Im Prozess gegen seine Tochter wegen Kindesentziehung hat der Hamburger Steakhaus-Unternehmer Eugen Block (85) eine neue Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die Vorsitzende Richterin eingelegt. Sein Anwalt Gerhard Strate wirft der Großen Strafkammer unter Vorsitz von Richterin Isabel Hildebrandt vor, ein parallel laufendes Strafverfahren gegen Christina Blocks Ex-Mann Stephan Hensel zu verzögern. Der Vater der beiden an Silvester 2023/24 entführten gemeinsamen Kinder ist ebenfalls wegen Kindesentziehung angeklagt.
Nach der Trennung der Eltern hatten beide zunächst das gemeinsame Sorgerecht. Nach einem Wochenendbesuch der beiden jüngsten Kinder im August 2021 beim Vater in Dänemark hatte dieser den Sohn und die Tochter einfach bei sich behalten. Darum klagte ihn die Staatsanwaltschaft 2023 wegen Kindesentziehung an. Die Anklage wurde schließlich im April 2024 vom Landgericht zugelassen. Der Prozess soll voraussichtlich vor derselben Strafkammer stattfinden, die derzeit den Prozess gegen Christina Block und sechs Mitangeklagte führt.
Eugen Block hält die Vorsitzende der Strafkammer für befangen. «Seit anderthalb Jahren lässt die Große Strafkammer 32 die Anklage gegen Stephan Hensel so gut wie unbearbeitet. Und das, obwohl der in der Anklage geschilderte Sachverhalt absolut überschaubar ist», erklärte Strate in einer Pressemitteilung. Es sei nicht akzeptabel, dass die Strafkammer die Entscheidungen zur Übernahme und zur Zulassung der Anklage noch nicht getroffen habe.
Christina Block wird vorgeworfen, den Auftrag zur Entführung ihrer beiden jüngsten Kinder aus der Obhut ihres Ex-Manns erteilt zu haben. Der damals zehnjährige Sohn und die 13-jährige Tochter waren nach Angaben der Staatsanwaltschaft in der Silvesternacht von einer israelischen Sicherheitsfirma ihrem Vater gewaltsam entzogen und nach Deutschland gebracht worden. Einer der sechs Mitangeklagten, ein in Untersuchungshaft sitzender Israeli (36), hat das Tatgeschehen umfangreich gestanden.











