Corona-Auswirkungen: Deutschland unter Top-Fünf-Verlierern im Tourismus

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Der durch die Coronavirus-Pandemie schwer getroffene Tourismussektor trifft kleine Inselstaaten wie Jamaika, aber auch wichtige Urlauberziele wie die USA besonders hart. Nach einer Berechnung der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) ist Deutschland in absoluten Zahlen unter den Top-Fünf-Verlierern, wie Ökonomen am Mittwoch in Genf berichteten. Allerdings sind die Folgen für die ärmeren Länder deutlich drastischer, weil der Tourismus dort oft einen sehr großen Anteil an ihrer Wirtschaftsleistung hat.

Im optimistischsten Szenario der Unctad erleben die USA durch den Stillstand im internationalen Tourismus den größten Einbruch: Der Wirtschaft gehen direkt und indirekt 187 Milliarden Dollar (166,5 Mrd Euro) verloren. China muss mit 104,7 Milliarden Dollar Verlust rechnen, mit großem Abstand gefolgt von Thailand, Frankreich und Deutschland (minus 46,2 Milliarden Dollar). In diesem Szenario gehen die Ökonomen davon aus, dass die Länder im Geschäft mit ausländischen Gästen innerhalb eines Jahres ein Drittel an Einnahmen einbüßen.

Gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP) wäre in diesem Szenario Jamaika am stärksten betroffen, mit einem BIP-Einbruch von elf Prozent. Es folgen Thailand, Kroatien, Portugal und die Dominikanische Republik (minus fünf Prozent). Betroffen sind in den Ländern neben Hotel-, Restaurant- und Transportgewerbe auch Handel, Versicherungen, Kommunikation und andere Wirtschaftsbereiche.

Allen Ländern zusammen gingen in diesem Szenario 1,2 Billionen Dollar (gut eine Billion Euro) an Einnahmen verloren. Sollte internationaler Tourismus aber ein ganzes Jahr lang praktisch brach liegen, könnte der Verlust 3,3 Billionen Dollar betragen, schreiben die Ökonomen. Das entspräche einem Einbruch beim BIP von 4,2 Prozent weltweit. (dpa)
 


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Eine aktuelle Erhebung zeigt einen deutlichen Anstieg von Betriebsaufgaben im deutschen Mittelstand. Hohe Kosten, bürokratische Hürden und fehlende Nachfolgelösungen führen dazu, dass immer mehr Unternehmer ihr Geschäft aufgeben.

Die wirtschaftliche Verunsicherung wird laut einer Umfrage auch 2026 das Kaufverhalten der Deutschen prägen. Besonders für Kosmetik, Mode, Reisen und Gastronomie wollen die Befragten weniger ausgeben.

Die Tariflöhne sind im laufenden Jahr in Deutschland kaum noch stärker gestiegen als die Verbraucherpreise. Im vergangenen Jahr hatten sich die Reallöhne und damit die Kaufkraft der Beschäftigten noch um 3,1 Prozent gesteigert. 

Neue BIBB-Zahlen zeigen: Das Gastgewerbe trotzt dem bundesweiten Rückgang bei Ausbildungsverträgen weitgehend. Während die Gesamtzahlen sinken, verzeichnen die zweijährigen Berufe im Gastgewerbe starke Zuwächse. Die Hotelberufe hingegen leiden weiterhin unter deutlichen Einbrüchen.

Der Begriff «Insolvenz» kann schon mal Panik auslösen. Insbesondere, wenn es den eigenen Arbeitgeber betrifft. Ruth Rigol, Fachanwältin für Arbeits- und Insolvenzrecht, und Guadalupe Florenin von der Bundesagentur für Arbeit, beantworten die wichtigsten Fragen rund um das Thema Insolvenz des Arbeitgebers.

Das Leben ist zunehmend stressig - davon sind viele Menschen überzeugt. Und nicht nur der Stress wächst, sondern laut Daten einer Krankenkasse auch die Zahl der Fehltage wegen der Diagnose Burnout.

Die Österreichische Hotelvereinigung hat die größte Praktikums-Umfrage der Branche durchgeführt. Mehr als 1.200 Schüler nahmen an der Befragung teil, die bereits zum vierten Mal stattfand. Die Ergebnisse für das Jahr 2025 zeigen gute Bewertungen für die Praktikumsbetriebe. Optimierungspotenzial sehen die Schüler bei Kommunikation und Dienstzeiten.

Die Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in den Kategorien Hotellerie und Gastronomie zeigen, wie ökologische und soziale Verantwortung in der Praxis umgesetzt werden kann. Das Hotel Luise in Erlangen und die Obermühle Görlitz werden für ihren Einsatz für Kreislaufwirtschaft, faire Arbeitsbedingungen und regionale, umweltschonende Konzepte gewürdigt.

Die Krise in der Wirtschaft hinterlässt deutliche Spuren auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ist in diesem Jahr auf rund 476.000 zurückgegangen, ist war der zweite Rückgang in Folge.

Die Bereitschaft von Fachkräften in Deutschland, während der Weihnachtsfeiertage und des Jahreswechsels für dienstliche Anfragen erreichbar zu sein, hat einen neuen Tiefstand erreicht. Insgesamt haben 71 Prozent der Berufstätigen über die Feiertage Urlaub.