Bezahlung bei Jobwahl vor Nachhaltigkeit

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Bei der Wahl des künftigen Arbeitgebers sind für Studierende die Unternehmensführung und das Gehalt die wichtigsten Kriterien. Nachhaltigkeit spielt hingegen eine untergeordnete Rolle, wie der Studierendenvermarkter Charly Media in einer Befragung von 10.293 Studierenden in Deutschland aktuell ermittelt hat. Die Ergebnisse zeigen, auf welche Eigenschaften sich Unternehmen im Kampf um die besten Talente berufen sollten.

Unternehmensführung und -kultur sowie Bezahlung sind mit 25,6 Prozent bzw. 24,9 Prozent demnach die ausschlaggebendsten Faktoren unter allen Studierenden. Auch die Zukunftsfähigkeit spielt bei der Suche eine wichtige Rolle: 17,1 Prozent der Befragten nennen die Innovationsfähigkeit der Produkte als Auswahlkriterium. Weniger relevant sind Nachhaltigkeit (12,6 Prozent), die öffentliche Wahrnehmung und das Image der Unternehmen (9,7 Prozent) sowie die Aussicht auf Zusatzleistungen (6,4 Prozent). Mit 3,7 Prozent ist die Umsatzstärke für die Studierenden ebenfalls eher irrelevant.

Mit Blick auf die Branchen genießt die Automobilindustrie die größte Nachfrage unter Studierenden: 13,4 Prozent der Befragten möchten in der Branche später gerne einmal arbeiten. Auch die Pharmaindustrie sowie die Wirtschaftsprüfung und -beratung sind mit 19,7 bzw. 9,3 Prozent beliebt. Acht Prozent der Studierenden nennen den Anlagen- und Maschinenbau als präferierte Branche.

Obwohl die Corona-Pandemie Nachholbedarf in Lieferketten sowie im Glasfaserausbau aufgezeigt hat, sind Arbeitsplätze im E-Commerce und in der Telekommunikation weniger attraktiv für die Studierenden: Nur 5,9 Prozent möchten gerne im E-Commerce arbeiten, während es in der Telekommunikation mit 4,8 Prozent noch weniger sind 

Je nach Branche gehen die Kriterien bei der Arbeitgeberwahl unter den Studierenden auseinander. Hierbei zeigt sich, dass insbesondere die Innovationsfähigkeit für die Befragten unterschiedlich wichtig ist: Während das Kriterium für die Automobilbranche und für den Maschinenbau eine wichtige Rolle spielt (22,5 bzw. 23,6 Prozent), sind es für die Pharmaindustrie 17,5 Prozent. Am niedrigsten ist der Wert für die Wirtschaftsprüfung und -beratung mit 9,8 Prozent. Für die Wirtschaftsbranche wird hingegen die Unternehmensführung- und kultur mit 30,9 Prozent als besonders wichtig bewertet – Spitzenwert im Branchenvergleich.

Auch die Bezahlung ist branchenübergreifend von Bedeutung: Besonders bei der Pharmabranche ist Studierenden die Höhe des Gehalts wichtig (26,1 Prozent), gefolgt von der Wirtschaftsprüfung und -beratung (25,5 Prozent) sowie der Automobilindustrie (25,4 Prozent). In Sachen Nachhaltigkeit bildet die Automobilindustrie hingegen das Schlusslicht: Nur 9,6 Prozent der Studierenden geben das Kriterium hier als ausschlaggebend an.

Cecil von Croÿ, CEO und Mitgründer von charly media, kommentiert: “Die Corona-Pandemie hat uns erneut gezeigt, wie wichtig es ist, dass Unternehmen Führungsstärke beweisen. Dass für die befragten Studierenden dieses Kriterium bei der Wahl des künftigen Arbeitgebers am wichtigsten ist, ist eine logische Konsequenz. Unternehmen sollten diese und weitere gefragte Eigenschaften daher aktuell besonders stark nach außen tragen und entsprechende Employer-Branding-Maßnahmen umsetzen, damit sie die jungen Talente früh von sich überzeugen können.”


Zurück

Vielleicht auch interessant

Ab April soll Cannabis kontrolliert freigegeben werden. Was heißt das für den Job - darf man die Droge in der Mittagspause konsumieren? Und was ist mit dem Joint nach Feierabend? Ein Anwalt gibt Antworten.

Hohe Mieten in deutschen Großstädten sind einer Studie zufolge eine Hürde für Unternehmen im Ringen um Fachkräfte. Das geht so weit, dass ein Drittel über einen Jobwechsel wegen hoher Mieten nachdenkt - eine kleine Minderheit zieht tatsächlich deswegen um.

Auch für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2023 hat der DEHOGA wieder die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen aus Hotellerie und Gastronomie in seinem aktuellen Zahlenspiegel zusammengestellt. Wie werden zahlreiche Informationen rund um Umsatz- und Beschäftigtenzahlen, Ausbildung, Gewerbean- und -abmeldungen bereit gehalten.

Wer in Elternzeit ist, hat meist anderes als den eigenen Job im Kopf. Wenn dann plötzlich von Kündigung die Rede ist, sitzt der Schock tief. Aber ist das überhaupt möglich?

Mit 15 Prozent realen Umsatzverlusten liegen Gastronomie und Hotellerie in NRW trotz Übernachtungsrekord mit den Umsätzen immer noch deutlich unter Vor-Corona-Niveau. Die Rückgänge bleiben seit Corona drastisch hoch genauso wie der anhaltende Kostendruck. Auch 2024 startet mit Verlusten.

Wer vorübergehend weniger arbeiten möchte, kann auf das Modell der Brückenteilzeit setzen. Aber wer hat eigentlich Anspruch? Und wie läuft das mit dem Antrag? Die wichtigsten Antworten im Überblick.

Für viele Menschen ist die Arbeit im Homeoffice nicht mehr wegzudenken. Doch einige Firmen fordern nun wieder mehr Präsenz ein. Steht ein Umdenken bei den deutschen Unternehmen bevor?

Mehr als jede vierte Fachkraft übt einen Zweitjob aus oder sucht eine zusätzliche Beschäftigung. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Studie des Jobportals meinestadt.de. Hauptgrund für diesen Trend: Bei vielen Fachkräften reicht das Geld nicht.

Am 1. März tritt die zweite Stufe des neuen „Fachkräfteeinwanderungsgesetzes“ in Kraft. Ein Bestandteil ist die sogenannte kurzzeitige kontingentierte Beschäftigung. Diese ermöglicht es, vor allem auch Arbeitgebern aus dem Gastgewerbe, in Spitzenzeiten kurzfristig ausländische Arbeitskräfte einzustellen. Alle Infos.

Das Gastgewerbe in Deutschland hat das Vor-Corona-Niveau trotz Umsatzzuwächsen im letzten Jahr noch immer nicht erreicht. Damit blicken Deutschlands Gastgeber auf das vierte Verlustjahr in Folge zurück, kommentierte DEHOGA-Präsident Guido Zöllick.