Top-Reiseziele 2023 - «Lonely Planet» empfiehlt Aufenthalt in Dresden

| Tourismus Tourismus

Die sächsische Landeshauptstadt Dresden gehört für den Reiseführer «Lonely Planet» im kommenden Jahr zu den angesagtesten Urlaubszielen der Welt. In der am Mittwoch online veröffentlichten globalen Liste «Best in Travel 2023» steht die Stadt an der Elbe neben Zielen wie Accra (Ghana), Sydney (Australien), Montevideo (Uruguay), aber auch ganzen Ländern wie Guyana, Jordanien und Albanien.

Es ist das 18. Mal, dass die fast 50 Jahre alte Marke «Lonely Planet» Reiseziele fürs Folgejahr empfiehlt. Chefredakteurin Nitya Chambers (Senior Vice President of Content und Executive Editor) betont, dass «Best in Travel» zeigen wolle, «wie man die Massen hinter sich lässt und das wahrhaftige Herz des Reiseziels erfährt».

Ein Best-in-Travel-Buch gibt es nicht mehr (die bisherige Buchversion mache eine Pause, heißt es). Es gibt auch keine Platzierungen mehr, sondern 30 Ziele in 5 Kategorien wie «Essen» und «Entspannen».

Dresden wird bei «Neues lernen» gelistet, und zwar neben El Salvador, dem US-Staat New Mexico, dem südfranzösischen Marseille, der englischen Stadt Manchester sowie der Region Südschottland.

Zu Dresden als «Stadt des Aufbruchs» heißt es auf der Liste lobend, dass dort 2023 die städtebauliche Erneuerung fortgesetzt werde: «Der Altmarkt soll mit mehr Barrierefreiheit und unter Klimaschutzkriterien wiedereröffnet werden. Auf der einen Elbseite die sorgfältig rekonstruierte Altstadt, auf der anderen das moderne Zentrum mit handwerklich gebrautem Bier, internationaler Küche und toller Straßenkunst.» Nur eine kurze Zugfahrt entfernt liege außerdem das Elbsandsteingebirge mit «sagenhafter Naturkulisse».

In Deutschland ist Dresden als Kulturmetropole mit der Semperoper, dem Zwinger, Sächsischer Staatskapelle, Grünem Gewölbe, Frauenkirche, der Gemäldegalerie Alte Meister sowie dem Striezelmarkt bekannt, der einer der ältesten und größten Weihnachtsmärkte überhaupt ist.

In den vergangenen Jahren litt das Image aber auch. Die nach Einwohnern zwölftgrößte Stadt der Bundesrepublik geriet oft umstritten in die Schlagzeilen, etwa mit der extremistischen und islamfeindlichen Pegida-Bewegung und als ein Zentrum der sogenannten Wutbürger.

«Lonely Planet» will mit seiner Liste das besondere Augenmerk auf bedeutsame Reiseerlebnisse legen, wie es von der Marke heißt, die in Deutschland zu MairDumont gehört, der größten deutschen Reiseverlagsgruppe mit Sitz in Ostfildern bei Stuttgart.

Ziel sei es, durch Tipps ortsansässiger Expertinnen und Experten bei individueller Reiseplanung zu helfen. «Die Kategorie "Essen" beinhaltet unter anderem Perus Hauptstadt Lima an der Seite von Chefkoch Ricardo Martins, erschwingliches Weltklasse-Essen in Südafrika und die Restaurantszene rund um Umbrien in Italien. Unter dem Punkt "Reisen" finden sich zum Beispiel der wiedereingesetzte Nachtzug zwischen Istanbul und Sofia in Bulgarien sowie ein langer Wochenend-Roadtrip durch Neuschottland in Kanadas dramatischer Atlantikprovinz, von der Surfer Dean Petty berichtet.»

Die 1973 ins Leben gerufene Marke «Lonely Planet», die nach eigenen Angaben in den letzten 49 Jahren mehr als 145 Millionen Reiseführer gedruckt hat, kürte viele Jahre jeweils zehn «beste» Städte, Länder und Regionen. «Best in Travel» gehört damit zu einer Vielzahl redaktioneller Listen, die angeblich angesagte Reiseziele für ein Jahr küren.

Bekannt ist zum Beispiel auch die Liste «52 Places to Go...» der «New York Times». Vor kurzem erschien auch das «Marco Polo»-Buch «Wohin geht die Reise? – Die besten Ziele für 2023», in dem unter anderem Mannheim wegen der anstehenden Bundesgartenschau empfohlen wird.

Im vergangenen Jahr, im noch als Buch erschienenen «Lonely Planet Best in Travel 2022», war Freiburg im Breisgau auf Platz drei bei den Städten gelandet, hinter Auckland in Neuseeland und Taipeh in Taiwan.

