Jagd auf Billigtickets ist vorbei

| Tourismus Tourismus

Zusatzleistungen und eine sichere, schnelle Verbindung: Auswertungen von Skyscanner belegen, dass Verbraucher im Schnitt 26 Prozent mehr für ein Flugticket bezahlen als vor der Pandemie - und das, obwohl die Ticketpreise durchschnittlich günstiger sind.

Auf die Frage, welche Gründe Reisende dazu bewegen, für eine bestimmte Strecke einen teureren Flug zu wählen, gaben 37 Prozent der Befragten bequeme Flugzeiten und wenige Stopps bzw. einen Direktflug an. Fast ebenso viele (35 Prozent) sind bereit, für eine Verbindung von ihrem bevorzugten Flughafen mehr zu bezahlen. Über ein Fünftel der Befragten nimmt gerne mehr Geld in die Hand, um mit einer Airline mit besserer Sicherheitsbewertung (22 Prozent) oder ihrer favorisierten Fluggesellschaft zu fliegen (21 Prozent). 

Erst an fünfter Stelle steht für Reisende die flexible Ticket-Option als lohnenswerte Zusatzkosten (18 Prozent), darauf folgt ein umweltfreundlicherer Flug, für den 17 Prozent bereit wären, mehr zu bezahlen. Die Umfrageergebnisse zeigen: Urlauber legen in diesem Jahr besonders viel Wert auf einfaches, sicheres und bequemes Reisen, wobei der Ticketpreis in den Hintergrund der Entscheidung des passenden Flugtickets rückt. 

Auch die Wahl des Reiseziels ändert sich in diesem Jahr. Fernreiseziele und Städtereisen verlieren 2021 im Vergleich zu den Vorjahren insgesamt an Beliebtheit. Zumindest Städtetrips nach Dubai und Tokio sind laut Datenauswertung in diesem Jahr gefragt. Klassische europäische Urlaubsdestinationen verzeichnen hingegen einen klaren Aufwärtstrend. 

Während Bali, San Francisco und Las Vegas bei Paaren 2019 auf den Top-Plätzen standen, bevorzugen Reisende aus Deutschland in diesem Jahr hauptsächlich Warmwasserziele in Europa mit Griechenland als Spitzenreiter: Vier der zehn beliebtesten Reiseziele von Paaren sind griechisch. Ebenfalls dabei sind Italien, Madeira und die Kanarischen Inseln. 

Hugh Aitken, Vice President Flights bei Skyscanner, bestätigt: “Die Reiseziele, die vor der Pandemie beliebt waren, weil sie über eine solide Infrastruktur für den Tourismus verfügten, aber als weniger `belebt`galten, sind nun gefragter. Dies erstreckt sich auch auf die Trends auf Länderebene, wo Griechenland aufgrund der früheren Öffnung und einfachen Einreise sowie der wahrgenommenen Beliebtheit einen Sprung vor die Hauptreiseziele Spanien und Italien gemacht hat."

Auf die Frage, wie Deutsche das Reiseziel für den Urlaub in den nächsten sechs Monaten auswählen, nennen 32 Prozent der Befragten das Wetter als ausschlaggebendes Kriterium. Fast 30 Prozent möchten an einen bereits besuchten Ort zurückkehren, 26 Prozent wählen ein Ziel, das sie als sicher empfinden. Nur ein Viertel der Befragten legt den Fokus bei der Wahl des Urlaubsziels auf den Preis. Ob für ein Reiseziel eine Reisewarnung vorliegt, ist für lediglich 23 Prozent der Befragten bei der Reiseplanung relevant. 

Der Rückgang der Städtereisen in diesem Jahr wird durch die Aussage von 17 Prozent der Befragten gestützt, die Städte und Menschenmassen in ihrem Urlaub meiden wollen. Nur 16 Prozent wählen den Urlaubsort nach Einreise- oder Impfvorschriften.

