Platz neun. Die Preise unterscheiden sich innerhalb der Urlaubsregionen jedoch stark: Wer auf die Balearen reist, muss tief in die Tasche greifen.

Auf Ibiza beträgt der durchschnittliche Preis pro Nacht stattliche 608 Euro und auf Menorca 350 Euro. Für den Allzeit-Klassiker Mallorca müssen Urlauber noch 272 Euro berappen. Auch die Küstenregionen auf dem Festland verzeichnen stolze Übernachtungspreise im August (Costa Brava: 183 Euro, Costa del Sol: 179 Euro, Costa de la Luz: 172 Euro). Die Kanarischen Inseln sind deutlich günstiger: Eine Ferienwohnung oder ein Ferienhaus kostet auf Gran Canaria 111 Euro und auf Teneriffa sogar nur 98 Euro die Nacht.

Italien und Frankreich

Ein weiteres bevorzugtes Urlaubsland der Deutschen ist auch im Jahr 2019 Italien (157 Euro). Preislich liegt es gleichauf mit Frankreich und beide Länder befinden sich damit im oberen preislichen Drittel. Die teuerste Region in Italien ist Venetien mit 177 Euro und am wenigsten ist in der zweitkleinsten italienischen Region, Molise, zu zahlen (85 Euro). Die Toskana liegt mit 149 Euro unter dem landesweiten Durchschnitt. Für die beliebten Urlaubsinseln Elba und Sardinien betragen die Kosten 168 bzw. 166 Euro im Durchschnitt pro Nacht, während Sizilien mit 131 Euro etwas billiger ist.

In Frankreich ist es in der Region um Paris, der Île-de-France, mit 210 Euro am teuersten. Auf Korsika und in der Region Provence-Alpes-Côte d’Azur zahlen Reisende auch noch um die 180 Euro pro Unterkunft und Nacht. Billiger wird es in der Bretagne sowie in der Normandie, wo die Preise im europäischen Durchschnitt (120 Euro) liegen. Was nicht jedem sofort einfällt: Zu Frankreich gehören auch Überseegebiete wie La Réunion im Indischen Ozean und Martinique und Guadeloupe in der Karibik. Belastend für den Geldbeutel wird hier hauptsächlich die Anreise, denn die Übernachtungskosten fallen mit 100 bis 110 Euro verhältnismäßig gering aus.

Weitere beliebte Reiseziele 2019

Reise-Experten nennen dieses Jahr Griechenland (187 Euro) und Portugal (152 Euro) als Trendziele und auch Kroatien (120 Euro), das lange Zeit als billiges Reiseland galt, rückt immer mehr in den Fokus. Hier ziehen die Preise aufgrund steigender Nachfrage an, weswegen das Land im europäischen Vergleich nicht mehr als besonders günstig heraussticht, sondern sich im Mittelfeld befindet.

In Griechenland, das zu den teuersten europäischen Urlaubsländern in der Hauptsaison 2019 gehört, zeigen sich, ebenso wie in Spanien, deutliche Preisunterschiede auf den einzelnen Inseln. Während auf Mykonos satte 481 Euro pro Nacht und Unterkunft anfallen, zahlen Urlauber auf Kos nur noch 120 Euro. Die Inseln Samos und Lesbos locken mit niedrigeren Preisen und liegen mit 94 bzw. 77 Euro sogar deutlich unter dem Durchschnitt.

Die Preise von Ferienunterkünften in Portugal liegen größtenteils im europäischen Mittelfeld. Überdurchschnittlich teuer sind Übernachtungen an der Algarve (190 Euro). Doch wer nicht nur das Festland erkunden, sondern eine der schönen portugiesischen Inseln im Atlantik besuchen möchte, spart bei der Unterkunft Geld: So zahlen Urlauber auf Madeira 89 Euro und auf der größten und teuersten Insel der Azoren, São Miguel, 121 Euro im Durchschnitt pro Nacht.

Auch für die Türkei (115 Euro) verzeichnen die Reisebüros bereits zahlreiche Buchungen für den Sommer 2019. Der Badeort Şile am Schwarzen Meer ist dabei das teuerste Urlaubsziel des Landes mit einem durchschnittlichen Preis von 200 Euro pro Übernachtung. Belek an der Mittelmeerküste kostet Urlauber mit 191 Euro ähnlich viel. Die Städte sind im August deutlich günstiger und in Istanbul kann man bereits für 89 Euro nächtigen.

Sommerurlaub in Deutschland

Generell können Urlauber in der Hauptreisezeit von einem Durchschnittspreis von 128 Euro pro Nacht in der Ferienunterkunft ausgehen. Damit ist der Preis im Vergleich zum Vorjahr um sieben Euro gestiegen. Besonders hohe Kosten liegen im Norden Deutschlands vor. Der absolute Spitzenreiter ist mit 483 Euro pro Nacht Kampen auf Sylt, womit der Ort deutlich über dem Durchschnittspreis der Insel selbst liegt (199 Euro). Mit 200 Euro Abstand ist auf Platz zwei der teuersten Destinationen in Deutschland ein Ort im Süden zu finden, Murnau am Staffelsee (283 Euro), dem mit Wenningstedt-Braderup (278 Euro) erneut ein Ort auf Sylt folgt.

