Lufthansa erwartet umsatzstarken Sommer mit teuren Tickets

| Tourismus Tourismus

Die zurückgekehrte Reiselust nach der Corona-Krise treibt die Lufthansa kräftig an. Während sich die Zahl der Geschäftsreisen langsamer erholt, buchen Privatkunden um so mehr Flüge mit den Airlines des Konzerns. Die Nachfrage trifft auf ein beschränktes Angebot am Markt - und die Lufthansa kann daher höhere Ticketpreise durchsetzen, wie sie am Mittwoch zur Vorlage des ersten Quartalsberichts mitteilte.

Nach einem deutlich verringerten operativen Verlust von 273 Millionen Euro (Vorjahr: minus 577 Mio) im traditionell reiseschwachen ersten Quartal sieht der Vorstand den Konzern daher auf Kurs, seinen Gewinn im Tagesgeschäft in diesem Jahr wie geplant deutlich zu steigern. Wie stark, dürfte auch von weiteren Streiks abhängen - an den Flughäfen, aber auch bei der Lufthansa selbst.

Der Umsatz zog in den ersten drei Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 40 Prozent auf 7,0 Milliarden Euro an. Die Zahl der Fluggäste war 64 Prozent höher als zum Jahresbeginn 2022, als noch die Corona-Variante Omikron den Passagierverkehr behinderte.

Die Lufthansa-Spitze macht ihren Optimismus an der starken Buchungslage für den Sommer und den gestiegenen Ticketpreisen fest. Vorstandschef Carsten Spohr rechnet in diesem Jahr weiterhin mit einem bereinigten operativen Gewinn deutlich über den 1,5 Milliarden Euro von 2022. Im Vorjahr war der MDax-Konzern nach zwei herben Verlustjahren und der Rettung durch den Staat in der Corona-Krise klar in die schwarzen Zahlen zurückgekehrt.

Hatte Lufthansa den Gewinn 2022 noch vor allem einem Rekordergebnis seiner Frachtsparte Lufthansa Cargo verdankt, sollen 2023 auch die Passagier-Airlines wieder deutliche Profite einbringen. Dazu sollen neben deutlich höheren Fluggastzahlen die gestiegenen Ticketpreise beitragen. Im ersten Quartal lagen die Durchschnittserlöse pro Ticket bereits 19 Prozent höher als im gleichen Zeitraum vor der Corona-Pandemie im Jahr 2019. Im zweiten Quartal könnten sie sogar bis zu 25 Prozent teurer sein als im entsprechenden Vorkrisen-Zeitraum, hieß es.

Das liegt nicht nur an gestiegenen Kosten, etwa für Personal und Treibstoff. Noch immer bieten Airlines in Europa weniger Flüge an als vor der Pandemie, auch weil die Flugzeughersteller Airbus und Boeing mit der Auslieferung neuer Jets nicht hinterherkommen. Lufthansa war mit den Passagier-Airlines Lufthansa, Swiss, Austrian, Brussels und Eurowings im ersten Quartal erst bei 75 Prozent der Flugkapazität im Vergleich zum Jahr 2019. Im laufenden zweiten Quartal sollen es 82 Prozent werden, für das Gesamtjahr hat der Vorstand weiterhin 85 bis 90 Prozent ins Auge gefasst.

Außerdem fehlt immer noch Personal vor allem an den Flughäfen. Die Lufthansa hatte deshalb bereits im Februar tausende Flüge in ihrem Sommerflugplan gestrichen, um das Gesamtsystem nicht zu überfordern und ein Chaos wie im Sommer 2022 vermeiden. Das Unternehmen berichtet von einem bestehenden Streikrisiko bei den eigenen Leuten. Explizit genannt wurden das fliegende Personal der Eurowings sowie die Piloten der Kernmarke Lufthansa, deren Tarifvertrag Ende Juni ausläuft. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Übernachtungsrekorde in Österreich zeigen eine positive Entwicklung hin zur Ganzjahresdestination. Gleichzeitig stehen die Betriebe aufgrund steigender Kosten und geringer Margen wirtschaftlich unter Druck.

Knapp 2.000 Veranstaltungen, mehr als zwei Millionen Gäste: Ein Jahr lang war Chemnitz Kulturhauptstadt Europas. Kulturstaatsminister Weimer lobt eine kreative Aufbruchstimmung in der Stadt.

Ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum, steigende Risiken und strategische Herausforderungen im Flugverkehr bestimmen die Agenda für das kommende Jahr. Unternehmen setzen verstärkt auf Datenanalyse. So sagt es der Travel Market Report 2026 von BCD.

Der eigene Hund wird immer häufiger zum ausschlaggebenden Faktor bei der Wahl des Reiseziels und der Unterkunft. Eine aktuelle Umfrage ergab, dass rund 43 Prozent der deutschen Hundebesitzer gezielt Destinationen auswählen, die besonders hundefreundlich sind.

Eine Analyse des Reiseveranstalters Fit Reisen hat die beliebtesten europäischen Inseln für die Wintersaison basierend auf der Social-Media-Aktivität ermittelt. Im Fokus standen 471 europäische Inseln, darunter 84 deutsche.

Neben Kur- und Erholungsorten sollen in Schleswig-Holstein künftig auch anerkannte Tourismusorte Kurabgaben erheben können. Was das für den nächsten Trip bedeutet und welche Orte künftig mitkassieren dürfen.

Das Stadtmagazin „Time Out“ hat das Maybachufer in Berlin-Neukölln in seinem diesjährigen Ranking als eine der coolsten Straßen der Welt eingestuft. Die Uferstraße am Landwehrkanal erreichte weltweit den siebten Platz. Im europaweiten Vergleich positionierte sich das Maybachufer auf Platz 2, direkt hinter der Rua do Bonjardim in Porto (Portugal).

Während die Stimmung in der deutschen Wirtschaft insgesamt im November unerwartet nachgab, verzeichnete der Tourismus eine deutliche Stimmungsaufhellung. Die Branche stach positiv aus dem sinkenden ifo Geschäftsklimaindex hervor, der im Berichtsmonat auf 88,1 Punkte fiel.

Palma sperrt das Stadtzentrum für die meisten Autos mit ausländischem Kennzeichen. Was Mallorca-Urlauber jetzt beachten müssen – und warum es für einige schon teuer wurde.

Minusgrade und Schneeflocken auch im Flachland: Die Skigebiete rüsten sich, Wintersportler holen die Ski aus dem Keller. Am Wochenende konnten sie auch in Deutschland ihre ersten Schwünge ziehen - teilweise so früh wie selten.