Warum die Erdbeere keine Beere ist: Angeberwissen rund um die Königin der Beeren

| War noch was…? War noch was…?

Die «Königin der Beeren» ist im eigentlichen Sinne selbst gar keine. Trotzdem erhält sie nun einen eigenen Eintrag im Kalender: Für Freitag (24.5.) haben die Spargel- und Beerenverbände den ersten Tag der deutschen Erdbeere ausgerufen.

Auf dem Teller seit Menschengedenken

Die Walderdbeere hat in unseren Breiten eine lange Tradition und lässt sich über Funde bis in die Steinzeit zurückverfolgen. In der Antike nennen die Römer sie «fraga». Der Dichter Vergil etwa warnt schon in seinen Hirtengedichten Erdbeerpflücker vor den Schlangen im Gras. Im 13. Jahrhundert wiederum heißt es vom als Meister Alexander bekannt gewordenen Minnesänger: «set, do liefe wir ertberen suochen, / von der tannen tzuo der buochen / uber stoc unde uber steyn.» («Seht, da liefen wir Erdbeeren suchen, von der Tanne zur Buche, über Stock und über Stein.») Im 15. Jahrhundert wird die Waldfrucht dann kultiviert, heute aber erneut nur als Wildobst gesammelt.

Süße Einwanderer

Verdrängt wurde sie nämlich von der Gartenerdbeere. Deren Urform ist der in Europa entstandene Hybrid Fragaria x ananassa. Dafür wurden im 18. Jahrhundert die Wildsorten der nordamerikanischen Scharlach- und der südamerikanischen Chile-Erdbeere gekreuzt, wie es 1766 der 19-jährige französische Botaniker Antoine Nicolas Duchesne in seiner Naturgeschichte über das Obst beschreibt. Auf dieser Kreuzung fußen die meisten Kultur-Züchtungen. Heute gibt es mehr als 1000 Sorten.

Frucht? Oder nur dem Anschein nach? 

Die Pflanze selbst gehört zur Familie der Rosengewächse - und ist damit verwandt mit anderem Obst wie Apfel, Himbeere und Brombeere. Die rote, leckere Erdbeere ist aber weder Beere noch Nuss, nicht einmal eine Frucht. Sie ist eine sogenannte Scheinfrucht. Nach botanischer Lesart handelt es sich nämlich um den fleischigen Boden der Blüten. Die eigentlichen Früchte sind die kleinen gelbgrünen Pünktchen im roten Fleisch - und das sind tatsächlich Nüsschen, auch Achänen genannt. In ihnen befinden sich die Samen. Eine durchschnittliche Erdbeere hat ungefähr 200 solcher Pünktchen.

Mächtige 322 Gramm

Wie viele Samen auf dem riesigen Exemplar von Chahi Ariel aus Israel zu zählen waren, ist nicht überliefert. Jedenfalls war es mit 322 Gramm die schwerste Erdbeere der Welt und bringt in etwa so viel Gewicht wie drei durchschnittlich große Bananen auf die Waage. Mit seinem Prachtstück der lokalen Sorte Elan stellte der Bauer im März 2021 den Guinness-Weltrekord auf. Die Sorte war an einem Agrarforschungsinstitut in der Nähe von Tel Aviv gezüchtet worden.

Was alles in ihr steckt

Die saftreichen Erdbeeren enthalten mehr Vitamin C als Orangen. Sie bestehen zu 90 Prozent aus Wasser. Zahlreiche Ballaststoffe, Eisen, Kalium und wichtige Vitamine wie B9 (Folat) und B2 lassen sich darin finden. Dem Bundeszentrum für Ernährung zufolge sind sie mit etwa 32 Kalorien pro 100 Gramm sehr energiearm. Demnach schützen sie vor Herz-Kreislauf-Erkrankungen, töten Krankheitskeime ab und wirken entzündungshemmend.

Vier Kilogramm im Jahr

Jede zweite Erdbeere auf der Erde wird der Welternährungsorganisation FAO zufolge in Asien angebaut. Spitzenreiter bei der Produktion ist im Jahr 2022 China mit rund 3,4 Millionen Tonnen vor den USA (1,3 Millionen Tonnen). Spanien (326 000 Tonnen), das für die Bundesrepublik der mit Abstand wichtigste Lieferant ist, rangiert im weltweiten Ranking der Erzeugerländer auf dem sechsten Platz, Deutschland (133 000 Tonnen) auf dem zwölften. Nach Äpfeln, Bananen und Trauben ist die Erdbeere das viertliebste Obst der Deutschen. Der Pro-Kopf-Verbrauch liegt bei fast vier Kilogramm im Jahr. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Ein elektrischer Rollstuhl hat in einem Hotel auf Usedom Feuer gefangen und ein Zimmer in Brand gesetzt. Wegen des Feuers mussten insgesamt 117 Gäste das Hotel verlassen und sich in Sicherheit bringen, darunter 18 Kinder. 

Endlich Urlaub und dann das: In der Nacht machen sich Nagetiere so laut an den Wänden zu schaffen, dass an Schlaf kaum zu denken ist. Wie viel vom Reisepreis einem Urlauber dafür erstattet wurde.

Fünf Tage hat Christina Blocks Ex-Mann vor Gericht zur Entführung der beiden gemeinsamen Kinder ausgesagt. Nun hat die Angeklagte wieder das Wort und wirft ihm Lügen vor.

Nach einem Feuer und dem Fund von Sprengfallen in einem Haus im Norden von München prüft die Polizei Zusammenhänge mit dem Oktoberfest. Das Volksfest bleibt bis 17.30 Uhr geschlossen.

Ein Brand in einer Kneipe in Elmshorn sorgt am Morgen für einen größeren Einsatz der Feuerwehr. Zehn Menschen aus den darüber liegenden Wohnungen können unverletzt ins Freie gebracht werden.

In einem Hotel in Hannover ist es zu einer blutigen Auseinandersetzung gekommen. Nach Angaben der Polizei gerieten zwei Reinigungskräfte während ihrer Arbeit in Streit. Einer von ihnen musste anschließend mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus.

Die Hotelmarke Holiday Inn Express führt in ausgewählten Hotels in der Region Asien-Pazifik ein neues Gerät im Rahmen eines begrenzten Tests ein: die „Breakfast Alarm Clock“. Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich um den ersten duftbasierten Wecker, der Frühstücksgeruch verbreitet.

Im Jahr 2021 behält der Ex-Mann von Christina Block zwei gemeinsame Kinder bei sich in Dänemark. Der Sorgerechtsstreit macht den Kindern Angst. Der 13. Prozesstag dreht sich auch um einen Alarmknopf.

Rund 116-mal pro Tag ist der Rettungsdienst auf dem Oktoberfest in der ersten Woche ausgerückt. Die Feuerwehr spricht von einer normalen Bilanz, auch wenn die Einsatzzahlen zur Halbzeit etwas höher liegen als in den vergangenen Jahren.

Im Jahr 2021 behält der Ex-Mann von Christina Block zwei gemeinsame Kinder bei sich in Dänemark. Es folgen ein Sorgerechtsstreit und eine Entführung. Im Prozess spricht der Vater über sein Engagement.