Der nächstteure Urlaubsort ist Breitbrunn am Chiemsee, wie Murnau in Bayern gelegen, und kostet Urlauber 253 Euro pro Übernachtung. Auffällig ist der danach wieder folgende Sprung in den Norden, der mit den Orten Olpenitz an der Schlei (216 Euro) und Kappeln an der Schlei (208 Euro) auch die Plätze fünf und sechs der teuersten Destinationen in Deutschland belegt.

Insgesamt bieten 162 der 435 betrachteten Urlaubsziele in Deutschland Unterkünfte unter 100 Euro an. Die günstigsten verteilen sich dabei über verschiedene Bundesländer. Besonders wenig zahlen Urlauber in Lienen im Tecklenburger Land in Nordrhein-Westfalen (50 Euro), in Oberharmersbach im Schwarzwald in Baden-Württemberg (58 Euro), in Lichtenfels in Hessen am Fuße des Rothaargebirges, unweit des Edersees (59 Euro) sowie in den beiden Kurorten im Niederbayerischen Bäderdreieck Bad Füssing (59 Euro) und Bad Griesbach im Rottal (60 Euro).

Bei einem Vergleich der durchschnittlichen Übernachtungspreise in den 16 Bundesländern belegt der Norden Deutschlands die obersten Plätze. Hamburg ist mit durchschnittlich 144 Euro pro Unterkunft und Nacht das teuerste Bundesland, gefolgt von Berlin (140 Euro) und SchleswigHolstein (139 Euro). Am wenigsten zahlt der Urlauber in Sachsen (89 Euro), Thüringen (86 Euro) und im Saarland (77 Euro), was besonders aktive Familien freuen dürfte, da diese erschwinglichen Bundesländer mit viel Natur und Wandermöglichkeiten aufwarten. Bayern, das mit dem Bayerischen Wald, dem Allgäu und den Alpen jährlich zahlreiche Touristen anzieht, liegt mit 111 Euro im oberen Mittelfeld.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mecklenburg-Vorpommern ist als Urlaubsland immer noch beliebt. Der Tourismusbeauftragte bemängelt jedoch fehlende Investitionen in die Zukunft. Der Dehoga-Präsident sieht das anders.

Viele Menschen in Deutschland schränken sich lieber in anderen Bereichen ein, als auf die Urlaubsreise zu verzichten, so eine Studie. Und die Beliebtheit von Flugreisen steigt auf einen Rekordwert.

Auch in diesem Jahr hat Accor die aktuellen Reise-Trends untersucht. Trotz Inflation und steigender Lebenshaltungskosten planen Reisende 2024 mehr Budget für ihre Reisen ein. Bei Deutschen steht vor allem der Heimaturlaub hoch im Kurs, gefolgt von Reisen nach Spanien, Italien und Österreich.

Saudi-Arabien hat von der Welt Tourismus Organisation (UNWTO) und dem World Travel & Tourism Council (WTTC) internationale Anerkennung für seine Leistung erhalten, bis 2023 mehr als 100 Millionen Touristen zu empfangen.

Der Reisehunger der Deutschen ist nach den Pandemiejahren zurück: Dies zeigt sich in einer repräsentativen Umfrage, die das Bonusprogramm Payback im Vorfeld der ITB in Berlin unter Kundinnen und Kunden durchgeführt hat.

Internationale Auslandsreisen erzielten in 2023 mit zweistelligen Wachstumsraten im Vergleich zu 2022 erneut einen großen Schritt in Richtung Auslandsreisevolumen von 2019. Strand- und Städtereisen sind mit je einem Drittel Marktanteil die beiden Haupturlaubsarten. Auf Rang drei folgen Rundreisen.

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) sieht den Incoming-Tourismus auf einem nachhaltigen Wachstumskurs. Deutschland hat gute Chancen, 2024 wieder an die Ergebnisse des Jahres 2019 anzuknüpfen. Dazu tragen auch touristisch attraktive Events, wie die UEFA Euro 2024, und Kultur-Highlights bei.

Manchmal kommt es auf jeden Zentimeter an: Für einen erholsamen Urlaub sollte jeder Gast im Hotelbett schon mehr Platz haben als 70 Zentimeter. Dieser Überzeugung ist zumindest das Amtsgericht Hannover, wie aus einem aktuellen Urteil hervorgeht.

Fälle von Brechdurchfall an Bord eines Kreuzfahrtschiffs lassen auf Mauritius die Alarmglocken klingeln - denn die Cholera breitet sich im südlichen Afrika aus. Nun müssen die Passagiere Geduld zeigen.

Ägypten will ein riesiges neues Tourismuszentrum an seiner Mittelmeerküste bauen. Bei dem Projekt in der Region Ras Al-Hikma, 350 Kilometer nordwestlich von Kairo, sollen mehr als 170 Millionen Quadratmeter an Hotel-, Wohn-, Freizeit- und Geschäftsflächen entstehen.