«Westerdam»-Passagiere sollen in Quarantäne

| Tourismus Tourismus

Zwei mit dem Kreuzfahrtschiff «Westerdam» in Kambodscha gestrandete Deutsche aus Dorsten werden an diesem Freitag an ihrem Wohnort zurück erwartet. Das Ehepaar sei gebeten, sich anschließend zunächst in häuslicher Quarantäne aufzuhalten. Dies habe das Robert Koch-Institut dem Kreis Recklinghausen mitgeteilt, sagte Kreissprecher Jochem Manz am Donnerstag.

Die Hochschullehrer Stefan Habel (35) und Alexandra Dorschu (34) aus Dorsten hatten in den vergangenen Tagen in einem Hotel in Phnom Penh auf ihre Weiterreise gewartet. Bereits am Sonntag sei ihnen mitgeteilt worden, dass ihre Tests auf das Coronavirus negativ gewesen seien, hatten sie der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag gesagt.

Am Freitag zurückerwartet wird auch ein Ehepaar aus Recklinghausen. Auch sie sollen zunächst in häuslicher Quarantäne bleiben, so Kreissprecher Manz weiter. Alle vier würden am Freitag am Flughafen Düsseldorf landen. Wie sie anschließend nach Recklinghausen und Dorsten gelangen, wurde zunächst nicht bekannt. Ob mit diesem Flug noch weitere Passagiere des Schiffes nach Deutschland zurückkehren, bliebt ebenfalls zunächst offen.

Tagebuch führen und Körpertemperatur messen

Die Rückkehrer im Kreis Recklinghausen werden laut Manz gebeten, Tagebuch zu führen, täglich ihre Körpertemperatur zu messen und sich bei Auffälligkeiten beim Gesundheitsamt zu melden. Das Amt werde die Personen einmal täglich kontaktieren und nach Symptomen fragen. Wenn es irgendwie geht, sollen sie keinen direkten Kontakt mit anderen Menschen haben. Einkäufe sollen Verwandte und Bekannte erledigen. Über die mögliche Dauer der Quarantäne lasse sich derzeit noch nichts sagen, so Manz. Alle Maßnahmen würden mit dem Robert Koch-Institut abgestimmt.

Das aus Hongkong kommende Kreuzfahrtschiff «Westerdam» hatte nach einer Irrfahrt am Donnerstag vergangener Woche im Hafen von Sihanoukville in Kambodscha angelegt. Zuvor hatte es aus Sorge vor einer Einschleppung des Coronavirus Sars-CoV-2 mehrere Häfen nicht anlaufen dürfen.

Bei einer US-Passagierin der «Westerdam» war am Samstag bei der Weiterreise in Malaysia dann überraschend eine Infektion mit dem Virus festgestellt worden. Da waren viele der rund 2300 Menschen an Bord bereits an Land gegangen. Unklar ist, wo sich die in Hongkong zugestiegene Amerikanerin angesteckt hat. Bisher wurden keine weiteren Infektionen bei Passagieren oder Crewmitgliedern des Schiffes bekannt.

Hälfte der mitgereisten Deutschen durfte ausreisen

Von den ursprünglich 57 auf dem Kreuzfahrtschiff mitgereisten Deutschen habe inzwischen gut die Hälfte ausreisen können, hatte das Auswärtige Amt am Mittwoch mitgeteilt. Zu den bereits zurück gekehrten «Westerdam»-Passagieren zählen zwei Brandenburger und zwei Hessen, die ebenfalls in häuslicher Quarantäne bleiben müssen.

Außerhalb des chinesischen Festlands wurden bislang rund 1000 Infektionen mit Sars-CoV-2 nachgewiesen, 16 davon in Deutschland.

Auf dem in einem japanischen Hafen liegenden Kreuzfahrtschiff «Princess Diamond» befanden sich insgesamt zehn Deutsche. Zwei von ihnen sind nachweislich infiziert und werden in einer japanischen Klinik behandelt. Ein Ehepaar möchte zunächst noch in Japan bleiben. Ob Deutsche am Donnerstagabend mit einem italienischen Rückholflug nach Europa zurückkehren, war zunächst unklar. Unter den ursprünglich 3700 Passagieren und Crewmitgliedern waren bis Mittwoch 621 Infektionen nachgewiesen worden. Zwei Passagiere aus Japan sind inzwischen gestorben.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mecklenburg-Vorpommern ist als Urlaubsland immer noch beliebt. Der Tourismusbeauftragte bemängelt jedoch fehlende Investitionen in die Zukunft. Der Dehoga-Präsident sieht das anders.

Viele Menschen in Deutschland schränken sich lieber in anderen Bereichen ein, als auf die Urlaubsreise zu verzichten, so eine Studie. Und die Beliebtheit von Flugreisen steigt auf einen Rekordwert.

Auch in diesem Jahr hat Accor die aktuellen Reise-Trends untersucht. Trotz Inflation und steigender Lebenshaltungskosten planen Reisende 2024 mehr Budget für ihre Reisen ein. Bei Deutschen steht vor allem der Heimaturlaub hoch im Kurs, gefolgt von Reisen nach Spanien, Italien und Österreich.

Saudi-Arabien hat von der Welt Tourismus Organisation (UNWTO) und dem World Travel & Tourism Council (WTTC) internationale Anerkennung für seine Leistung erhalten, bis 2023 mehr als 100 Millionen Touristen zu empfangen.

Der Reisehunger der Deutschen ist nach den Pandemiejahren zurück: Dies zeigt sich in einer repräsentativen Umfrage, die das Bonusprogramm Payback im Vorfeld der ITB in Berlin unter Kundinnen und Kunden durchgeführt hat.

Internationale Auslandsreisen erzielten in 2023 mit zweistelligen Wachstumsraten im Vergleich zu 2022 erneut einen großen Schritt in Richtung Auslandsreisevolumen von 2019. Strand- und Städtereisen sind mit je einem Drittel Marktanteil die beiden Haupturlaubsarten. Auf Rang drei folgen Rundreisen.

Die Deutsche Zentrale für Tourismus (DZT) sieht den Incoming-Tourismus auf einem nachhaltigen Wachstumskurs. Deutschland hat gute Chancen, 2024 wieder an die Ergebnisse des Jahres 2019 anzuknüpfen. Dazu tragen auch touristisch attraktive Events, wie die UEFA Euro 2024, und Kultur-Highlights bei.

Manchmal kommt es auf jeden Zentimeter an: Für einen erholsamen Urlaub sollte jeder Gast im Hotelbett schon mehr Platz haben als 70 Zentimeter. Dieser Überzeugung ist zumindest das Amtsgericht Hannover, wie aus einem aktuellen Urteil hervorgeht.

Fälle von Brechdurchfall an Bord eines Kreuzfahrtschiffs lassen auf Mauritius die Alarmglocken klingeln - denn die Cholera breitet sich im südlichen Afrika aus. Nun müssen die Passagiere Geduld zeigen.

Ägypten will ein riesiges neues Tourismuszentrum an seiner Mittelmeerküste bauen. Bei dem Projekt in der Region Ras Al-Hikma, 350 Kilometer nordwestlich von Kairo, sollen mehr als 170 Millionen Quadratmeter an Hotel-, Wohn-, Freizeit- und Geschäftsflächen entstehen.