Sächsische Urlaubsregionen sind in den Herbstferien gut gebucht

| Tourismus Tourismus

Sachsens Urlaubsregionen vom Vogtland bis in die Sächische Schweiz sind in den Herbstferien gut gebucht. Vor allem bei den familienfreundlichen Einrichtungen liege die Auslastung bei mehr als 95 Prozent, sagte eine Sprecherin der Tourismus Marketing Gesellschaft Sachsen (TMGS).

Aber auch die Flughäfen in Dresden und Leipzig/Halle erwarten zu Beginn der Herbstferien regen Andrang. Am ersten Ferienwochenende stünden mehr Abflüge als normalweise an, sagte Flughafensprecher Uwe Schuhart. Zu den «Rennstrecken» zählten klassische Sonnenziele wie Mallorca, Antalya oder Griechenland. «Alles, was ein Kontrastprogramm zum Herbstwetter bietet», so Schuhart.

In den Herbstferien, die in Sachsen am 14. Oktober beginnen, werden an den beiden sächsischen Flughäfen keine Flug-Ausfälle infolge der Insolvenz des deutschen Reiseveranstalters Thomas Cook erwartet. Zwar könnten betroffene Kunden ihre Reise nicht antreten. Aber weil meist mehrere Reiseveranstalter die Plätze in den Ferienfliegern gebucht haben, finden die Flüge wie geplant statt.

Auswirkungen der Thomas-Cook-Pleite

Erst am Mittwoch sagte Thomas Cook alle Reisen bis einschließlich 31. Dezember ab - auch wenn sie bereits ganz oder teilweise bezahlt sind (Tageskarte berichtete). Bislang galt der Reisestopp bis Ende Oktober. Gestrichen sind unter anderem Reisen von Neckermann Reisen, Öger Tours, Bucher Reisen und Air Marin sowie über Thomas Cook International gebuchte Trips. Zur Zahl der betroffenen Kunden machte Thomas Cook keine Angaben.

«Es herrscht bei vielen Kunden Verunsicherung», sagte Lutz Thieme, Geschäftsführer der Meissen-Tourist GmbH mit acht Filialen in der Region. Das Unternehmen veranstaltet selbst Reisen, verkauft aber auch Angebote anderer Reiseveranstalter. «Daher sind wir von der Thomas Cook-Insolvenz betroffen, natürlich wirkt sich das aus», so Thieme. Bei Reisenden gebe es enormen Beratungsbedarf, gerade vor den Herbstferien sei die Situation für viele schwierig. Wer eine Reise gebucht und bezahlt habe, müsse nun neu buchen - oder zu Hause bleiben. «Wir können nur als Vermittler helfen.» Umbuchen oder Verrechnen einer Thomas Cook-Reise sei nicht möglich, so Thieme. Einige Kunden würden auf andere Ziele, etwa in der Nähe, ausweichen.

Eine Umfrage der Tourismus-Marketing-Gesellschaft (TMGS) hat ergeben, dass die Thomas Cook-Pleite auch zahlreiche Häuser in Sachsen getroffen hat, die mit dem Reiseveranstalter zusammengearbeitet haben - unter anderem etwa die Ahorn-Hotels in Oberwiesenthal, den Trixi-Ferienpark Großschönau in der Oberlausitz, den Lugsteinhof in Altenberg oder den Ifa-Ferienpark Schöneck (Vogtland).

Wegen der hohen Nachfrage hätten die Lücken nahezu komplett aus eigener Kraft geschlossen werden können, so TMGS-Sprecherin Ines Nebelung. «Hauptsächlich zieht es Familien mit Kindern aus Berlin, Brandenburg und Sachsen selbst in den ‎Freistaat.»

Branche rechnet mit goldenem Herbst

In den Oktoberferien des vergangenen Jahres zählte Sachsen mehr als 1,8 Millionen Übernachtungen in Unterkünften mit mehr als zehn Betten. Die Wettervorhersage mit sonnigen und warmen Temperaturen sei vielversprechend, die Branche rechne in diesem Jahr in jeder Hinsicht mit einem «goldenen Herbst».

