Jedes fünfte Unternehmen will mehr Homeoffice

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Jedes fünfte Unternehmen in Deutschland will einer Erhebung des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) zufolge die Möglichkeiten für mobiles Arbeiten längerfristig ausbauen. Aber zwei Drittel der Betriebe wollen es wieder auf das Niveau vor der Pandemie zurückfahren, jeder zehnte Betrieb sogar unter das Vorkrisen-Level. Das teilte das IAB am Montag mit. Das Institut hatte zwischen dem 5. und dem 20. Juli Betriebe in ganz Deutschland befragt.

«Der Anteil der Betriebe, die die Homeoffice-Option ausbauen wollen, ist bei den Großbetrieben mit über 250 Mitarbeitenden sehr viel höher als bei kleinen und mittleren Betrieben», sagte IAB-Forscher Christian Kagerl. So habe ihr Anteil bei Betrieben mit mehr als 250 Mitarbeitenden bei etwa 65 Prozent, bei Betrieben mit 50 bis 249 Mitarbeitenden bei gut 30 Prozent gelegen. Bei Betrieben mit weniger als 50 Angestellten waren es nur knapp 20 Prozent.

Zu den Gründen für ihre Haltung hatte das IAB Unternehmen bereits im Oktober 2020 befragt, seitdem habe sich nicht viel geändert. Betriebe, die sich pro Homeoffice aussprechen, wollen die Flexibilität ihrer Mitarbeiter erhöhen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf verbessern, um sich als attraktiver Arbeitgeber zu positionieren. Wer die Arbeit von zu Hause reduzieren will, hält das Profil des jeweiligen Arbeitsplatzes meist für nicht geeignet. Andere befürchten, dass die Distanz die Zusammenarbeit erschwert, dass Mitarbeiter ungleich behandelt werden oder dass die Unternehmenskultur einer Ausweitung entgegensteht.

Die IAB-Befragung ist Teil der Studie «Betriebe in der Covid-19-Krise», für die das Institut monatlich 1500 bis 2000 Betriebe zum Umgang mit der Corona-Krise befragt. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In dieser Woche streiken GDL und Ver.di. Davon ist nicht nur der Fernverkehr betroffen. Auch die S-Bahn in Berlin wird von dem Betroffen sein. Die Messe informiert, wie Gäste trotzdem auf die ITB kommen.

Läuft ein befristeter Vertrag aus, ist es für Beschäftigte wichtig, möglichst bald im Anschluss eine neue Anstellung zu finden. Aber wann haben sie eigentlich Zeit für Bewerbungsgespräche?

Wie wichtig das Thema ZUHÖREN beim Führen von Mitarbeiter, in Meetings, aber auch im Umgang mit Gästen, Kunden und Lieferanten ist, zeigt sich besonders deutlich bei Führungskräften und im Vertrieb. Doch es scheint, als fehle oft das aufrichtige Interesse am Gegenüber. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Die Konjunktur bleibt schwach, die Spuren auf dem Arbeitsmarkt werden deutlicher. Die Zahl der Arbeitslosen steigt, auch Anzeichen für mehr Kurzarbeit sind zu sehen.

Coronahilfen haben in der Pandemie viele Firmen vor der Pleite bewahrt. Die sind ausgelaufen. Zugleich haben sich die Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert - mit Folgen für das Insolvenzgeschehen. Dazu trug auch das Gastgewerbe wesentlich mit bei.

Ab April soll Cannabis kontrolliert freigegeben werden. Was heißt das für den Job - darf man die Droge in der Mittagspause konsumieren? Und was ist mit dem Joint nach Feierabend? Ein Anwalt gibt Antworten.

Hohe Mieten in deutschen Großstädten sind einer Studie zufolge eine Hürde für Unternehmen im Ringen um Fachkräfte. Das geht so weit, dass ein Drittel über einen Jobwechsel wegen hoher Mieten nachdenkt - eine kleine Minderheit zieht tatsächlich deswegen um.

Auch für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2023 hat der DEHOGA wieder die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen aus Hotellerie und Gastronomie in seinem aktuellen Zahlenspiegel zusammengestellt. Wie werden zahlreiche Informationen rund um Umsatz- und Beschäftigtenzahlen, Ausbildung, Gewerbean- und -abmeldungen bereit gehalten.

Wer in Elternzeit ist, hat meist anderes als den eigenen Job im Kopf. Wenn dann plötzlich von Kündigung die Rede ist, sitzt der Schock tief. Aber ist das überhaupt möglich?

Mit 15 Prozent realen Umsatzverlusten liegen Gastronomie und Hotellerie in NRW trotz Übernachtungsrekord mit den Umsätzen immer noch deutlich unter Vor-Corona-Niveau. Die Rückgänge bleiben seit Corona drastisch hoch genauso wie der anhaltende Kostendruck. Auch 2024 startet mit Verlusten.