Für 2021 hatte «Lonely Planet» wegen der Coronavirus-Pandemie davon abgesehen, zehn Top-Städte, -Länder und -Regionen zu küren. Stattdessen wurden in einer Online-Kampagne inspirierende Menschen, Reiseziele und Tourismusprojekte vorgestellt.

Für 2020 war - noch ohne Corona-Kenntnis - das österreichische Salzburg als Top-Reisestadt verkündet worden, vor allem wegen des 100. Jubiläums der Festspiele. Bonn lag damals auf Rang fünf wegen Beethovens 250. Geburtstag. Für 2019 war Deutschland in erster Linie wegen des Bauhaus-Jubiläums auf dem zweiten Platz bei den Staaten gelandet. Für 2018 war Hamburg bei den Städten auf Platz vier. 2016 war Bayern bei den Regionen auf Platz acht gelandet, 2010 Deutschland schon einmal auf Platz zwei bei den Ländern.

Lonely Planet Best in Travel 2023 – Die vollständige Liste - je 6 Ziele in 5 Kategorien:

Reisen: Von Istanbul bis Sofia; Neuschottland/Kanada; Bhutan; Sambia; Westaustralien; Naturnationalparks/Kolumbien

Neues lernen: Dresden; Manchester/England; Südschottland; Marseille/Frankreich; New Mexico/USA; El Salvador

Essen: Umbrien/Italien; Kuala Lumpur/Malaysia; Fukuoka/Japan; Lima/Peru; Montevideo/Uruguay; Südafrika

Entspannen: Chalkidiki/Griechenland; Malta; Jordanien; Jamaika; Dominica auf den Kleinen Antillen; Raja Ampat/Indonesien

Kontakte knüpfen: Alaska; Albanien; Accra/Ghana; Sydney/Australien; Guyana; Boise/Idaho in den USA (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

HolidayCheck hat das „Reisehoroskop 2026“ veröffentlicht, das den Sternzeichen spezifische Urlaubsideen und Reisezeitpunkte zuschreibt. Als Rahmen für die Empfehlungen dient die bevorstehende Saturn-Neptun-Konjunktion im Widder, die in astrologischen Kreisen den Beginn eines neuen Zyklus markieren soll.

Bereits zum zehnten Mal beleuchten die Reisetrends von Booking.com, wie Menschen die Welt erleben möchten. Und das von Coolcations, bei denen es in kühlere Regionen geht, bis zu Conscious Travel, also dem bewussten Reisen mit Blick auf soziale und ökologische Aspekte.

Wohin 2026? Der «Lonely Planet» schlägt wieder angesagte Reiseziele vor. Deutschland geht dabei leer aus. Die Reiseexperten schauen lieber auf andere Länder und Städte in Europa - oder gleich andere Kontinente.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Prioritäten von Luxusreisenden grundlegend verschoben haben. Qualität, kuratierte Erlebnisse und ein hohes Maß an Genuss stehen im Vordergrund, während die Bedeutung von Statussymbolen und Markennamen rapide sinkt.

Der Deutsche Tourismuspreis biegt auf die Zielgerade ein: Mit der Bekanntgabe der fünf Finalisten beginnt nun auch die Online-Abstimmung für den ADAC-Publikumspreis. Das Voting läuft bis zum 5. November.

Die türkischen Behörden haben auf der Halbinsel Bodrum das luxuriöse Fünf-Sterne-Hotel „The Plaza Bodrum“ beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, die sich unter anderem auf die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Wucher und Geldwäsche konzentriert.

Bad Hindelang im Allgäu und Schiltach im Kinzigtal wurden von der Welttourismusorganisation UN Tourism, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, als „Best Tourism Village“ ausgezeichnet.

Priceline hat seinen aktuellen Bericht zu den Reisetrends 2026 unter dem Titel "Where to Next?" veröffentlicht. Die Analyse, die auf einer Kombination aus firmeneigenen Daten und einer umfassenden Reisenden-Umfrage basiert, beleuchtet signifikante Verschiebungen im Reiseverhalten, bei denen vor allem Spontanität und die Suche nach neuen wie auch nostalgischen Erfahrungen im Zentrum stehen.

Die Luftfahrtbranche beklagt sich seit langem über stark gestiegene Standortkosten. Dadurch fielen immer mehr Verbindungen weg. An Vorschlägen für Entlastungen - auch aus der Koalition - mangelt es nicht.

Die jüngste ADAC Tourismusstudie beleuchtet die Haltung deutscher Reisender zur touristischen Überlastung und deren Management. Sie zeigt eine hohe Problemwahrnehmung, aber auch die Grenzen der Akzeptanz bei Maßnahmen, die das Reisebudget betreffen.