Aktuell: Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit in Hotellerie und Gastronomie

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Insgesamt haben zwischen März und August 128.141 gastgewerbliche Betriebe Kurzarbeit angezeigt. Davon sind oder waren mehr als 1,1 Millionen Mitarbeiter potenziell betroffen. Wie der DEHOGA Bundesverband berichtet, geht dies aus den aktuellen Zahlen der Bundesagentur für Arbeit hervor. Im August zeigten jedoch nur noch 944 Betriebe der Branche Kurzarbeit für knapp 11.000 Mitarbeiter neu an. In der Hochphase des Lockdowns im April waren es binnen eines Monats fast 88.000 Anzeigen für 663.000 Mitarbeiter in Gastronomie und Hotellerie.

Dennoch, so der DEHOGA gebe es weiterhin noch keine Vollerhebung der Bundesagentur für Arbeit darüber, wie viele Betriebe und Beschäftigte der Branche tatsächlich in Kurzarbeit sind oder waren. Aufgrund der zeitversetzten Abrechnung des KuG würden diese Zahlen erst in den nächsten Monaten vorliegen. Nach der monatlichen Konjunkturumfrage des ifo-Institutes ging in der Branche der Anteil der kurzarbeitenden Betriebe weiter langsam zurück, auf 71 Prozent der Hotels und 52 Prozent der Gastronomiebetriebe. Im Branchenvergleich sei der Anteil damit weiterhin hoch, der Durchschnitt der ifo-Zahlen liegt bei 37 Prozent der Unternehmen.

Auch die Arbeitslosenzahlen zeigten die Auswirkungen der Krise auf den gastgewerblichen Arbeitsmarkt weiter überdeutlich: In der Hotellerie gebe es aktuell knapp 43 Prozent mehr Arbeitslose als im Vorjahr, in der Gastronomie fast 48 Prozent, in der Speisenzubereitung seien es 31 Prozent, so der DEHOGA. Insgesamt seien rund 244.000 Beschäftigte arbeitslos gemeldet. Das, so der DEHOGA verwundere wenig, habe es doch in den Monaten April bis August zusammengenommen einen Zuwachs von mehr als 90.000 Arbeitslosen oder 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum im Gastgewerbe gegeben, während die Zunahme in der Gesamtwirtschaft „nur“ bei 16,6 Prozent betrug.

Der DEHOGA merkt an, dass auch nach einem halben Jahr massiver Betroffenheit des Gastgewerbes von der Corona-Pandemie die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiter bei über einer Million liege. Die Betriebe versuchten ihre Mitarbeiter mit allen Kräften zu halten. Die Verlängerung der Sonderregelungen für die Kurzarbeit und die Ausweitung der Bezugsdauer würden die Anstrengungen auch in den nächsten Monaten weiter stützen.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Es muss sich etwas ändern auf den Chefetagen: Die Führungskräfte, die heute über die Zukunft von Unternehmen entscheiden, sollen nicht einfach nur funktionieren. Sie müssen Vorbildfunktion repräsentieren. Kommunizieren statt regieren. Anpacken statt anpassen. Zuhören statt ständig senden. Doch die Entwicklung scheint gerade andersherum zu laufen. Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Die Zahl der Menschen, die schon einmal Diskriminierung am Arbeitsplatz erfahren haben, ist hoch. Dabei macht es einer Umfrage zufolge einen Unterschied, wie divers das Führungsteam ist.

Für einige Beschäftigte ist es ein absolutes Tabu, trotz Krankschreibung das Haus zu verlassen: Was, wenn man der Führungskraft über den Weg läuft? Aber ist diese Sorge überhaupt berechtigt?

Zum Start in den April bittet der DEHOGA Bundesverband Unternehmer erneut um Ihre Unterstützung bei einer aktuellen Umfrage. Der Verband stellt Fragen zur aktuellen wirtschaftlichen Situation, zum Ostergeschäft und dazu, wie sich die 19 Prozent Mehrwertsteuer auf Speisen im ersten Quartal ausgewirkt haben.

Die Zahl der jungen Menschen ohne Berufsabschluss liegt in Deutschland auf einem Rekordhoch. Im Jahr 2022 verfügten laut jüngsten Daten des Statistischen Bundesamts 2,86 Millionen 20- bis 34-Jährige nicht über eine formale Qualifikation.

Die Probezeit ermöglicht es Arbeitnehmern und Firmen, sich kennenzulernen. So können beide die Zusammenarbeit testen und entscheiden, ob es passt. Fluch oder Segen? Die Meinungen gehen auseinander.

Der Schnitt von Weinreben ist aufwendig, erfordert Fachkenntnis und hat erhebliche Folgen. Immer häufiger fehlen aber Arbeitskräfte dafür. Künstliche Intelligenz kann einiges übernehmen.

Spitze Bemerkungen, abfällige Äußerungen oder sogar gezieltes Ausschließen von gemeinsamen Terminen: Mobbing am Arbeitsplatz kann sehr belastend sein. Wann müssen Vorgesetzte eingreifen?

Manchmal verlaufen Gespräche mit Kollegen oder Vorgesetzten kompliziert, obwohl es um scheinbar einfache Sachen geht - etwa um Terminplanungen oder darum, Aufgaben zu verteilen. Tipps für Führungskräfte und Arbeitnehmer, damit die Kommunikation besser läuft.

Krise im Weinland Frankreich: Trotz guter Ernte geht der Absatz im In- und Ausland zurück. Die Lust auf Wein in Frankreich sinkt. Da sorgt eine Supermarktkette mit einem Angebot für Wirbel.