Umfrage - Viele Urlauber wollen am Winterurlaub sparen

| Tourismus Tourismus

Skigebiete und Winterurlaubsorte werden in der kommenden Saison voraussichtlich die Folgen der hohen Inflation spüren. Nach einer neuen Umfrage will wegen steigender Kosten über ein Viertel der potenziellen Winterurlauber (26 Prozent) auf Ferien im Schnee verzichten, ein weiteres knappes Viertel (23 Prozent) macht sich Gedanken über Sparmaßnahmen. Das ermittelte das Institut Yougov in der am Sonntag veröffentlichten Umfrage. Auftraggeber war der bayerische Sportbekleidungshersteller Schöffel.

Demnach hält lediglich ein Viertel derjenigen, die zumindest gelegentlich Winterferien machen, an ihren ursprünglichen Plänen fest. Was die möglichen Sparmaßnahmen betrifft: Manche der Befragten wollen grundsätzlich nicht mehr so weit verreisen oder im Urlaub nicht mehr Pistenskifahren gehen, andere kürzer als geplant in den Winterurlaub fahren, seltener zum Après-Ski gehen oder in Hütten einkehren. Yougov befragte online über 2000 Erwachsene.

Die Planbarkeit für die Tourismusregionen werde deutlich schwieriger, sagte Stefan Merkt, der Geschäftsführer von Schöffel Sport. «Ich denke, wenn Schnee fällt, werden die Skiregionen voll sein. Aber die Menschen werden wahrscheinlich kürzer unterwegs sein, eher spontan am Wochenende und bei Tagesausflügen.»

Insbesondere für die Skigebiete verheißt die Umfrage nichts Erfreuliches. Fast zwei Drittel (63 Prozent) der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sagten, im Winter lieber mit oder ohne Schneeschuhe wandern gehen zu wollen. Weitere Ausweichaktivitäten, die ohne Liftkarten möglich sind: Skilanglauf, Skitouren oder auch winterliches Radfahren.

«Der Wintersport wird vielfältiger. Das ist auch getrieben durch Teuerung und Klimawandel», sagte Merkt dazu. «Das Thema Ski wird von der Bedeutung etwas reduziert, Wandern wird wichtiger.»

Der Schöffel-Geschäftsführer geht zwar davon aus, dass die kommende Saison für alle Beteiligten am Wintersportgeschäft nicht einfach wird, dies jedoch den längerfristigen Trend zur Bewegung an der frischen Luft nicht beeinträchtigt. «Das ist jetzt eine kurzfristige Delle, da heißt es im Gegenwind die Segel reffen», sagte der Manager. «Derzeit spüren wir im Handel eine gewisse Kaufzurückhaltung.» Die Kundenfrequenzen in den Geschäften sind demnach leicht zurückgegangen.

«Aber das Thema Natur und Gesundheit bleibt ein langfristiger Trend», sagte Merkt. «Die Leute gehen weiterhin gern und viel nach draußen. Natur und Outdoor sind gerade in einer Krise unglaublich wichtig, als Gegenpol zu dem ganzen Stress und der Unsicherheit.» Deswegen sei er «auf der langen Achse grundsätzlich guten Mutes». Für Schöffel war 2022 nach Angaben Merkts mit Blick auf den Absatz bislang ein gutes Jahr. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Tourismuspolitik der Landesregierung von Schleswig-Holstein hat aus Sicht der Branche Verbesserungspotenzial. Dies zeige das diesjährige Tourismus-Politbarometer, das der Tourismusverband Schleswig-Holstein am Dienstag in Kiel vorstellte.

Die Insolvenz des drittgrößten europäischen Reiseveranstalters FTI sorgt für Turbulenzen. Doch die Menschen werden dennoch reisen, erwartet Tourismusexperte Kirstges.

Der Reisekonzern FTI meldet Insolvenz an. Noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab Dienstag (4. Juni) nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können, teilte das Unternehmen mit.

Die Bundesregierung hat neue staatliche Hilfen für den Reisekonzern FTI abgelehnt. Ein Sprecher des Wirtschaftsministeriums sagte am Montag in Berlin, es gebe dafür haushalterische, rechtliche und wirtschaftliche Gründe.

Der Reisekonzern FTI meldet Insolvenz an. Noch nicht begonnene Reisen würden voraussichtlich ab Dienstag (4. Juni) nicht mehr oder nur teilweise durchgeführt werden können, teilte das Unternehmen mit.

Erst Corona, dann der Ukrainekrieg. Jetzt fehlt in Bulgariens Badeorten das Personal. Viele bulgarische Köche, Kellner und Zimmermädchen sind wegen der besseren Bezahlung jetzt in anderen Urlaubsländern tätig.

Erst am Samstag waren Tausende auf Mallorca auf die Straße gegangen, um gegen Massentourismus zu protestieren und Maßnahmen zu fordern. Der Bürgermeister der Inselhauptstadt Palma prescht nun vor.

Die allermeisten Destinationen im Freistaat verbuchen einen erfolgreichen Winter. Allerdings sollten künftig die Freizeitangebote aufgrund des geringeren Schnees angepasst werden.

Glenn Fogel, der CEO von Booking Holdings und dessen Flaggschiff Booking.com, war mit einem Gesamtpaket von 46,7 Millionen Dollar der bestbezahlte CEO der Reisebranche unter den Chefs der S&P 500-Unternehmen im Jahr 2023.

Das österreichische Tarifvergleichsportal Durchblicker hat knapp 40.000 Reiseversicherungs-Vergleiche analysiert und herausgefunden, dass pro Kopf im Schnitt 1.800 Euro für eine einzelne Reise ausgegeben wird – rund 300 Euro weniger als im Vorjahr.