Auch die Sächsische Schweiz mit ihrer bizarren Felslandschaft ist gefragt. Es gebe einen Trend zum Urlaub in Deutschland, so der Geschäftsführer des örtlichen Tourismusverbandes, Tino Richter. Bereits seit Anfang Oktober kommen Feriengäste aus Berlin oder Brandenburg in die Sächsische Schweiz. Die Herbstferien seien für die Region eine «sehr gute Zeit». Über den Buchungsservice gebe es nur noch wenige Angebote. In der Oberlausitz rechnet die Tourismusbranche mit zahlreichen Feriengästen: Unter anderen locken die Lausitzer Fischwochen noch bis zum 3. November, um die regionale Heide- und Teichlandschaft zu entdecken.

Auch wenn der Oktober nicht unbedingt ein klassischer Monat für Städtereisen ist, zeigte sich die Dresden Marketing GmbH bisher zufrieden. «Die Hoteliers berichten von einer guten Auslastung», sagte Geschäftsführer Jürgen Amann. Das liege auch an den vielen «Indoor-Angeboten» in der sächsischen Landeshauptstadt, gefragt seien etwa Besuche im Grünen Gewölbe oder in den wiedereröffneten Paraderäumen im Dresdner Schloss. (Von Christiane Raatz, dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mecklenburg-Vorpommern ist als Urlaubsland immer noch beliebt. Der Tourismusbeauftragte bemängelt jedoch fehlende Investitionen in die Zukunft. Der Dehoga-Präsident sieht das anders.

Viele Menschen in Deutschland schränken sich lieber in anderen Bereichen ein, als auf die Urlaubsreise zu verzichten, so eine Studie. Und die Beliebtheit von Flugreisen steigt auf einen Rekordwert.

Auch in diesem Jahr hat Accor die aktuellen Reise-Trends untersucht. Trotz Inflation und steigender Lebenshaltungskosten planen Reisende 2024 mehr Budget für ihre Reisen ein. Bei Deutschen steht vor allem der Heimaturlaub hoch im Kurs, gefolgt von Reisen nach Spanien, Italien und Österreich.

Saudi-Arabien hat von der Welt Tourismus Organisation (UNWTO) und dem World Travel & Tourism Council (WTTC) internationale Anerkennung für seine Leistung erhalten, bis 2023 mehr als 100 Millionen Touristen zu empfangen.

Der Reisehunger der Deutschen ist nach den Pandemiejahren zurück: Dies zeigt sich in einer repräsentativen Umfrage, die das Bonusprogramm Payback im Vorfeld der ITB in Berlin unter Kundinnen und Kunden durchgeführt hat.

Internationale Auslandsreisen erzielten in 2023 mit zweistelligen Wachstumsraten im Vergleich zu 2022 erneut einen großen Schritt in Richtung Auslandsreisevolumen von 2019. Strand- und Städtereisen sind mit je einem Drittel Marktanteil die beiden Haupturlaubsarten. Auf Rang drei folgen Rundreisen.

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) sieht den Incoming-Tourismus auf einem nachhaltigen Wachstumskurs. Deutschland hat gute Chancen, 2024 wieder an die Ergebnisse des Jahres 2019 anzuknüpfen. Dazu tragen auch touristisch attraktive Events, wie die UEFA Euro 2024, und Kultur-Highlights bei.

Manchmal kommt es auf jeden Zentimeter an: Für einen erholsamen Urlaub sollte jeder Gast im Hotelbett schon mehr Platz haben als 70 Zentimeter. Dieser Überzeugung ist zumindest das Amtsgericht Hannover, wie aus einem aktuellen Urteil hervorgeht.

Fälle von Brechdurchfall an Bord eines Kreuzfahrtschiffs lassen auf Mauritius die Alarmglocken klingeln - denn die Cholera breitet sich im südlichen Afrika aus. Nun müssen die Passagiere Geduld zeigen.

Ägypten will ein riesiges neues Tourismuszentrum an seiner Mittelmeerküste bauen. Bei dem Projekt in der Region Ras Al-Hikma, 350 Kilometer nordwestlich von Kairo, sollen mehr als 170 Millionen Quadratmeter an Hotel-, Wohn-, Freizeit- und Geschäftsflächen entstehen.