Abu Dhabi-Investor kauft Schweizer Hotel: Kein Alkohol und kein Schweinefleisch mehr

| War noch was…? War noch was…?

Foto: JoachimKohler-HB, https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.de 

Ein Hotelverkauf am Thunersee sorgt bei Einheimischen und Gästen für Unmut. Das Traditionshotel Bellevue au Lac in Hilterfingen wurde von der Firma Seattle International Services aus Abu Dhabi übernommen. Seit dem Kauf für über 10 Millionen Franken gibt es im Hotel, das Doppelzimmer ab 190 Franken anbietet, kein Alkohol und kein Schweinefleisch mehr.

Die Neuausrichtung des Betriebs stößt auf Kritik. Ein Nachbar, dessen Sohn das Hotel vor dem Verkauf pachtete, äußerte gegenüber dem SRF: „Mich stört der Besitzer. Es ist eine Katastrophe, dass ein arabischer Investor dieses schöne Grundstück am Thunersee gekauft hat.“ Auch in Online-Rezensionen zeigen sich Gäste verärgert. Ein frustrierter Gast schrieb in einer Google-Bewertung, die auch bei Blick.ch zitiert wurde: „Achtung, es ist entgegen der Ausflüchte des Managements in der Lokalpresse ein Halal-Hotel nach dem Besitzerwechsel.“

Hoteldirektor kündigt nach kurzer Zeit

Der neue Investor-Vertreter Ahmed Sharaky weist die Vorwürfe zurück und betonte gegenüber dem SRF: „Wir hissen keine andere Flagge auf dem Hotel. Wir sind einfach neue Besitzer, die neue Angebote schaffen.“ Er erklärte, das Fehlen von Alkohol und Schweinefleisch sei nicht religiös motiviert, sondern Teil eines Konzepts, das auf gesunde Produkte setze. Sharaky stellte klar: „Wenn jemand Alkohol will, sind wir nicht die richtige Wahl.“

Die Veränderungen im Hotel, das über 100 Jahre alt ist, führten bereits zu mehreren personellen Wechseln. Der jüngste Hoteldirektor, Frank Bergmann, der noch im Juli gegenüber dem SRF äußerte, er wolle das Hotel mit dem neuen Konzept in eine erfolgreiche Zukunft führen und müsse „Stück für Stück unsere Gäste austauschen“, hat Berichten zufolge gekündigt. Er war für die Presse nicht mehr erreichbar. Zuvor hatten bereits mehrere Direktoren unter den neuen Eigentümern aufgegeben.

Ausländische Investitionen in Schweizer Hotellerie nehmen zu

Der Fall des Bellevue au Lac ist kein Einzelfall. Seit 2018 haben ausländische Investoren mindestens 1,7 Milliarden Franken in Schweizer Hotels investiert, was etwa der gleichen Summe entspricht, die von Schweizer Investoren aufgebracht wurde. Dies zeigen Zahlen des Immobiliendienstleisters CBRE.

Jürg Zumkehr, ein langjähriger Hotelvermittler, der viele Hotels an Ausländer verkauft hat, erklärte gegenüber dem SRF, dass ausländische Investoren oft risikofreudiger seien als Schweizer. Wenn Hotels zum Verkauf stünden, böten ausländische Investoren häufig den besten Preis. Die neuen Besitzer des Bellevue planen bereits weitere Investitionen, unter anderem einen Pool im Garten. Außerdem sollen sie ein weiteres Hotel in Interlaken erworben haben.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In einem Hotel im Erfurter Stadtteil Daberstedt kam es in der Nacht zum Montag zu einem Einbruchsdiebstahl mit erheblichem Bargelderlös. Den Tätern gelang es, aus einem Tresor eine Summe von knapp 17.000 Euro in bar zu entwenden.

Die Kreisstelle München des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes lädt zur "Gastgeber-Olympiade" ein, um die Olympia-Bewerbung der Landeshauptstadt München öffentlichkeitswirksam zu unterstützen. Auf dem Wettkampfplan stehen Bierkrugstemmen, Breznformen und Kissen beziehen.

Sternekoch Tim Raue hält sich in der Küche für eher untalentiert - seinen Erfolg habe er allein seinem Fleiß zu verdanken: "Mir war immer klar, ich hab' wenig Talent und muss viel Fleiß und Schweiß dagegensetzen, um so gut zu werden wie andere."

Ein Vorfall in einem der neun Häuser des Romantik Hotels Im Weissen Rössl am Wolfgangsee sorgte gestern für einen kurzen Sicherheitsalarm. Auslöser war ein undichter Reinigungsmittel-Kanister. Das Hotel betont, dass der Zwischenfall glimpflich verlief und zu keiner Zeit eine Gefahr für Leib und Leben bestand.

Das EU-Parlament stimmte für ein Verbot von mehreren Bezeichnungen für Veggie-Produkte, die nach Fleischlebensmitteln klingen. Einen Tag später gibt es eine Überraschung in der Straßburger Kantine.

Der 16. Prozesstag dreht sich um einen Auftrag aus 2021. Gut zwei Jahre vor der Entführung der Kinder sollte ein Sicherheitsberater die Familie in Dänemark beschatten - er erlebt eine Überraschung.

Christina Block und ihr Ex-Mann Stephan Hensel haben sich im Prozess um die Entführung ihrer Kinder gegenseitig heftige Vorwürfe gemacht. In Erklärungen der Anwälte setzt sich das nun fort. Ein Zeuge aus Dänemark berichtete zudem von der Entführung.

Christina Block und ihr Ex-Mann Stephan Hensel haben sich im Prozess um die Entführung ihrer Kinder gegenseitig heftige Vorwürfe gemacht. In Erklärungen der Anwälte setzt sich das nun fort. Ein Zeuge aus Dänemark berichtete zudem von der Entführung.

Der Bezirksvorsteher von Wien-Neubau, Markus Reiter (Grüne), hat mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion den Kampf gegen die Kurzzeitvermietung über Plattformen wie Airbnb verschärft. Ausgestattet mit Flex und Schutzbrille entfernte Reiter eine Schlüsselbox und sagte: „Ich werde noch öfters flexen – solange, bis das Verbot kommt.“

Das Oktoberfest zieht Menschen aus der ganzen Welt an - die allermeisten haben aber keine weite Anreise. Bei den Besuchern aus dem Ausland trifft ein Klischee zu, ein anderes nicht.