Nur wenige Unternehmen planen Corona-Tests für Mitarbeiter

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Nach der Ankündigung der Deutschen Post, mehreren Tausend Angestellten einen Corona-Test zu ermöglichen, bleibt der Bonner Konzern damit derzeit eher die Ausnahme in der Branche. «Reihentests sind nicht geplant», sagte auch ein Sprecher der Paketdienstes DPD der Deutschen Presse-Agentur. Stattdessen sollten Mitarbeiter sich anlassbezogen testen lassen, wenn ein Verdacht auf eine Infektion auftritt. Tests in größerem Rahmen seien nur sinnvoll, wenn man sie regelmäßig durchführe, wandte der Sprecher ein. Schließlich könne sich das Infektionsgeschehen schnell ändern.

Bei der Deutschen Post wurde vermutet, dass es mehr infizierte Menschen im Umkreis ihrer Betriebsstätten geben könnte als bisher vermutet. Rund 1.000 Mitarbeiter seien in zwei Paketzentren rein vorsorglich getestet worden, obwohl es dort nur sehr wenige Fälle gegeben hatte, sagte Vorstand Tobias Meyer der «Rheinischen Post» (Dienstag). Darunter sei der Test bei mehr als 20 positiv ausgefallen. «Das Auffällige war, dass wir bei den breiten Tests ohne zwingenden Grund eine unerwartet hohe Anzahl an Infizierten gefunden haben, die aber bisher keinerlei Symptome der Krankheit haben», sagte Meyer.

Mehrfache Testreihen plant die Post allerdings nicht. Ein Test verursacht nach Unternehmensangaben zwischen 130 und 160 Euro an Laborkosten. «Wir müssen hier mit Augenmaß vorgehen. Aber wo die Notwendigkeit besteht, werden wir selbstverständlich auch nochmal testen, wenn das erforderlich ist», sagte ein Sprecher des Konzerns.

McDonalds und Burger King

Bei den Schwergewichten der Systemgastronomie, McDonalds und Burger King, sind nach Angaben der Unternehmen ebenfalls keine Tests für Mitarbeiter in Planung. Burger King verwies zudem auf die Eigenständigkeit der Franchisenehmer. Aufgrund dessen «entscheiden diese eigenverantwortlich, ob Mitarbeitern Corona-Tests angeboten werden», teilte Burger King mit.

In der Handelsbranche wird das Thema Corona-Tests für Mitarbeiter aktuell bei der Drogeriekette Rossmann diskutiert. Nähere Angaben machte das Unternehmen zunächst nicht. «Diese Prüfung wird sicherlich noch einige Zeit in Anspruch nehmen», teilte Rossmann mit. Auch beim Discounter Lidl sei das Test-Angebot für einzelne Mitarbeitergruppen im Gespräch. «Im ersten Schritt werden wir auf freiwilliger Basis an einer wissenschaftlichen Immunitätsstudie teilnehmen und die Kosten hierfür übernehmen», hieß es von Lidl.

Supermärkte und Discounter wie Aldi Nord, Aldi Süd, die Rewe Group oder Kaufland haben aktuell nicht vor, ihren Mitarbeitern Corona-Tests anzubieten. Aldi Nord und Kaufland verwiesen dabei auf bereits bestehende Hygiene- und Schutzmaßnahmen und auf die geringen Fallzahlen innerhalb der Belegschaft. Rewe teilte unterdessen mit, dass es «rein praktisch» nicht möglich wäre, betriebsärztliche Corona-Tests unter den in Deutschland rund 260.000 Beschäftigten durchzuführen.

(dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In dieser Woche streiken GDL und Ver.di. Davon ist nicht nur der Fernverkehr betroffen. Auch die S-Bahn in Berlin wird von dem Betroffen sein. Die Messe informiert, wie Gäste trotzdem auf die ITB kommen.

Läuft ein befristeter Vertrag aus, ist es für Beschäftigte wichtig, möglichst bald im Anschluss eine neue Anstellung zu finden. Aber wann haben sie eigentlich Zeit für Bewerbungsgespräche?

Wie wichtig das Thema ZUHÖREN beim Führen von Mitarbeiter, in Meetings, aber auch im Umgang mit Gästen, Kunden und Lieferanten ist, zeigt sich besonders deutlich bei Führungskräften und im Vertrieb. Doch es scheint, als fehle oft das aufrichtige Interesse am Gegenüber. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Die Konjunktur bleibt schwach, die Spuren auf dem Arbeitsmarkt werden deutlicher. Die Zahl der Arbeitslosen steigt, auch Anzeichen für mehr Kurzarbeit sind zu sehen.

Coronahilfen haben in der Pandemie viele Firmen vor der Pleite bewahrt. Die sind ausgelaufen. Zugleich haben sich die Rahmenbedingungen deutlich verschlechtert - mit Folgen für das Insolvenzgeschehen. Dazu trug auch das Gastgewerbe wesentlich mit bei.

Ab April soll Cannabis kontrolliert freigegeben werden. Was heißt das für den Job - darf man die Droge in der Mittagspause konsumieren? Und was ist mit dem Joint nach Feierabend? Ein Anwalt gibt Antworten.

Hohe Mieten in deutschen Großstädten sind einer Studie zufolge eine Hürde für Unternehmen im Ringen um Fachkräfte. Das geht so weit, dass ein Drittel über einen Jobwechsel wegen hoher Mieten nachdenkt - eine kleine Minderheit zieht tatsächlich deswegen um.

Auch für das 4. Quartal und das Gesamtjahr 2023 hat der DEHOGA wieder die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen aus Hotellerie und Gastronomie in seinem aktuellen Zahlenspiegel zusammengestellt. Wie werden zahlreiche Informationen rund um Umsatz- und Beschäftigtenzahlen, Ausbildung, Gewerbean- und -abmeldungen bereit gehalten.

Wer in Elternzeit ist, hat meist anderes als den eigenen Job im Kopf. Wenn dann plötzlich von Kündigung die Rede ist, sitzt der Schock tief. Aber ist das überhaupt möglich?

Mit 15 Prozent realen Umsatzverlusten liegen Gastronomie und Hotellerie in NRW trotz Übernachtungsrekord mit den Umsätzen immer noch deutlich unter Vor-Corona-Niveau. Die Rückgänge bleiben seit Corona drastisch hoch genauso wie der anhaltende Kostendruck. Auch 2024 startet mit Verlusten.