Arbeitnehmer beklagen mangelnde Unterstützung bei der Karriereplanung

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Sieben von zehn Fachkräften (72%) fühlen sich von ihrem Arbeitgeber bei der Karriereplanung nicht hinreichend unterstützt. Laut einer neuen Studie wünschen sich Arbeitnehmer Fördermaßnahmen wie regelmäßige außerbetriebliche und interne Weiterbildungen, Personalgespräche sowie die Möglichkeit, Erfahrung und Wissen mit den Kollegen zu teilen. Aber auch die Chance, an Fachkonferenzen und -seminaren teilzunehmen und ein regelmäßiges Mentoring bzw. Coaching finden viele Fachkräfte wichtig, um sich und ihre Karriere aktiv weiterzuentwickeln. Für die Studie hat die Online-Jobplattform StepStone rund 19.000 Fach- und Führungskräfte in Deutschland zum Thema Arbeitgeberattraktivität befragt. Nur 17 Prozent der Befragten sind demnach der Meinung, dass ihr Arbeitgeber ihnen gute Aufstiegschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten bietet. Jeder Vierte (25 Prozent) hat die letzte Stelle unter anderem wegen mangelnder Weiterbildungsmöglichkeiten gekündigt. 

Bis zur Rente bleiben? Für die meisten unvorstellbar

Zwei Drittel der befragten Fachkräfte (66 Prozent) können sich nicht vorstellen, bis zur Rente bei ihrem derzeitigen Arbeitgeber zu bleiben – bei kleineren Unternehmen sind es noch mehr. 64 Prozent glauben, ihre Karriereziele bei ihrem aktuellen Arbeitgeber nicht erreichen zu können. „Schon jetzt ist der Mangel an qualifizierten Mitarbeitern die größte Herausforderung für den Erfolg vieler Unternehmen in Deutschland. Dabei erreichen die demografischen Herausforderungen den Arbeitsmarkt gerade erst“, sagt Dr. Anastasia Hermann, Head of Research bei StepStone. „Fachpersonal bildet die Basis für den Unternehmenserfolg. Um diesen zu sichern, müssen Unternehmen nicht nur eine passende Recruiting-Strategie aufsetzen. Genauso wichtig ist es, gute Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens weiterzuentwickeln und somit langfristig zu halten.“

Personaler finden: Mitarbeiterentwicklung wird wichtiger

StepStone hat für die Studie nicht nur die Sicht der Arbeitnehmer untersucht, sondern auch die der Arbeitgeber – befragt wurden deshalb auch rund 3.500 Personalmanager. 43 Prozent von ihnen schätzen die Mitarbeiterfluktuation in ihrem Unternehmen als zu hoch oder viel zu hoch ein. Nur 27 Prozent der Personalmanager meinen, dass sie ihren Mitarbeitern gute Aufstiegschancen und Weiterbildungsmöglichkeiten bieten. 13 Prozent der HR-Verantwortlichen sehen mangelnde Chancen zur Weiterentwicklung sogar als Hauptgrund für den Verlust von Mitarbeitern. Dass das Thema wichtig ist, wissen die meisten Personalmanager aber offenbar. Auf der Liste der HR-Disziplinen, mit denen sie sich gern intensiver beschäftigen würden, wenn ihre Kapazitäten dies zuließen, steht das Thema Personalentwicklung ganz oben. „Erfolgreiche Mitarbeitergewinnung und -bindung kostet viel Zeit. Das ist nichts, was nebenbei erledigt werden kann“, sagt Hermann. „Immer mehr Arbeitgeber erkennen das und stellen verstärkt Experten für Recruiting und Personalentwicklung ein. Wer jetzt in seine Mitarbeiter investiert, hat in Zukunft einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.“


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mehr als jede vierte Fachkraft übt einen Zweitjob aus oder sucht eine zusätzliche Beschäftigung. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Jobportals meinestadt.de. Hauptgrund für diesen Trend: Bei vielen Fachkräften reicht das Geld nicht.

Am 1. März tritt die zweite Stufe des neuen „Fachkräfteeinwanderungsgesetzes“ in Kraft. Ein Bestandteil ist die sogenannte kurzzeitige kontingentierte Beschäftigung. Diese ermöglicht es, vor allem auch Arbeitgebern aus dem Gastgewerbe, in Spitzenzeiten kurzfristig ausländische Arbeitskräfte einzustellen. Alle Infos.

Das Gastgewerbe in Deutschland hat das Vor-Corona-Niveau trotz Umsatzzuwächsen im letzten Jahr noch immer nicht erreicht. Damit blicken Deutschlands Gastgeber auf das vierte Verlustjahr in Folge zurück, kommentierte DEHOGA-Präsident Guido Zöllick.

Das Gastgewerbe in Deutschland hat nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2023 real 1,1 Prozent mehr Umsatz erzielt als im Vorjahr. Im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019 war der reale Gastgewerbeumsatz im Jahr 2023 um 11,3 Prozent niedriger.

In Deutschland gibt es zwar mehr Beschäftigte, aber die geleistete Arbeit steigt nicht entsprechend. Das Problem könnte abgemildert werden, wenn Teilzeitkräfte wieder voll arbeiten. Doch am Ende bleiben oft nur ein paar Euro mehr.

Wer sich in einer Sandwich-Position befindet, muss auf mehreren Ebenen kämpfen und zugleich für Einheit sorgen. Wie schaffen es Führungskräfte im mittleren Management, nicht zerrieben zu werden?

Ab Anfang 60 fragen sich viele, wann ein Übertritt in die Rente infrage kommt. Viele steigen vor dem regulären Rentenalter aus dem Job aus. Doch es gibt einen gegenläufigen Trend.

Über Geld spricht man nicht? Die Gehälter der Kollegen dürften dennoch viele interessieren. Was gilt, wenn der Arbeitgeber Gespräche darüber unterbinden will?

In der Probezeit gekündigt zu werden, macht sich im Lebenslauf nicht gut. Statt in Selbstzweifeln zu versinken, können Betroffene mit diesem Rückschlag aber auch konstruktiv umgehen. Wie das gelingt.

Der Preis für Pizza ist in Deutschland im vergangenen Jahr um etwa 10 Prozent gestiegen. Ähnliche Preissteigerungen wurden auch in Österreich und Kroatien verzeichnet. Im Durchschnitt aller EU-Länder stiegen die Preise um 5,9 Prozent.