DEHOGA fordert Kurzarbeitergeld für Azubis und schnelle Ausschüttung

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) hat angesichts der dramatischen Lage in der Coronavirus-Krise schnelle Hilfen angemahnt. Hauptgeschäftsführerin Ingrid Hartges sagte der Deutschen Presse-Agentur am Montag: «Selbst gut aufgestellte Firmen sagen, dass sie das vielleicht zwei Monate durchhalten, länger nicht.» Es müsse alles getan werden, um die Ausbreitung des Virus zu verhindern. «Es darf aber nicht zugelassen werden, dass hunderttausende Betriebe vernichtet werden.»

Die Hilfen müssten schnell und unbürokratisch fließen. «Für die meisten Betriebe sind die Monate Januar und Februar die schwächsten im Jahr. Deshalb haben sie so gut wie keine Reserven.»

Auch das Kurzarbeitergeld müsse nun schnell ausgezahlt werden. «Es gibt einen Antragsstau. Wenn bis Ende März die Anträge von der Bundesagentur für Arbeit nicht bearbeitet werden können, muss es Abschlagszahlungen geben. Kein Euro Umsatz wird getätigt, aber die Kosten in Höhe von 50 bis 70 Prozent laufen weiter.» Deshalb müsse eine zeitnahe Auszahlung des Kurzarbeitergeldes oberste Priorität haben.

Hartges sprach sich außerdem dafür aus, dass es Kurzarbeitergeld auch für Azubis von Beginn an geben sollte. Zudem dürften Nebeneinkünfte nicht auf das Kurzarbeitergeld bei den Beschäftigen angerechnet werden, zum Beispiel dann, wenn Mitarbeiter nun im Handel, in der Landwirtschaft oder der Pflege aushelfen.

Das Bundeskabinett will am Montag umfassende Gesetzespakete auf den Weg bringen, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise abzufedern. So soll es direkte Zuschüsse für kleine Firmen geben. «Es ist gut, dass Bund und Länder nun handeln», sagte Hartges. «Beim Paket für kleine Firmen ist es wichtig, dass Bund und Länder ihre Programme eng aufeinander abstimmen. Zwei Drittel der Betriebe in unserer Branche haben weniger als 10 Beschäftigte. Es muss zu so wenig Bürokratie kommen wie möglich.»


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In dieser Woche streiken GDL und Ver.di. Davon ist nicht nur der Fernverkehr betroffen. Auch die S-Bahn in Berlin wird von dem Betroffen sein. Die Messe informiert, wie Gäste trotzdem auf die ITB kommen.

Läuft ein befristeter Vertrag aus, ist es für Beschäftigte wichtig, möglichst bald im Anschluss eine neue Anstellung zu finden. Aber wann haben sie eigentlich Zeit für Bewerbungsgespräche?

Wie wichtig das Thema ZUHÖREN beim Führen von Mitarbeiter, in Meetings, aber auch im Umgang mit Gästen, Kunden und Lieferanten ist, zeigt sich besonders deutlich bei Führungskräften und im Vertrieb. Doch es scheint, als fehle oft das aufrichtige Interesse am Gegenüber. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Die Konjunktur bleibt schwach, die Spuren auf dem Arbeitsmarkt werden deutlicher. Die Zahl der Arbeitslosen steigt, auch Anzeichen für mehr Kurzarbeit sind zu sehen.

Coronahilfen haben in der Pandemie viele Firmen vor der Pleite bewahrt. Die sind ausgelaufen. Zugleich haben sich die Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert - mit Folgen für das Insolvenzgeschehen. Dazu trug auch das Gastgewerbe wesentlich mit bei.

Ab April soll Cannabis kontrolliert freigegeben werden. Was heißt das für den Job - darf man die Droge in der Mittagspause konsumieren? Und was ist mit dem Joint nach Feierabend? Ein Anwalt gibt Antworten.

Hohe Mieten in deutschen Großstädten sind einer Studie zufolge eine Hürde für Unternehmen im Ringen um Fachkräfte. Das geht so weit, dass ein Drittel über einen Jobwechsel wegen hoher Mieten nachdenkt - eine kleine Minderheit zieht tatsächlich deswegen um.

Auch für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2023 hat der DEHOGA wieder die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen aus Hotellerie und Gastronomie in seinem aktuellen Zahlenspiegel zusammengestellt. Wie werden zahlreiche Informationen rund um Umsatz- und Beschäftigtenzahlen, Ausbildung, Gewerbean- und -abmeldungen bereit gehalten.

Wer in Elternzeit ist, hat meist anderes als den eigenen Job im Kopf. Wenn dann plötzlich von Kündigung die Rede ist, sitzt der Schock tief. Aber ist das überhaupt möglich?

Mit 15 Prozent realen Umsatzverlusten liegen Gastronomie und Hotellerie in NRW trotz Übernachtungsrekord mit den Umsätzen immer noch deutlich unter Vor-Corona-Niveau. Die Rückgänge bleiben seit Corona drastisch hoch genauso wie der anhaltende Kostendruck. Auch 2024 startet mit Verlusten.