Luxushotel in Bodrum beschlagnahmt: Ermittlungen wegen Geldwäsche und Wucher

| Tourismus Tourismus

Die türkischen Behörden haben auf der Halbinsel Bodrum das luxuriöse Fünf-Sterne-Hotel „The Plaza Bodrum“ beschlagnahmt. Gegen eine Reihe von Verdächtigen wird ermittelt. Berichten türkischer Medien zufolge wird ihnen vorgeworfen, ein Tourismusunternehmen systematisch überschuldet zu haben, um die Kontrolle über das Hotel zu erlangen. 

Schwerwiegende Vorwürfe gegen Verdächtige

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft hat eine umfassende Untersuchung eingeleitet, die sich unter anderem auf die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Wucher und Geldwäsche von Vermögenswerten aus Straftaten konzentriert. Insgesamt wird gegen sieben Personen ermittelt.

Laut Berichten türkischer Medien sollen die Verdächtigen seit 2019 die finanzielle Notlage der Firma Ufuk Turizm İşletmeleri San. Tic. A.Ş. ausgenutzt haben. Dies geschah, indem sie das Unternehmen gezielt bei ihren eigenen Firmen verschuldeten und dafür hohe Zinsen forderten. Auf diesem Weg sollen sie sich die Verfügungsgewalt über das Hotel gesichert haben, welches zum Vermögen der Firma gehörte. Fünf Verdächtige wurden bereits festgenommen, gegen zwei weitere besteht ein Haftbefehl.

Hotel unter Kontrolle des Einlagensicherungsfonds

Das Fünf-Sterne-Haus, das in der Torba Bay an der Nordküste von Bodrum liegt, steht derzeit unter der Kontrolle des türkischen Einlagensicherungsfonds TMSF. Das Hotel wird deutschen Touristen regelmäßig für Pauschalreisen angeboten und ist bei TUI, Holiday Check und booking.com gelistet. Das Haus war in der Vergangenheit bereits unter den Namen „Jumeirah“, „Paramount“ oder „Be Premium“ bekannt.

Fahndung nach Hauptverdächtigtem mit Vorgeschichte

Unter den Verdächtigen befindet sich der bekannte Geschäftsmann Sezgin Baran Korkmaz, Eigentümer der SBK Holding und der SBK Stiftung in Istanbul. Nach Korkmaz, der die gegen ihn erhobenen Vorwürfe der Geldwäsche zurückgewiesen hatte, wird aktuell gefahndet. Es wird vermutet, dass er sich im Ausland aufhält.

Korkmaz war bereits 2021 in einem anderen Fall Gegenstand von Geldwäsche-Ermittlungen. Er wurde vorübergehend in Österreich festgesetzt und später an die USA ausgeliefert. Im Juli 2022 informierte das US-Verteidigungsministerium, dass Korkmaz in Salt Lake City, Utah, wegen Geldwäsche von mehr als 133 Millionen US-Dollar angeklagt worden sei. Die Gelder seien über von ihm in der Türkei und Luxemburg kontrollierte Bankkonten transferiert worden.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Prioritäten von Luxusreisenden grundlegend verschoben haben. Qualität, kuratierte Erlebnisse und ein hohes Maß an Genuss stehen im Vordergrund, während die Bedeutung von Statussymbolen und Markennamen rapide sinkt.

Der Deutsche Tourismuspreis biegt auf die Zielgerade ein: Mit der Bekanntgabe der fünf Finalisten beginnt nun auch die Online-Abstimmung für den ADAC-Publikumspreis. Das Voting läuft bis zum 5. November.

Bad Hindelang im Allgäu und Schiltach im Kinzigtal wurden von der Welttourismusorganisation UN Tourism, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, als „Best Tourism Village“ ausgezeichnet.

Priceline hat seinen aktuellen Bericht zu den Reisetrends 2026 unter dem Titel "Where to Next?" veröffentlicht. Die Analyse, die auf einer Kombination aus firmeneigenen Daten und einer umfassenden Reisenden-Umfrage basiert, beleuchtet signifikante Verschiebungen im Reiseverhalten, bei denen vor allem Spontanität und die Suche nach neuen wie auch nostalgischen Erfahrungen im Zentrum stehen.

Die Luftfahrtbranche beklagt sich seit langem über stark gestiegene Standortkosten. Dadurch fielen immer mehr Verbindungen weg. An Vorschlägen für Entlastungen - auch aus der Koalition - mangelt es nicht.

Die jüngste ADAC Tourismusstudie beleuchtet die Haltung deutscher Reisender zur touristischen Überlastung und deren Management. Sie zeigt eine hohe Problemwahrnehmung, aber auch die Grenzen der Akzeptanz bei Maßnahmen, die das Reisebudget betreffen.

Der jährliche Trendreport „Unpack ’26: The Trends in Travel“ der Expedia Group wurde veröffentlicht. Die Studie, die auf internen Daten und einer weltweiten Befragung von 24.000 Reisenden basiert, liefert Einblicke in das künftige Reiseverhalten und identifiziert relevante Trends.

Erstmals seit 20 Jahren ist der Reisepass der Vereinigten Staaten nicht mehr unter den zehn mächtigsten Pässen der Welt. Im aktuellen Henley Passport Index fällt der US-Pass auf den 12. Platz und teilt sich diesen mit Malaysia.

Nach mehr als viereinhalb Jahren sind die Sanierungsarbeiten im Innenhof des berühmten Dresdner Zwingers offiziell beendet. Damit steht das bedeutende barocke Gartenensemble Besuchern wieder als Ganzes offen. 

Die Stadt Palma de Mallorca verschärft die Regeln für den Tourismus. Die Verwaltung der größten Stadt auf Mallorca plant ein umfassendes Verbot für neue Ferienwohnungen sowie für neue Hostels.