Ausbildungszahlen sinken weiter

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Krise in der Wirtschaft hinterlässt deutliche Spuren auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ist in diesem Jahr nach Angaben des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) um 10.300 auf rund 476.000 zurückgegangen, der zweite Rückgang in Folge. Nach einem Einbruch während der Corona-Pandemie waren die Zahlen davor zunächst wieder gestiegen.

Die Entwicklung verläuft unterschiedlich: In den sogenannten freien Berufen, wozu etwa medizinische Fachangestellte oder Rechtsanwaltsfachangestellte gehören, stieg die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge (+ 2.200), ebenso im Handwerk (+ 500), in Industrie und Handel ging sie dagegen spürbar zurück (- 12.600). 

Ausbildungsplatzangebot «deutlich eingebrochen»

Deutlich eingebrochen sei in diesem Jahr auch das Angebot an Ausbildungsplätzen, hieß es vom BIBB: «Mit rund 530.300 Stellen wurden 25.300 Ausbildungsplätze weniger registriert als im Vorjahr – ein Minus von 4,6 Prozent.»

Das immer wieder beschriebene sogenannte Passungsproblem – also dass Unternehmen trotz suchender Bewerber keinen Nachwuchs finden – besteht zwar weiterhin, aber die Zahl unbesetzter Ausbildungsstellen sinkt: Zum Stichtag 30. September waren rund 54.400 Stellen unbesetzt, das waren 15.000 weniger als im Vorjahr. 

Dem gegenüber standen rund 84.400 Bewerber, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden hatten. Das sei ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr um rund 20 Prozent und der höchste Wert seit 2010 (80.500).

«Direkte Folge der angespannten wirtschaftlichen Lage»

BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser sagte: «Die negative Entwicklung am Ausbildungsmarkt ist eine direkte Folge der angespannten wirtschaftlichen Lage. Viele Betriebe reduzieren ihr Angebot mit spürbaren Folgen für die Jugendlichen und jungen Erwachsenen.» Er appellierte an die Unternehmen, trotz schwieriger Bedingungen in Ausbildung zu investieren. «Wer heute nicht ausbildet, dem fehlen morgen die Fachkräfte.» (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die saisonübliche Belebung des Arbeitsmarktes im September 2025 ist verhalten ausgefallen. Die Zahl der Arbeitslosen sank zwar, doch im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich eine deutliche Steigerung.

Der Tourismusboom in Brandenburg hat sich in den ersten sieben Monaten dieses Jahres etwas abgeschwächt. Wirtschaftsminister Keller sagte zu, die Rahmenbedingungen zu verbessern, indem zum Beispiel unnötige bürokratische Belastungen abgebaut würden.

Ein krankes Kind braucht Betreuung. Für berufstätige Eltern heißt das: Sie können nicht arbeiten. Doch wie lange dürfen sie fehlen? Und wer zahlt dann den Lohn? Was man dazu wissen muss.

Die Aral-Kaffeestudie 2025 liefert Daten zu aktuellen Kaffeetrends in Deutschland. Die Analyse zeigt, dass Coffee To Go weiterhin ein starker Wettbewerbsfaktor ist und die Geschwindigkeit der Zubereitung sowie die Kaffeequalität für Konsumenten entscheidend sind.

Die Berufsgenossenschaft Nahrungsmittel und Gastgewerbe hat ihr Seminarprogramm für 2026 vorgestellt. Das Angebot richtet sich an Mitgliedsbetriebe mit bis zu 50 Mitarbeitern und konzentriert sich auf die Bereiche Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz. Die Schulungen sollen dabei helfen, Betriebe sicherer zu gestalten und Unfälle zu vermeiden.

In deutschen Büros hat sich das Homeoffice etabliert, doch die Arbeitsweise verändert sich. Während der Anteil derer, die zumindest gelegentlich von zu Hause aus arbeiten, stabil bleibt, sinkt die Zahl der reinen Homeoffice-Tage.

Vor allem in der Logistik läuft es schlecht: Das Ifo-Institut befragt regelmäßig Unternehmen nach ihrer aktuellen Lage. Diesmal fielen die Antworten überraschend negativ aus.

Welche Biermarken dominieren die Google-Suche in Deutschland? Eine neue Studie enthüllt, wie regionale Traditionen über Marketingbudgets triumphieren und warum eine bayerische Traditionsmarke überraschend auch in Berlin die meistgesuchte ist.

Vor einem Jahr mussten Unternehmen, die Überbrückungshilfen erhalten haben, eine Schlussabrechnung einreichen. Nun gehen bei immer mehr Unternehmen die entsprechenden Bescheide ein.

Ein neuer Tarif der GEMA und der Bundesvereinigung der Musikveranstalter senkt die Musikgebühren für Weihnachtsmärkte um 35 Prozent. Was steckt hinter der Vereinbarung, wer profitiert davon und wie soll die Zukunft der musikalischen Gestaltung von Märkten aussehen?