Öffentliche Schulden wachsen wegen Corona auf fast 2,2 Billionen Euro

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Die Corona-Krise hat die Schulden von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung bei Banken und Privatunternehmen auf einen Höchststand steigen lassen. Zum Ende des dritten Quartals 2020 betrug die Gesamtsumme 2195,1 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag in Wiesbaden unter Berufung auf vorläufige Ergebnisse mitteilte.

«Der Anstieg ist im Wesentlichen in der Aufnahme finanzieller Mittel für Maßnahmen zur Bewältigung der Corona-Krise begründet», hieß es. Seit Ende 2019 seien die Schulden damit um 15,6 Prozent gestiegen.

Bereits Ende des zweiten Quartals war laut den Angaben der bis dahin höchste in der Statistik ermittelte Schuldenstand erreicht worden (2109,2 Milliarden Euro). Eine ähnlich hohe Verschuldung hatte es demnach davor Ende 2012 mit 2068,3 Milliarden Euro gegeben. Seither seien die öffentlichen Schulden alljährlich gesunken.

Laut den Statistikern stieg die Verschuldung des Bundes seit Ende letzten Jahres um 20,3 Prozent auf 1430,1 Milliarden Euro. Zugleich wuchsen die Schulden in den Ländern auf insgesamt 631,1 Milliarden Euro (plus 9,1 Prozent). Der prozentual höchste Anstieg wurde in Sachsen verzeichnet, wo sich die Summe ausgehend von einem niedrigen Niveau um 170,9 Prozent erhöhte, gefolgt von Bayern (plus 26,5 Prozent) und Bremen (plus 20,8 Prozent).

Die Länder mit den höchsten absoluten Schuldenzuwächsen waren Nordrhein-Westfalen (16,4 Milliarden Euro), Bremen (6,3 Milliarden Euro) und Niedersachsen (5 Milliarden Euro). In Bremen kam es den Angaben zufolge vor allem aufgrund der Bereitstellung von Barsicherheiten für Derivat-Geschäfte zu Schuldenaufnahmen.

Eher geringfügig erhöhten sich die Schulden in den Kommunen. Gegenüber dem Jahresende 2019 stiegen sie dort um 1,9 Prozent auf 133,9 Milliarden Euro. Dabei gab es regionale Unterschiede: In den Gemeinden in Hessen und Schleswig-Holstein wurden Zuwächse von 7,3 Prozent beziehungsweise 6,6 Prozent verzeichnet. Im Saarland und in Sachsen kam es zu Rückgängen von 15,1 Prozent beziehungsweise 13,7 Prozent. Im Saarland war demnach vor allem ein Entschuldungsprogramm des Landes Grund für den Rückgang.

Die Sozialversicherung dagegen konnte ihren Schuldenstand seit Ende 2019 um fast 9 Prozent auf 52 Millionen Euro reduzieren. (dpa)


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

In unserer Folge des Hospitality Jobcast geht es um ein essentielles Führungsthema: Das Mitarbeitergespräch. Bei einigen löst allein der Gedanke an den Termin mit dem Vorgesetzten bereits Unbehagen aus. Wie eine neue Gesprächskultur geschaffen werden kann, berichtet Christian Henzler von Gründer von ⁠newworx.

Im Gastgewerbe sind Praktika schon lange einer der wichtigsten Wege, um junge Leute für eine Ausbildung zu gewinnen. Auch branchenübergreifend finden 61 Prozent der Unternehmen ihre Auszubildende über Praktika. Eine neue Webseite bündelt jetzt alle Informationen.

Der Frust muss raus! Auf Bewertungsplattformen können Arbeitnehmer Arbeitgeber bewerten. Aber wie sieht es rechtlich aus? Ist es unbedenklich, solche Bewertungen im Netz zu verfassen? Und bleibt die Anonymität immer gewahrt?

Sie waren auf Dienstreise, mussten ein Werkzeug selbst kaufen oder haben das Geld für den Blumenstrauß zum Geburtstag des Kollegen vorgestreckt? Welche dieser Kosten erstattet der Arbeitgeber und wie bekomme ich dieses Geld zurück? Zwei Experten erklären, worauf Sie bei Spesen und Auslagen besonders achten müssen.

Sie waren auf Dienstreise oder haben was für die Arbeit gekauft, und bekommen das Geld vom Arbeitgeber erstattet? Wann Steuern anfallen und wie Erstattungen in der Steuererklärung angegeben werden.

Schon ein paar Infos zum Job genügen KI-Programmen wie ChatGPT, um binnen Sekunden ein ansprechendes Bewerbungsschreiben zu erstellen. Wie gehen Unternehmen damit um?

Im Jahr 2023 haben rund 479.900 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Das waren zwar 2,1 Prozent mehr als im Jahr 2022, aber noch immer sechs Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie.

Galeria-Investor Beetz ist zuversichtlich, den insolventen Warenhauskonzern wiederbeleben zu können. Die meisten Filalen sollen erhalten bleiben. Welche geschlossen werden, steht noch nicht fest.

Arbeitsunfälle passieren auch im Homeoffice. Zwar verschwimmen hier die Grenzen zwischen Job und Privatleben oft. Wann dann die Unfallversicherung greift und wann nicht, zeigt ein exemplarischer Fall.

E-Mail statt Brief für die Rechnung, Screensharing statt Ausdruck für das Meeting, QR-Code statt Papierticket für die Dienstreise – in deutschen Büros wird deutlich weniger gedruckt als noch vor fünf Jahren.