Milliardenhilfen, Kapitalerhöhung, Stellenabbau: Tui zieht Zwischenbilanz

| Tourismus Tourismus

Der von der Corona-Krise gebeutelte Tui-Konzern informiert am Dienstag über die Entwicklung im ersten Geschäftsquartal 2020/2021. Vorstandschef Fritz Joussen dürfte nach der Zahlenvorlage für die Monate Oktober bis Dezember auch auf die weiteren Aussichten im neuen Jahr eingehen.

Der Winter ist in der Branche ohnehin eine Zeit schwächerer Geschäfte - doch zuletzt machten die Reisebeschränkungen in der Pandemie den Anbietern besonders zu schaffen. Als weltgrößter Touristiker hofft Tui, dass mehr Impfungen und eine breitere Durchsetzung von Schnelltests den Verbrauchern die Unsicherheit bei der Urlaubsplanung nehmen.

Im abgelaufenen Geschäftsjahr bis Ende September war der Corona-Einbruch bei den Hannoveranern beträchtlich. Die mit staatlichen Milliardenhilfen und einer Kapitalerhöhung gestützte Tui-Gruppe meldete einen Verlust von 3,1 Milliarden Euro, der Umsatz schmolz im Vergleich zum Vorjahr von 18,9 Milliarden auf 7,9 Milliarden Euro zusammen.

Dabei war das Unternehmen Anfang 2020 zunächst noch mit einem Winter-Buchungsrekord ins Jahr gestartet. Im Frühling hatte Tui dann fast den gesamten Betrieb einstellen müssen, im Sommer und Herbst lief das Geschäft nur zögerlich wieder an.

Schon vor der Pandemie hatte sich ein Stellenabbau abgezeichnet, der sich nun deutlich verschärft - an Art und Umfang der Kürzungen etwa bei der Airline Tuifly oder bei den Reisebüros gibt es harsche Kritik aus Gewerkschaften und Belegschaft. Das Sommergeschäft 2021 soll die finanzielle Lage entspannen helfen. Zuletzt hatte auch Tui erneut Reisen in wichtige Zielgebiete bis Ende Februar oder März abgesagt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Nach elf Jahren soll die Marienschlucht am Bodensee im kommenden Frühjahr wieder öffnen. Die Touristenattraktion wird am 28. März bei einem «Tag der offenen Schlucht» erstmals wieder für die Öffentlichkeit zugänglich sein.

Neue Zahlen zum Flugsommer 2025: Während die internationalen Passagierzahlen steigen, setzen die Inlandsflüge ihren Rückgang fort. Das beliebteste europäische Reiseziel verzeichnet leichte Zuwächse gegenüber dem Vor-Corona-Niveau, während andere Mittelmeerstaaten starke Sprünge machen.

Der internationale Tourismus verzeichnete in den ersten neun Monaten 2025 ein robustes Wachstum mit über 1,1 Milliarden internationalen Ankünften. Die aktuelle Analyse der UN Tourismus zeigt eine weiterhin starke Reisenachfrage trotz anhaltender Inflation und geopolitischer Spannungen. Insbesondere Regionen in Afrika und Asien meldeten signifikante Zuwächse.

Übernachtungsrekorde in Österreich zeigen eine positive Entwicklung hin zur Ganzjahresdestination. Gleichzeitig stehen die Betriebe aufgrund steigender Kosten und geringer Margen wirtschaftlich unter Druck.

Knapp 2.000 Veranstaltungen, mehr als zwei Millionen Gäste: Ein Jahr lang war Chemnitz Kulturhauptstadt Europas. Kulturstaatsminister Weimer lobt eine kreative Aufbruchstimmung in der Stadt.

Ein verlangsamtes Wirtschaftswachstum, steigende Risiken und strategische Herausforderungen im Flugverkehr bestimmen die Agenda für das kommende Jahr. Unternehmen setzen verstärkt auf Datenanalyse. So sagt es der Travel Market Report 2026 von BCD.

Der eigene Hund wird immer häufiger zum ausschlaggebenden Faktor bei der Wahl des Reiseziels und der Unterkunft. Eine aktuelle Umfrage ergab, dass rund 43 Prozent der deutschen Hundebesitzer gezielt Destinationen auswählen, die besonders hundefreundlich sind.

Eine Analyse des Reiseveranstalters Fit Reisen hat die beliebtesten europäischen Inseln für die Wintersaison basierend auf der Social-Media-Aktivität ermittelt. Im Fokus standen 471 europäische Inseln, darunter 84 deutsche.

Neben Kur- und Erholungsorten sollen in Schleswig-Holstein künftig auch anerkannte Tourismusorte Kurabgaben erheben können. Was das für den nächsten Trip bedeutet und welche Orte künftig mitkassieren dürfen.

Das Stadtmagazin „Time Out“ hat das Maybachufer in Berlin-Neukölln in seinem diesjährigen Ranking als eine der coolsten Straßen der Welt eingestuft. Die Uferstraße am Landwehrkanal erreichte weltweit den siebten Platz. Im europaweiten Vergleich positionierte sich das Maybachufer auf Platz 2, direkt hinter der Rua do Bonjardim in Porto (Portugal).