Weltweite Touristenankünfte steigen um 5 Prozent: Über 1,1 Milliarden Reisende in den ersten neun Monaten 2025

| Tourismus Tourismus

Die weltweiten internationalen Touristenankünfte verzeichneten in den ersten neun Monaten des Jahres 2025 einen Anstieg von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Nach Angaben des aktuellen World Tourism Barometer der UN Tourismus (ehemals UNWTO) reisten von Januar bis September 2025 über 1,1 Milliarden Touristen international, was etwa 50 Millionen mehr sind als im gleichen Zeitraum 2024.

Die Ergebnisse spiegeln eine anhaltende Reisenachfrage wider, die trotz hoher Inflation bei touristischen Dienstleistungen sowie gemischtem Vertrauen der Reisenden aufgrund geopolitischer und handelspolitischer Spannungen Bestand hatte. Das dritte Quartal des Jahres 2025, in dem die Hauptreisezeit auf der Nordhalbkugel lag, zeigte mit 4 Prozent ein robustes Wachstum gegenüber 2024.UN Tourismus-Generalsekretär Zurab Pololikashvili äußerte: "Der internationale Tourismus hat im Jahr 2025 bisher ein anhaltendes Wachstum bei den internationalen Ankünften und vor allem bei den Einnahmen erfahren, trotz hoher Inflation bei touristischen Dienstleistungen und geopolitischer Spannungen. Afrika und Europa stechen insbesondere durch ihre Ergebnisse hervor."

Regionale Entwicklungen: Afrika und Asien führen Wachstum an

Die Analyse des World Tourism Barometer zeigt unterschiedliche Entwicklungen in den Weltregionen:

  • Afrika verzeichnete dem Bericht zufolge mit einem Anstieg von 10 Prozent bei den Ankünften bis September die stärkste Wachstumsrate, basierend auf begrenzten verfügbaren Daten. Sowohl Nordafrika (+11 Prozent) als auch Subsahara-Afrika (+10 Prozent) meldeten zweistellige Zuwächse.

  • Asien und der Pazifik verzeichneten in den ersten neun Monaten 2025 ein Wachstum von 8 Prozent, wobei die Region ihre Erholung fortsetzt und 90 Prozent des Niveaus vor der Pandemie (Januar bis September 2019) erreichte. Nordostasien stach mit einem Anstieg von 17 Prozent hervor, lag aber noch 12 Prozent unter den Zahlen von 2019.

  • Europa, die weltweit größte Zielregion, empfing zwischen Januar und September 2025 insgesamt 625 Millionen internationale Touristen, was einer Steigerung von 4 Prozent gegenüber 2024 entspricht. Mittel- und Osteuropa zeigten mit +8 Prozent weiterhin eine starke Erholung, blieben jedoch 11 Prozent unter den Werten von 2019. Westeuropa (+5 Prozent) und Südeuropa am Mittelmeer (+3 Prozent) verzeichneten solide Ergebnisse, während Nordeuropa (-1 Prozent) ein bescheideneres Ergebnis aufwies.

  • Der Nahe Osten verzeichnete in den ersten neun Monaten 2025 einen Zuwachs von 2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies bedeutet 33 Prozent mehr Ankünfte als 2019, das stärkste Ergebnis aller Regionen im Verhältnis zum Vor-Pandemie-Jahr.

  • Amerika wies in diesem Zeitraum ein Wachstum von 2 Prozent auf. Südamerika (+9 Prozent) zeigte die beste Leistung. Nordamerika (-1 Prozent) verzeichnete schwächere Ergebnisse, teilweise bedingt durch leichte Rückgänge in den Vereinigten Staaten und Kanada. Zentralamerika wuchs um 3 Prozent, während die Karibik (+1 Prozent) vergleichsweise bescheidener zulegte.

Einzelne Destinationen und Ausgaben zeigen starke Zuwächse

Einige Länder verzeichneten besonders hohe Wachstumsraten bei den Ankünften von Januar bis September 2025: Brasilien (+45 Prozent), Vietnam und Ägypten (beide +21 Prozent), sowie Äthiopien und Japan (beide +18 Prozent). Südafrika meldete 17 Prozent Wachstum, Sri Lanka und Mongolei jeweils 16 Prozent, und Marokko 14 Prozent. Alle diese Destinationen haben das Niveau von 2019 bereits überschritten.

