Studie sieht schlechte Umweltbilanz bei Laborfleisch

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Im Labor aus tierischen Zellen gezüchtetes Fleisch gilt oft als umweltfreundlicher als Rindfleisch, da die Herstellung weniger Land und Wasser benötigt und zudem weniger Treibhausgase erzeugt als die herkömmliche Viehzucht. In einer Preprint-Studie kamen Forscher der University of California nun jedoch zu dem Ergebnis, dass die Auswirkungen auf die Umwelt wahrscheinlich um einiges höher sind als bei Rindfleisch.

Die Forscher führten dazu eine Analyse des Energiebedarfs und der Treibhausgasemissionen in allen Produktionsstufen durch und verglichen diese mit Rindfleisch. Eine der aktuellen Herausforderungen bei im Labor gezüchtetem Fleisch ist die Verwendung von hochraffinierten oder gereinigten Wachstumsmedien zur Unterstützung der Vermehrung tierischer Zellen. Derzeit ähnelt diese Methode der Biotechnologie zur Herstellung von Arzneimitteln. Dies wirft eine entscheidende Frage für die Produktion von kultiviertem Fleisch auf: Handelt es sich um ein pharmazeutisches Produkt oder ein Lebensmittelprodukt?

„Wenn Unternehmen Wachstumsmedien auf pharmazeutisches Niveau reinigen müssen, verbrauchen sie mehr Ressourcen, was dann das globale Erwärmungspotenzial erhöht“, sagte der Hauptautor und Doktorand Derrick Risner vom Department of Food Science and Technology der UC Davis. „Wenn dieses Produkt weiterhin nach dem „Pharma“-Ansatz hergestellt wird, ist es umweltschädlicher und teurer als die konventionelle Rindfleischproduktion.“

Als globales Erwärmungspotenzial definierten die Wissenschaftler die Kohlendioxidäquivalente, die pro produziertem Kilogramm Fleisch ausgestoßen werden. Die Studie ergab, dass das Treibhauspotenzial von Laborfleisch, das diese gereinigten Medien verwendet, vier- bis 25-mal größer ist als der Durchschnitt von Rindfleisch im Einzelhandel.

„Unsere Ergebnisse legen nahe, dass kultiviertes Fleisch nicht grundsätzlich besser für die Umwelt ist als herkömmliches Rindfleisch. Es ist kein Allheilmittel“, sagte der Autor Edward Spang. „Es ist möglich, dass wir die Auswirkungen auf die Umwelt in Zukunft verringern, aber es bedarf erheblicher technischer Fortschritte, um gleichzeitig die Leistung zu steigern und die Kosten der Zellkulturmedien zu senken.“


Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Stimmung in der Tourismusbranche ist nach einer Umfrage der Industrie- und Handelskammer Niedersachsen weiter getrübt. Die Gastronomie zeigte sich besonders pessimistisch.

Auch für das 1. Quartal 2024 hat der DEHOGA die wichtigsten wirtschaftlichen Kennzahlen aus Hotellerie und Gastronomie in seinem aktuellen Zahlenspiegel zusammengestellt. Interessierte finden darin zahlreiche Informationen rund um Umsatz- und Beschäftigtenzahlen, Ausbildung, Gewerbean- und -abmeldungen und vieles mehr.

Eine Auswertung von 70 000 verkauften Grills bei «Grillfürst» im vergangenen Jahr spricht eine klare Sprache: Kunden geben im Schnitt zwischen 1000 und 2000 Euro für eine neuen Grill aus. Gasgrills machen in Fachgeschäften 90 Prozent der verkauften Geräte aus.

Kurz vor Beginn der Fußball-Europameisterschaft hat auch der Bundesrat den Weg für das Public Viewing freigemacht. Die Länderkammer stimmte in ihrer Plenarsitzung am 17. Mai 2024 einer Verordnung zu, die öffentliche TV-Übertragungen der Fußballspiele auch zu späteren Anstoßzeiten möglich macht.

Was in anderen Ländern bereits normal ist, bleibt in Deutschland die Ausnahme: Verträge oder Kündigungen digital zu unterschreiben. Doch was steht der digitalen Unterschrift noch im Weg?

Nicht nur Geschlecht oder Religion - auch das Alter kann Anlass für Diskriminierung im Job sein. Das Gefühl, davon betroffen zu sein, haben einer Umfrage zufolge nicht wenige Menschen in Deutschland.

Jahrzehntelang hatte Milch in Deutschland einen guten Ruf. Im Vergleich zu den 1990er-Jahren ist der Verbrauch bei Kuhmilch aber deutlich gesunken. Forschende sehen in dieser Entwicklung einen Trend.

Die deutsche Wirtschaft hat zu Jahresbeginn wieder etwas Tritt gefasst. Gestützt vom Export und gestiegenen Bauinvestitionen wuchs das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal leicht um 0,2 Prozent.

Die deutsche Wirtschaft scheint das Gröbste überstanden zu haben. Nach einem leichten Wachstum zu Jahresbeginn könnte die Wirtschaftsleistung erneut etwas zulegen. Davon könnte auch das Gastgewerbe profitieren.

Es passiert schneller und häufiger, als man denkt: Das Mailkonto wird gehackt. Welche Ursachen das hat, was man tun kann und vor allem wie - erklärt in drei Schritten.