«Wanze go!» - Bremer Spürhunde jagen Bettwanzen

| War noch was…? War noch was…?

Bettwanzen sind nachtaktiv und Meister im Verstecken. Jamiro und Ramirez lassen sich aber nicht täuschen. Die Labradore kommen den Blutsaugern schnüffelnd auf die Spur. Fürs Training werden lebende Wanzen aus London bestellt.

Auf das Kommando «Wanze go!» geht Labrador Ramirez an die Arbeit. Regale, Sofa, Sessel, Fensterbank, Teppiche - alles wird systematisch und hochkonzentriert abgeschnuppert. Dann bleibt er, den Kopf noch halb im Regal versenkt, abrupt stehen. Er zeigt den Fund an: Die winzige Bettwanze ist entdeckt.

Der dreijährige Rüde ist ein Bettwanzen-Spürhund und für die Bremer Firma JamiroTec im Einsatz, die nahezu alle Arten von Schädlingen bekämpft. Auf die Idee, Ramirez und zuvor den bereits zehnjährigen Senior-Labrador und Firmennamensgeber Jamiro einzusetzen, kam Claudia Kasig, die mit ihrem Mann Torsten die inzwischen 26 Mitarbeiter umfassende Firma betreibt.

Die beiden Hunde wurden von der professionellen Trainerin Sabine Mühlbradt nach dem System der Zielobjektsuche geschult. «Am Anfang haben wir schon 10, 20 Bettwanzen genutzt, um die Hunde durch die Geruchsprobe zum Riechen zu animieren», sagte Mühlbradt. Das Training muss stetig zu Hause fortgesetzt werden. Und so bestellt Claudia Kasig für Übungszwecke in London regelmäßig lebende Bettwanzen bei einem Spezialinstitut. Die werden per Post in einem Plastikröhrchen im wattierten Briefumschlag geliefert.

«Je nach Entwicklungsstadium kostet eine Wanze so um die zwei Pfund», erzählt Kasig und hält das Röhrchen in die Höhe. Dunkel und kühl müssen die Wanzen gelagert werden. Berührungsängste hat sie nicht, das zeigt sich schnell. Denn die Wanzen müssen auch ernährt werden. «Oft hält mein Mann den Arm hin.» Diesmal ist sie dran. Sie setzt sich die Wanze aus dem Röhrchen auf den Arm. Die hat großen Hunger und fängt sofort an zu saugen.

Denn die Bettwanze «Cimex lectularius» ernährt sich von Blut. Das Insekt wird im ausgewachsenen Stadium zwischen 4 und 8,5 Millimeter groß. Hauptwirte sind Menschen. Häufig wird der Stich der Bettwanze gar nicht wahrgenommen, die Hautreaktion kann von Person zu Person sehr unterschiedlich ausfallen – einige reagieren gar nicht, bei anderen bilden sich juckende Pusteln, Blasen oder Quaddeln.

Jamiro und Ramirez arbeiten nur im Team und haben etwa zwei bis drei Einsätze im Monat. Es sind meistens die Schlafstätten, wo sich die Wanze nachts über ihr Opfer hermacht. Viele Menschen hätten Scheu und Scham, den Wanzenbefall zu melden, und versuchten, mit Bordmitteln der Blutsauger Herr zu werden. «Das funktioniert aber meistens nicht», so Kasig.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Der 70-jährige Don Gorske aus dem US-Bundesstaat Wisconsin hält einen bemerkenswerten Rekord. Seit 1999 ist er der offizielle „Big-Mac-König“ und hat in seinem Leben über 34.000 Big Macs gegessen – mehr als jeder andere Mensch auf der Welt. Das Guinness-Buch der Rekorde hat ihm diesen Titel bestätigt.

Die Polizei nimmt eine Frau fest, die mehrfach auf der Insel Usedom wegen Betruges in Erscheinung getreten sein soll. Gegen die 46-Jährige wurden in sieben Fällen Strafanzeige gestellt.

Nach der tödlichen Kohlenmonoxid-Vergiftung eines Hotelgastes auf Usedom haben Ermittler die Heizungsanlage in den Blick genommen. Demnach gab es Störungen. Die Schuldfrage ist bislang gänzlich offen.

Im Technikraum des Hilton-Hotel in Berlin-Mitte am Gendarmenmarkt ist Chlorgas ausgetreten - zwei Mitarbeiter erlitten dabei leichte Atemwegsverletzungen.

Vor 20 Jahren kochte Tim Mälzer erstmals im deutschen Fernsehen. Seitdem hat er vieles ausprobiert. Ob neue TV-Formate, Restaurants oder Kochbücher - nun kommt aber so langsam ein neues Thema auf.

Nach einem Notfall mit einem Todesopfer in einem Hotel auf Usedom liegt das Obduktionsergebnis vor: Kohlenmonoxid-Vergiftung. Ein technischer Sachverständiger für die Heizungstechnik im Hotel kommt am Montag.

Irrungen und Wirrungen gehören beim Thema Ernährung fast schon dazu. Obst sollte man mit Schale essen und Kaffee entzieht dem Körper Wasser. Diese und andere Ernährungsmythen kennen viele. Doch nicht an allen ist etwas dran.

Eine Reinigungskraft in einem Hotel in Milbertshofen machte vergangenes Wochenende eine außergewöhnliche Entdeckung. Während sie das Zimmer der Gäste reinigte, stieß sie auf rund 30 Kilogramm Marihuana. Die Frau rief umgehend die Polizei.

Mehr als jedem zweiten Österreicher ist die Art des Glases, aus dem man Bier trinkt, laut Studie zum aktuellen Bierkulturbericht wichtig. Bei den regelmäßigen Bierkonsumenten und der Generation 60 + sind es sogar noch mehr.

Wegen versuchten Mordes an einer Wirtin sind zwei junge Zechpreller in Österreich zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Die Geschworenen im Landgericht Graz sahen es als erwiesen an, dass die Angeklagten in einem asiatischen Lokal in Linz die Zeche geprellt und danach die Wirtin überfahren hatten.