Die monatlichen Daten zu den internationalen Tourismuseinnahmen belegen starke Ausgaben der Besucher in zahlreichen Destinationen. Zu den Ländern mit dem stärksten Wachstum bei den Einnahmen gehörten in den ersten neun Monaten 2025 Japan (+21 Prozent), Nicaragua (+19 Prozent), Ägypten (+18 Prozent), Mongolei und Marokko (beide +15 Prozent), Lettland (+13 Prozent), Brasilien (+12 Prozent) und Frankreich (+9 Prozent).

Auch bei den Ausgaben ausländischer Touristen aus einigen großen Quellmärkten ist eine starke Nachfrage festzustellen: Spanien steigerte die Ausgaben um +15 Prozent (bis August), die Vereinigten Staaten um +7 Prozent (bis August), Frankreich um +5 Prozent, Deutschland und Italien (beide +4 Prozent) sowie die Republik Korea um +7 Prozent.

Allgemeine Indikatoren und Prognose

Laut IATA stieg der internationale Flugverkehr (gemessen in RPK) in den ersten neun Monaten 2025 um 7 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum 2024. Die internationale Luftverkehrskapazität (ASK) nahm in diesen neun Monaten um 6 Prozent zu. Die globale Auslastung der Beherbergungsbetriebe erreichte im September 2025 68 Prozent, was dem Wert vom September 2024 entspricht (basierend auf STR-Daten).

Die aktuellen Ergebnisse liegen im Rahmen der im Januar 2025 von UN Tourismus abgegebenen Prognose, die für 2025 ein Wachstum der internationalen Touristenankünfte von 3 Prozent bis 5 Prozent erwartet hatte. Als wichtige Abwärtsrisiken bleiben Faktoren wie hohe Reisepreise und ein herausforderndes geopolitisches Umfeld bestehen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der aktuelle „Reisetrends 2026”-Report von Skyscanner beleuchtet die Entwicklungen, die das Reisejahr 2026 prägen werden. Die Analyse konzentriert sich auf sieben zentrale Trends sowie die beliebtesten aufstrebenden und preisgünstigsten Destinationen für deutsche Reisende.

Das Reiseportal Urlaubsguru hat seinen jährlichen Trendreport für das Jahr 2026 veröffentlicht. Die Ergebnisse beleuchten neue Trendreiseziele, veränderte Lifestyle-Präferenzen und entscheidende Kriterien im Familienurlaub.

Omio hat seinen jährlichen NowNext '25 Report veröffentlicht. Dieser zeichnet ein Bild des zukünftigen Reiseverhaltens weltweit, von emotionalen Beweggründen über generationsspezifische Vorlieben bis zu gefragten Reisezielen und veränderten Ansprüchen.

Eine TUI-Analyse zeigt eine klare Tendenz zu bewusstem, individuellem Urlaub, wobei fast die Hälfte der Deutschen das meiste Geld im Urlaub für Essen und Trinken ausgibt. Gleichzeitig bleibt der Wunsch nach Planbarkeit hoch.

Eine aktuelle Untersuchung des Reiseveranstalters Fit Reisen beleuchtet, welche der UNESCO-Welterbestätten weltweit die höchste Online-Aufmerksamkeit generieren. Die Ergebnisse zeigen eine klare Dominanz europäischer Stätten.

Zwei Professoren haben in einer Studie das Reiseverhalten von Kreuzfahrttouristen in Hamburg anhand mobiler Standortdaten untersucht. Dies kann zur Lenkung von Touristenströmen und dem Ausbau von Angeboten abseits überlaufener Gebiete beitragen.

American Express Global Business Travel und SAP Concur haben eine strategische Allianz bekannt gegeben, um das Geschäftsreisemanagement zu transformieren. Die Partnerschaft zielt darauf ab, Software, Dienstleistungen und Marktplatz-Angebote beider Unternehmen zu bündeln.

Fliegen ab Deutschland ist teuer – und Urlauber buchen laut CDU-Politikerin Karliczek schon heute eher ab Amsterdam oder Warschau. Die Vorsitzende des Tourismusausschusses fordert Entlastungen.

Entgegen dem globalen Trend des sogenannten "Set-Jettings" – dem Reisen zu Drehorten fiktionaler Produktionen – lässt sich hierzulande eine Mehrheit vor einer Reise primär von Dokumentationen inspirieren.

Auf der Nordseeinsel Norderney startet mit „Neywork“ – Tiny Workspaces ein Projekt, das dem wachsenden Trend des flexiblen Arbeitens Rechnung trägt. Das Angebot richtet sich an Selbstständige, Kreative sowie kleine Teams und Unternehmen, die einen professionellen Arbeitsplatz auf der Insel suchen.