Zunehmendes Vertrauen der Reisenden

Laut Umfrage planen 43 Prozent der Befragten in den nächsten sechs Monaten eine Reise für länger als 14 Tage. Mehr als die Hälfte (59 Prozent) plant für die Mehrzeit einen verlängerten Urlaubsaufenthalt. Für fast 40 Prozent steht ein Besuch ihrer Freunde und der Familie an. Durch die Einbeziehung von Tests und Quarantänezeiten geht die Tendenz zu weniger Urlaubsreisen pro Jahr, jedoch einer längeren Aufenthaltsdauer.

Deutsche Reisende buchen ihren Sommerurlaub durchschnittlich 64 Tage vor Abreise und damit deutlich näher am Buchungszeitraum vor der Pandemie als noch im Jahr 2020. Hugh Aitken zieht positive Schlüsse aus dieser Entwicklung und erklärt: “Während die Pandemie die Menschen dazu brachte, Reisen aufgrund der Unsicherheit sehr kurz vor Abreise zu buchen, sehen wir jetzt eine Normalisierung und einen Trend hin zu einem saisonabhängigen Muster. Dies ist ein großer Vertrauensbeweis, dass das Reisen zurückkehren wird, da die Menschen sich wieder sicher genug fühlen, um im Voraus zu planen. Diese Zuversicht wird durch eine Mischung von Faktoren angetrieben, einschließlich der massiven Bemühungen der Anbieter, die Buchung einer flexiblen Reise einfacher zu machen und diese durch Versicherungen zu schützen." (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der Reiseveranstalter TUI hat Reisen in das Renaissance Cairo Mirage City Hotel in Ägypten aus dem Programm genommen, nachdem bekannt wurde, dass über 150 aus Israel freigelassene palästinensische Ex-Häftlinge dort untergebracht waren. Auch die Lufthansa hat reagiert und ihre Flug-Crews vorsorglich in andere Unterkünfte verlegt.

Angebote für Verbände und Unternehmen sollen die Tourismusbranche in Rheinland-Pfalz nach vorn bringen. Die nun vorgestellte Tourismusstrategie sieht insgesamt sechs zentrale Handlungsfelder vor.

Die Schweizer Skigebiete Crans-Montana und Andermatt-Sedrun gehören Amerikanern, aber Flims, Laax und Falera verhindern nur mit viel Geld eine Übernahme aus dem Ausland.

Aus Sorge vor einer ausländischen Übernahme der lokalen Ski-Infrastruktur, haben die drei Wintersportgemeinden Flims, Laax und Falera im Kanton Graubünden den Kauf der Anlagen der Weissen Arena Bergbahnen AG beschlossen. Mit einem Gesamtvolumen von 94,5 Millionen Franken sichern die Gemeinden die touristischen Anlagen.

Schon länger wehren sich Gegner gegen das touristische Großprojekt Bernstein-Resort bei Ribnitz-Damgarten. Nun hat ein Gericht notwendige Arbeiten vorläufig gestoppt - wegen Fledermäusen.

Der Europa-Park im südbadischen Rust will dem Weltraum einen eigenen großen Themen-Bereich widmen. Eine Hauptattraktion wird die Achterbahn Euro-Mir sein, die abgebaut und mit neuer Technik komplett neu errichtet werden soll.

Der Bayerische Hotel- und Gaststättenverband unterstützt die Initiative zur Olympiabewerbung Münchens. Der Verband sieht darin langfristige Chancen für die bayerische Hauptstadt, die Betriebe der Branche sowie deren Gäste in ganz Bayern.

Eine aktuelle Umfrage der ÖHV beleuchtet die Reisepläne der Österreicher für die Herbstferien. Im Fokus stehen Inlandsreisen, kurze Aufenthalte und die Suche nach Erholung.

HolidayCheck hat das „Reisehoroskop 2026“ veröffentlicht, das den Sternzeichen spezifische Urlaubsideen und Reisezeitpunkte zuschreibt. Als Rahmen für die Empfehlungen dient die bevorstehende Saturn-Neptun-Konjunktion im Widder, die in astrologischen Kreisen den Beginn eines neuen Zyklus markieren soll.

Bereits zum zehnten Mal beleuchten die Reisetrends von Booking.com, wie Menschen die Welt erleben möchten. Und das von Coolcations, bei denen es in kühlere Regionen geht, bis zu Conscious Travel, also dem bewussten Reisen mit Blick auf soziale und ökologische Aspekte.