Studie: Personalnot im Job macht häufig krank

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

In Niedersachsen erleben 44 Prozent der Beschäftigten im Arbeitsalltag regelmäßig Personalmangel. Die Betroffenen leiden häufiger unter Schmerzen, Schlafstörungen und Erschöpfung, wie aus dem DAK-Gesundheitsreport hervorgeht.

«Die Ergebnisse sollten ein Weckruf sein», sagte Dirk Vennekold, Landeschef der DAK-Gesundheit in Niedersachsen. Durch den Stress und die Belastungen könne der Personalmangel den Krankenstand hochtreiben, was die Situation weiter verschärfe. «So droht ein Teufelskreis, der durchbrochen werden muss», warnte der Landeschef der Krankenkasse.

Für die Studie wurden die Daten von mehr als 220.000 erwerbstätigen DAK-Versicherten in Niedersachsen ausgewertet und landesweit rund 1.000 Personen repräsentativ durch das Forsa-Institut befragt.

68 Prozent der Beschäftigten mit regelmäßigem Personalmangel im Job gaben an, in den vergangenen Monaten auch krank gearbeitet zu haben. Dem DAK-Report zufolge lag der Krankenstand im vergangenen Jahr in den Berufsgruppen mit Fachkräftemangel deutlich über dem Durchschnitt von 5,6 Prozent. So waren es bei den Beschäftigten, die Fahrzeuge fahren, 7,6 Prozent. In der Kinderbetreuung lag der Krankenstand bei 7,1 Prozent und in der Krankenpflege bei 6,4 Prozent.

Der Umfrage zufolge stehen die Betroffenen unter starkem Termin- und Leistungsdruck, machen Überstunden und versäumen Pausen. In der Freizeit können sie oft nicht abschalten, verzichten auf Sport und finden wenig Zeit für Hobbys, Familie und Freunde. Mehr als die Hälfte der Befragten sind ständig müde und erschöpft, gut ein Drittel hat Schlafstörungen oder Rückenschmerzen, jeder fünfte Kopfschmerzen.

«Gerade wenn betriebliche Aufgaben unter den Zwängen des Mangels zu meistern sind, sollten die Arbeitgeber und Unternehmen die gesundheitliche Dimension stärker in den Fokus rücken», forderte Vennekold.


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Mit einem neuen Gesetz will die Bundesregierung Betriebsrenten attraktiver machen. Das geht aus einem Entwurf hervor, den das Bundeskabinett am Mittwoch abgesegnet hat. Es soll für Unternehmen Anreize schaffen, mehr Beschäftigten eine betriebliche Altersversorgung anzubieten.

Mit einem Kraftakt könnte es einem Modell zufolge bis 2035 gelingen, rund 1,5 Millionen 55- bis 70-Jährige für den Arbeitsmarkt zu gewinnen. In Personalnot-Zeiten eine enorme Zahl.

Wenn Daten zu Einkommen und Krediten nahezu offen im Internet stehen, ist das eine Einladung für Kriminelle. Ein IT-Experte und der Chaos Computer Club haben womöglich Schlimmeres verhindert und Datenlecks bei Check24 und Verivox aufgedeckt. Check24 bezeichnet sich selbst auch als größtes deutsches Reiseportal, das auch Hotelzimmer vermittelt.

Bürobeschäftigte in deutschen Metropolen fahren einer Umfrage zufolge wieder öfter zur Arbeit ins Unternehmen. Angestellte in Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt, Düsseldorf und Stuttgart kamen zuletzt im Schnitt an 3,6 Tagen pro Woche ins Büro. Damit nähere sich die Büroanwesenheit dem Vor-Corona-Niveau an.

Die Digitalisierung und damit unter Umständen auch Beschleunigung im Prozess der Beantragung von Arbeitsmarktzulassungen für ausländische Beschäftigte schreitet weiter voran. Welche Neuerungen es gibt.

538 Euro - mehr dürfen Minijobberinnen und Minijobber im Monat nicht verdienen, sonst werden Sozialabgaben fällig. Es gibt aber Zahlungen, die für diese Verdienstgrenze unerheblich sind.

Im vergangenen Jahr 2023 mussten die Arbeitgeber 76,7 Milliarden Euro für die Entgeltfortzahlung ihrer erkrankten Beschäftigten aufbringen. Damit haben sich die Kosten binnen 14 Jahren verdoppelt. Das hat das Institut der deutschen Wirtschaft errechnet.

Der DEHOGA hatte in der Vergangenheit wiederholt über unwirksame Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen von „Pseudo-Ärzten“ berichtet. Dank der Hinweise von Arbeitgebern aller Branchen sind mittlerweile weitere mutmaßliche Ärzte namentlich bekannt, die Bescheinigungen ausstellen sollen.

In Deutschland sind die Chancen für ausländische Arbeitnehmer gestiegen, dass ihre beruflichen Abschlüsse anerkannt werden. Gut zwei von drei positiv entschiedenen Anerkennungsverfahren drehen sich um medizinische Berufe.

Wer Fotos oder Videos im Internet veröffentlicht, auf denen im Hintergrund eine Fototapete zu sehen ist, verletzt damit gemeinhin keine Urheberrechte. In einem der vorliegenden Fälle wurde eine solche Tapete in einem Hotelzimmer verwendet.