Rassismus bei Starbucks: Café-Kette muss Ex-Mitarbeiterin 25,6 Millionen Dollar zahlen

| War noch was…? War noch was…?

Starbucks muss einer ehemaligen Regionalmanagerin 25,6 Millionen Dollar Schadensersatz zahlen. Ein Bundesgericht in New Jersey stellte fest, dass der Kaffee-Riese sie offenbar nur gefeuert hatte, weil sie weiß war. Zuvor war der Konzern in ein Rassismus Eklat verstrickt, nachdem zwei schwarze Männer in einer Filiale in Philadelphia verhaftet worden waren. Die Verhaftung löste eine landesweite Protestwelle aus.

Der Vorfall ereignete sich bereits im April 2018. Damals war die Regionalmanagerin Shannon Philips für etwa 100 Starbucks-Filialen zuständig – darunter auch Filialen in Philadelphia, wie die New York Times berichtet. Obwohl Philips selbst an der Festnahme der beiden Männer nicht beteiligt war, wurde sie kurze Zeit später entlassen. Angeblich war Starbucks nicht mit der Arbeit der Managerin zufrieden, denn man brauchte „in dieser Zeit der Krise eine Führungspersönlichkeit, die etwas leisten konnte“, wie der Anwalt des Unternehmens in einer Gerichtsakte geschrieben haben soll. In dieser Rolle habe Ms. Phillips in jeder Hinsicht versagt, fügte er laut NYT hinzu.

Shannon Philips legte bereits 2019 Beschwerde gegen ihre Kündigung ein. Sie sagte in ihrer Klage aus, dass Starbucks im Rahmen seiner Bemühungen zur Schadensbegrenzung nach den Verhaftungen versucht habe, sie und andere weiße Mitarbeiter in und um Philadelphia zu bestrafen. Auch wenn diese selbst nicht an den rassistischen Ereignissen beteiligt gewesen seien. Die ehemalige Regionalmanagerin behauptete zudem, dass eine ihrer Vorgesetzten sie angewiesen habe, einen weißen Manager zu suspendieren, weil ihm diskriminierendes Verhalten vorgeworfen wurde – Vorwürfe, von denen Shannon Philips nach eigenen Angaben wusste, dass sie nicht der Wahrheit entsprachen. Als sie versuchte, den Manager zu verteidigen, sei sie schließlich selbst gekündigt worden, so der Vorwurf laut NYT.

Das Bundesgericht New Jersey urteilte zugunsten der Ex-Starbucks-Mitarbeiterin und sprach ihr insgesamt 25,6 Millionen Dollar zu. Starbucks selbst wollte sich gegenüber NYT nicht zu den Vorwürfen äußern.

Hintergrund: Im April 2018 betraten zwei schwarze Männer eine Starbucks-Filiale in Philadelphia, um ein Geschäftstreffen mit einem weißen Mann zu vereinbaren, der noch nicht eingetroffen war. Während sie warteten und bevor sie bestellen konnten, bat einer der Männer darum, die Toilette zu benutzen, wurde aber abgewiesen. Schließlich wurden sie aufgefordert, das Lokal zu verlassen, und als sie dies nicht taten, rief ein Angestellter die Polizei.

Die Verhaftungen wurden in Videos festgehalten und im Internet millionenfach angesehen, was zu Rassismusvorwürfen, Protesten und Boykottdrohungen führte. Der CEO von Starbucks entschuldigte sich öffentlich und bezeichnete die Behandlung der Männer als „verwerflich“. Das Unternehmen schloss sogar vorübergehend 8.000 Filialen, um die Mitarbeiter über rassistische Vorurteile aufzuklären.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die jüngsten Ergebnisse der Premier Inn-Schlafstudie zeigen auf, wie wichtig das Gefühl von Sicherheit für Hotelgäste ist und welche bizarren Übernachtungsorte noch Reiz ausüben.

Drei europäische Städte stehen im Fokus eines Angebots von Marriott Bonvoy zur Vorweihnachtszeit: Ausgewählte Hotels in Berlin, Hamburg und Wien bieten Gästen thematisch gestaltete Weihnachtssuiten an mit festlicher Dekoration an.

Schon ein Jahr vor der Entführung der Block-Kinder gab es einen Vorfall in Dänemark. Dazu soll Ex-Bundesnachrichtendienst-Präsident Hanning als Zeuge vor Gericht aussagen. Doch nun will er nicht.

Großer Polizeieinsatz in Bielefeld: Ein Mann gerät im Restaurant in einen Streit und droht, einen Sprengsatz zu zünden. Dann greift die Polizei ein. Nun steht fest: Die Handgranate ist echt.

Macht ein kroatischer Brausehersteller Geschäft mit der Verknüpfung eines Getränks mit dem Namen Pippi Langstrumpf? Die Nachfahren von Astrid Lindgren finden schon. Der Produzent ist anderer Ansicht.

Mit vier Jahren Verzögerung nimmt ein ungewöhnliches Millionen-Projekt Fahrt auf: Ein ausgemusterter Bundeswehr-Airbus wird bei Nacht und Nebel vom Flughafen Hannover in den Serengeti-Park in der Südheide transportiert. Dort soll zum nächsten Sommer ein Restaurant entstehen.

Die Ermittlungen nach einem Tötungsdelikt in einem Gastronomiebetrieb in Rheinfelden führen zur Festnahme eines ehemaligen Angestellten. Ein Überblick über den aktuellen Stand der Untersuchungen.

Pippi Langstrumpf ist weltberühmt. In Kroatien ist ein Getränk nach dem starken Mädchen mit den abstehenden Zöpfen benannt – und zwar schon seit mehr als 50 Jahren. Nun beginnt ein Rechtsstreit.

Ein ungewöhnliches tierisches Problem beschäftigt die Inhaberin eines Restaurants in Studen in der Schweiz. Ein großer Wels, der in dem betriebseigenen Teich lebt, dezimiert dort den Bestand an Zierenten. Dutzende Hobbyfischer versuchten bereits erfolglos ihr Glück.

Der niedersächsische Landtag wird sich mit der Zukunft des maroden, denkmalgeschützten Leuchtturms «Roter Sand» beschäftigen müssen. Eine Petition für den Erhalt des Denkmals in der Wesermündung erreichte mehr als 5.000 Stimmen - genug für eine Anhörung im Ausschuss.