Gastgewerbe steht bei Neueinstellungen auf der Bremse

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Die Beschäftigungslage in Deutschland bleibt günstig, hat sich aber etwas eingetrübt. Das geht aus dem Arbeitsmarktbarometer des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung hervor. Dessen Indexwerte sind im Juli erneut gesunken, wie das Institut am Mittwoch mitteilte. Für die Beschäftigungslage stand das Barometer im Juli bei 106 Punkten - 100 Punkte wäre eine neutrale Situation. Die Bundesagentur für Arbeit gibt an diesem Freitag ihre Statistik für den Monat Juli bekannt.

«Die Beschäftigung nimmt weiter zu, trotz der wirtschaftlichen Verwerfungen infolge des Kriegs in der Ukraine. Der hohe Arbeitskräftebedarf führt zu Engpässen in vielen Bereichen», sagte Enzo Weber, Leiter des IAB-Forschungsbereichs Prognosen und gesamtwirtschaftliche Analysen.

«Ein möglicher Stopp der Gaslieferungen aus Russland stellt aber ein gravierendes Risiko dar», fügte Weber hinzu. «Das würde zu Produktionsausfällen führen und auch auf den Arbeitsmarkt durchschlagen, vor allem auf die Kurzarbeit.»

Insgesamt stand das aus zwei Komponenten zusammengesetzte Barometer im Juli bei 102,1 Punkten, 0,9 Punkte schlechter als im Vormonat. Die Komponente Arbeitslosigkeit sank mit einem Minus von 1,4 Punkten stärker als die Beschäftigung. Das Barometer steht für diese Teilkomponente bei 98,1 Punkten und damit klar unter dem neutralen Wert von 100. Dies weise auf eine steigende Arbeitslosigkeit hin, sagte Weber.

Das IAB-Arbeitsmarktbarometer ist ein Frühindikator, der auf einer monatlichen Umfrage der Bundesagentur für Arbeit unter allen lokalen Arbeitsagenturen basiert.

Auch die Werte des Beschäftigungsbarometers des Münchner Ifo-Institutes sind leicht gefallen. Besonders im Automobilbau und der Elektroindustrie bestehe aber nach wie vor ein hoher Einstellungsbedarf, hieß es. Im Dienstleistungssektor sei der Indikator dagegen deutlicher gesunken. Vor allem das Gastgewerbe sei bei Neueinstellungen auf die Bremse getreten. Im Handel sowie im Baugewerbe gebe es weiterhin kaum Bedarf für Neueinstellungen. (dpa)


 

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