Jugendherbergen im Norden freuen sich über Neustart

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Nach monatelanger Zwangspause wegen der Corona-Pandemie öffnen viele Jugendherbergen in Niedersachsen wieder für Gäste. Zunächst sind ausschließlich Übernachtungen für Familien, Einzelreisende und Freizeitgruppen erlaubt. Klassenreisen seien nach derzeitigem Stand bis zum Ende des Schuljahres nicht freigegeben, teilte das Kultusministerium in Hannover mit. Vor der Corona-Pandemie hatten sie 45 Prozent des Gesamtgeschäftes im Südosten Niedersachsens ausgemacht. Im Nordwesten waren es 41 Prozent im Jahr 2019. Zwischen Harz und Norsee gibt es 52 Jugendherbergen, bundesweit sind es 450 Häuser, die im Deutschen Jugendherbergswerk organisiert sind.

Im Nordwesten haben die Jugendherbergen in Aurich, Neuharlingersiel, Oldenburg und Wangerooge geöffnet. Weitere wollen ab der nächsten Woche wieder aufmachen, sofern die Infektionszahlen weiter sinken. Für Kurzentschlossene gibt es zu Fronleichnam (3. Juni) noch freie Betten. «Die Vorfreude ist riesig. Es ist toll, dass wir nach mehr als einem halben Jahr Corona-Zwangspause nun die ersten Jugendherbergen wieder öffnen können», sagte Thorsten Richter, Geschäftsführer des Landesverbandes Unterweser-Ems im Deutschen Jugendherbergswerk (DJH).

Ein paar Häuser müssten noch pausieren. Eine Öffnung dieser Standorte lohne sich nicht, weil dort Schulfahrten und Gruppenreisen bis zu 80 Prozent der Belegung ausmachten. In Nordniedersachsen haben drei von vier Herbergen geöffnet. In Cuxhaven ist die Jugendherberge nach Angaben einer Sprecherin zu Fronleichnam fast schon ausgebucht.

Im Südosten Niedersachsens haben 5 von 21 Unterkunftsstätten geöffnet. Besucher empfangen bereits die Jugendherbergen in Torfhaus im Harz, in Müden (Örtze), Goslar, am Steinhuder Meer und in Braunschweig. «Die ländlichen Regionen sind sehr gefragt, wie im Harz oder in der Heide», sagte Norbert Dettmar, Geschäftsführer des DJH-Landesverbandes Hannover. Es gebe viele Anfragen von Familien.
Das größte Problem sei, dass bis Mitte nächsten Jahres keine Klassen die Jugendherbergen besuchen dürfen. Seit Ende Oktober ist der Regelbetrieb geschlossen. Trotzdem ist Dettmar optimistisch: «Wir sind der Meinung, dass wir die Krise durchstehen können.»

Es liegt eine harte Zeit hinter den Verbänden. In der Not wurden sie erfinderisch. Deshalb haben sich die Jugendherbergen während der coronabedingten Schließung für Sondernutzungen angeboten. Die Räume wurden unter anderem als Unterkunft für besonders schutzbedürftige Geflüchtete, für Schuleingangsuntersuchungen, als Test- und Impfzentren sowie für Berufsschüler genutzt.

Wer einen Aufenthalt in einer Jugendherberge buchen möchte, muss bei Anreise einen offiziell bestätigten negativen Corona-Test (nicht älter als 24 Stunden), einen Impfnachweis oder einen Nachweis über die Genesung vorlegen. (dpa)


 

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