Anstieg der Tarifverdienste durch Corona-Krise ausgebremst

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Corona-Krise hat den Anstieg der Tarifverdienste in Deutschland 2020 gebremst. Einschließlich Sonderzahlungen wie Urlaubs- und Weihnachtsgeld lagen die Entgelte der Tarifbeschäftigten zwar um 2,1 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Dies ist nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes aber der geringste Zuwachs seit 2016 mit damals ebenfalls 2,1 Prozent. Die Wiesbadener Behörde bestätigte am Montag ihre vorläufigen Angaben aus dem Dezember. 2019 waren die Tarifverdienste noch um durchschnittlich 3,2 Prozent gestiegen.

Positiv aus Sicht der Beschäftigten: Die Tarifverdienste legten im vergangenen Jahr trotz der Lohnzurückhaltung vieler Arbeitgeber wegen der Pandemie deutlich stärker zu als die Verbraucherpreise mit 0,5 Prozent. Unter dem Strich haben viele Arbeitnehmer damit rechnerisch mehr Geld in der Tasche.

Überdurchschnittlich stiegen die Tarifverdienste im Jahr 2020 vor allem im öffentlichen Dienst, wo sich neben regulären Tariferhöhungen auch Corona-Prämien positiv auswirkten. Steigerungen gab es nach Angaben des Bundesamtes etwa im Bereich Erziehung und Unterricht (plus 3,0 Prozent) und in der Öffentlichen Verwaltung (plus 2,9 Prozent). Im Gesundheits- und Sozialwesen verdienten die Tarifbeschäftigten im Vergleich zum Vorjahr 2,5 Prozent mehr.

Deutlich unterdurchschnittlich erhöhten sich die Tarifverdienste dagegen im Verarbeitenden Gewerbe (plus 0,7 Prozent). Dies sei vorrangig darauf zurückzuführen, dass für die Metall- und Elektroindustrie für das Jahr 2020 wegen der Corona-Krise keine prozentuale Tariferhöhung vereinbart wurde, erklärten die Statistiker. Im Baugewerbe, das als eine der wenigen Branchen relativ gut durch die Krise gekommen ist, gab es mit 1,0 Prozent ebenfalls eine Lohnsteigerung unter dem Durchschnitt. In der Baubranche wurde in der Tarifrunde 2020 vereinbart, dass die Tariferhöhungen erst 2021 in Kraft treten. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Anbieter von KI-Systemen versprechen eine goldene Zukunft, in der Computer langweilige Routine-Jobs erledigen. Viele Arbeitnehmer müssen sich aber anstrengen, um nicht zu den KI-Verlierern zu gehören.

Sie wollen offene Stellen schnell bekannt machen? Verleihen Sie Ihrer Ausschreibung mit einer Veröffentlichung im Tageskarte-Newsletter und auf der Tageskarte-Webseite FÜR NUR 199 EURO jetzt zusätzlichen Schwung. 14.000 echte Abonnenten jetzt einfach und direkt ansprechen.

Die Konjunkturaussichten für Deutschland hellen sich nach Einschätzung der Bundesbank allmählich auf. Nach dem leichten Plus zu Beginn des laufenden Jahres dürfte die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal erneut etwas ansteigen.

Von Mai bis Oktober werden Jugendliche und Eltern verstärkt auf die guten Chancen in der dualen Ausbildung aufmerksam gemacht. Ausbildungsbetriebe und Verbände können sich mit eigenen Veranstaltungen und Initiativen beteiligen.

Weniger als vier Wochen vor dem Beginn der Fußball-EM in Deutschland, blicken Branchenverbände mit gemischten Erwartungen auf das Großereignis. Während vor allem der Handel einen positiven Schub erwartet, zeigt sich bei Hotels und Gaststätten teils noch Zurückhaltung. 

Schwarze statt rote Arbeitshose getragen? Was zunächst kleinlich klingt, kann für Beschäftigte ernsthafte Folgen haben. Welche Vorschriften Arbeitgeber bei Kleidung machen dürfen, zeigt ein Urteil.

Der Umsatz im Gastgewerbe ist im März 2024 gegenüber Februar 2024 um 1,5 Prozent gesunken. Gegenüber dem März 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, lag der Gastgewerbeumsatz real 13,3 Prozent niedriger.

Fensterlose Arbeitsplätze mag niemand: Den ganzen Tag ohne Tageslicht zu verbringen, ist nicht gesund und kann die Arbeitsmotivation mindern. Ist es zulässig, dass Arbeitnehmer am Arbeitsplatz so von der Außenwelt abgekapselt werden?

Die Umsätze im bayerischen Gastgewerbe sind in den ersten drei Monaten nach Ende der vorübergehenden Mehrwertsteuersenkung auf Speisen gestiegen. Das ist laut Dehoga aber kein Grund zur Entwarnung.

Im ersten Quartal dieses Jahres ist die Zahl der Erwerbstätigen in Deutschland um gut 400.000 Personen auf 45,8 Millionen zurückgegangen. Zwar ist ein Rückgang in den Monaten Januar bis März saisonal üblich, er fiel aber stärker aus als in den beiden Jahren zuvor.