Tourismusexperte warnt vor Fehlern beim Öffnen der Branche

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Vor schwerwiegenden Fehlern bei einer Rückkehr zum Tourismus im Frühjahr hat der Branchenforscher Martin Linne gewarnt. Die schlimmsten Folgen für die Tourismuswirtschaft könnten nach seiner Ansicht nicht durch den Corona-Lockdown an sich entstehen, wie der Geschäftsführer der Gesellschaft für Tourismusforschung (Elmshorn) in einer am Mittwoch veröffentlichten Analyse (PDF) für die Wirtschaftsvereine der Inseln Amrum, Föhr, Sylt und Helgoland darlegt. Gravierender könnten die Folgen sein, wenn ganzheitliche Wirkungen und Sonderfaktoren ignoriert würden.

Zwar koste jeder Schließtag im Winter-Lockdown in Schleswig-Holstein 17,8 Millionen Euro an touristischen Umsatzerlösen, erläuterte Linne. Insgesamt seien das 3,2 Milliarden Euro, sollten die coronabedingten Schließungen bis in den April währen oder 2,6 Milliarden Euro, sollten im April wieder Reisen möglich sein. Betriebe könnten aber durch falsche Öffnungsstrategien erst Recht in die Insolvenz getrieben werden.

Falsch wäre ein Schnellstart wie nach dem Frühjahrs-Lockdown. Nötig seien vielmehr Planungsvorläufe für Hotels von zwei bis vier Wochen. Im Übrigen könnten die Häuser Verluste kaum wettmachen, weil sie wieder öffnen werden, wenn die Auslastung ohnehin gut sei. Da dann die Nachfrage nicht voll befriedigt werden könne, würden die Preise steigen.

Schwierig wären für Linne auch Öffnungen mit beschränkter Kapazität: Dies sei für Betriebe oft nicht wirtschaftlich. Außerdem seien Übernachtungs- und Tagestourismus als Einheit zu betrachten. Gerade auf Inseln existierten viele Geschäftsmodelle hier nur im Verbund. «Häufig sind die Beherbergungskapazitäten zu gering, um eine komplette touristische Infrastruktur aus lokalen Verkehren, Handel, Gastronomie und Freizeiteinrichtungen nur aus dem Übernachtungsaufkommen zu finanzieren», heißt es in der Analyse. Zudem seien Urlaubsgäste des einen Ortes Tagesgäste eines anderen. (dpa)


 

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