Tui-Kunden buchen Sommerurlaub später

| Tourismus Tourismus

 Der späte Ostertermin verschiebt das Geschäft des Reisekonzerns Tui in diesem Jahr nach hinten. Einerseits fehlten im Winterhalbjahr Umsatz und Gewinn aus den Osterurlauben. Andererseits buchen die Menschen Reisen für den Sommer später als sonst, wie Tui in Hannover mitteilte. 

Vorstandschef Sebastian Ebel sieht den Konzern dennoch auf Kurs zu mehr Umsatz und Gewinn im laufenden Geschäftsjahr – trotz Handelskonflikts und Zoll-Wirrwarrs. Dazu sollen vor allem höhere Reisepreise beitragen. An der Börse kamen die Neuigkeiten jedoch schlecht an. Die Tui-Aktie verlor im frühen Handel fast elf Prozent und war damit größter Verlierer im MDax.

«Angesichts der konjunkturellen Rahmenbedingungen ist 2025 herausfordernd», räumte Ebel ein. «Europa braucht eine neue Dynamik. Wir müssen zurück zu einer Gesamtwirtschaft, die wächst.» 

Weniger Deutsche buchen Sommerurlaub

Bisher zählt Tui für die Hauptreisezeit im Sommer ein Prozent weniger Reisebuchungen als ein Jahr zuvor. Zwar verkaufte der Konzern in Großbritannien bis 4. Mai praktisch so viele Sommerurlaube wie im Vorjahreszeitraum, doch der deutsche Markt hinkte dem Vorjahreswert noch drei Prozent hinterher. 

Ebel zeigte sich optimistisch, dass die Buchungen wieder anziehen. Zudem lägen die Reisepreise für den Sommer bisher im Schnitt vier Prozent höher als ein Jahr zuvor. 

Im Winter zählte Tui zwei Prozent mehr Gäste als im Vorjahreszeitraum. Für Reiseveranstalter und Fluggesellschaften ist allerdings der Sommer die wichtigste Zeit. Im Winter schreiben sie in der Regel rote Zahlen.

Tui setzt auf Reisefreude trotz Krise

Ebel ist überzeugt, dass die Menschen auch angesichts des von den USA angezettelten Handelskonflikts und der schwierigen Konjunkturlage weiterhin eifrig Urlaub buchen. Die Kunden entschieden sich aber teils für andere Ziele. 

Im laufenden Geschäftsjahr bis Ende September soll der Konzernumsatz von zuletzt 23,2 Milliarden Euro währungsbereinigt weiterhin um 5 bis 10 Prozent steigern. Der um Sonderposten bereinigte operative Gewinn (bereinigtes Ebit) von zuvor 1,3 Milliarden Euro soll wie geplant um 7 bis 10 Prozent wachsen.

Winterverlust sinkt

Im ersten Geschäftshalbjahr von Oktober bis März hat der Konzern seinen saisontypischen Verlust verringert. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um fast acht Prozent auf knapp 8,6 Milliarden Euro. Der bereinigte operative Verlust schrumpfte um 15 Prozent auf 156 Millionen Euro. Während das Veranstaltergeschäft tiefer in die roten Zahlen geriet, warfen die konzerneigenen Hotels und Kreuzfahrten mehr ab.

Unter dem Strich entfiel auf die Tui-Aktionäre ein Fehlbetrag von knapp 392 Millionen Euro, sechs Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Zudem verkleinerte der Konzern seinen Schuldenberg aus der Corona-Krise um ein weiteres Stück. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

HolidayCheck hat das „Reisehoroskop 2026“ veröffentlicht, das den Sternzeichen spezifische Urlaubsideen und Reisezeitpunkte zuschreibt. Als Rahmen für die Empfehlungen dient die bevorstehende Saturn-Neptun-Konjunktion im Widder, die in astrologischen Kreisen den Beginn eines neuen Zyklus markieren soll.

Bereits zum zehnten Mal beleuchten die Reisetrends von Booking.com, wie Menschen die Welt erleben möchten. Und das von Coolcations, bei denen es in kühlere Regionen geht, bis zu Conscious Travel, also dem bewussten Reisen mit Blick auf soziale und ökologische Aspekte.

Wohin 2026? Der «Lonely Planet» schlägt wieder angesagte Reiseziele vor. Deutschland geht dabei leer aus. Die Reiseexperten schauen lieber auf andere Länder und Städte in Europa - oder gleich andere Kontinente.

Eine aktuelle Studie zeigt, dass sich die Prioritäten von Luxusreisenden grundlegend verschoben haben. Qualität, kuratierte Erlebnisse und ein hohes Maß an Genuss stehen im Vordergrund, während die Bedeutung von Statussymbolen und Markennamen rapide sinkt.

Der Deutsche Tourismuspreis biegt auf die Zielgerade ein: Mit der Bekanntgabe der fünf Finalisten beginnt nun auch die Online-Abstimmung für den ADAC-Publikumspreis. Das Voting läuft bis zum 5. November.

Die türkischen Behörden haben auf der Halbinsel Bodrum das luxuriöse Fünf-Sterne-Hotel „The Plaza Bodrum“ beschlagnahmt. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet, die sich unter anderem auf die Bildung einer kriminellen Vereinigung, Wucher und Geldwäsche konzentriert.

Bad Hindelang im Allgäu und Schiltach im Kinzigtal wurden von der Welttourismusorganisation UN Tourism, einer Sonderorganisation der Vereinten Nationen, als „Best Tourism Village“ ausgezeichnet.

Priceline hat seinen aktuellen Bericht zu den Reisetrends 2026 unter dem Titel "Where to Next?" veröffentlicht. Die Analyse, die auf einer Kombination aus firmeneigenen Daten und einer umfassenden Reisenden-Umfrage basiert, beleuchtet signifikante Verschiebungen im Reiseverhalten, bei denen vor allem Spontanität und die Suche nach neuen wie auch nostalgischen Erfahrungen im Zentrum stehen.

Die Luftfahrtbranche beklagt sich seit langem über stark gestiegene Standortkosten. Dadurch fielen immer mehr Verbindungen weg. An Vorschlägen für Entlastungen - auch aus der Koalition - mangelt es nicht.

Die jüngste ADAC Tourismusstudie beleuchtet die Haltung deutscher Reisender zur touristischen Überlastung und deren Management. Sie zeigt eine hohe Problemwahrnehmung, aber auch die Grenzen der Akzeptanz bei Maßnahmen, die das Reisebudget betreffen.