Studie: Vor allem Jüngere wirtschaftlich von Corona-Krise betroffen

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Vor allem Jüngere haben laut einer Umfrage die Corona-Krise wirtschaftlich gespürt. Das zeigt eine Studie im Auftrag des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller, die der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Je älter die Menschen in Deutschland waren, desto seltener hatten sie Einbußen, heißt es in dem Papier, für das 1000 Menschen vom Marktforscher Nielsen repräsentativ befragt wurden.

Demnach berichtete fast ein Drittel (31 Prozent) aller Befragten von finanziellen Einbußen bei sich oder in der Partnerschaft, etwa wegen Kurzarbeit oder Auftragsmangels bei Selbstständigkeit. 68 Prozent gaben an, keine negativen Folgen in der Haushaltskasse zu haben.

Jüngere Menschen waren dabei weit überdurchschnittlich von der Krise betroffen: Bei den 18- bis 29-Jährigen berichtete jeder Zweite (50 Prozent) von wirtschaftlichen Einbußen und bei den 30- bis 39-Jährigen noch 38 Prozent. An den Älteren ging die Pandemie demnach finanziell sehr oft folgenlos vorbei: Nur 15 Prozent der über 60-Jährigen spürten Einbußen, 85 Prozent gaben das nicht an.

Auch bei Familien machten sich die Corona-Krise bemerkbar, wie die Studie weiter zeigt. Während Singles und Paare wenig betroffen waren, berichteten Haushalte mit drei bis vier und mehr als fünf Personen häufiger über Folgen für das Portemonnaie (42 bzw. 54 Prozent).

Jüngere Menschen waren vermutlich öfter die Leidtragenden, da sie eher in Jobs arbeiten, die von der Krise stärker betroffen sind und zudem häufiger schlechtere Verträge haben als ältere Menschen, erklärten die Marktforscher. Hinzu komme, dass Rentner nicht von Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit betroffen sind.

Unterschiede zwischen den Altersgruppen gibt es laut dem Arzneiverband auch bei der Impfbereitschaft. So stimmten fast 75 Prozent der über 60-jährigen Befragten der Aussage «Wenn ein Impfstoff gegen das Coronavirus verfügbar ist, werde ich mich impfen lassen» zu oder eher zu. Bei den 18- bis 29-Jährigen und 30- bis 39-Jährigen waren es mit um die 60 Prozent Zustimmung deutlich weniger. In der jüngsten Altersgruppe wollen sich ferner 20 Prozent nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. Insgesamt ist die Bereitschaft und auch das Vertrauen in einen Impfstoff aber groß.

«Dass sich zwei Drittel der Bevölkerung impfen lassen möchten, sobald ein Impfstoff gegen das Coronavirus zur Verfügung steht, ist ein gutes und wichtiges Signal», erklärte BAH-Hauptgeschäftsführer Hubertus Cranz. Jedoch gebe es bei den Jüngeren noch vereinzelt Vorbehalte. «Hier gilt es sachliche Aufklärungsarbeit zu leisten – auch was das Vertrauen in die Impfstoffe angeht, sobald sie zur Verfügung stehen.»


Notizblock

Internet

Zurück

Vielleicht auch interessant

Für die Wirtschaft sind die Zeiten nicht gerade die besten. Umso mehr sind Führungskräfte gefragt, die die richtigen Entscheidungen treffen. Man sollte meinen, dass sich Manager intensiv mit dem Thema Entscheidungsfindung auseinandersetzen. Doch Fehlanzeige. Ein Gastbeitrag von Albrecht von Bonin.

Das Gastgewerbe verzeichnete im Februar 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat einen Umsatzrückgang von real 1,1 Prozent und nominal ein Plus von 1,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt mitteilt. Gegenüber dem Februar 2019, dem Vergleichsmonat vor der Corona-Pandemie, lag der Umsatz real 14,0 Prozent niedriger.

Schwächstes Wachstum der G7-Staaten: Für Deutschland hat der IWF in seiner neuen Prognose keine guten Nachrichten. Die Weltwirtschaft schlägt sich trotz düsterer Befürchtungen allerdings recht wacker.

In unserer Folge des Hospitality Jobcast geht es um ein essentielles Führungsthema: Das Mitarbeitergespräch. Bei einigen löst allein der Gedanke an den Termin mit dem Vorgesetzten bereits Unbehagen aus. Wie eine neue Gesprächskultur geschaffen werden kann, berichtet Christian Henzler von Gründer von ⁠newworx.

Im Gastgewerbe sind Praktika schon lange einer der wichtigsten Wege, um junge Leute für eine Ausbildung zu gewinnen. Auch branchenübergreifend finden 61 Prozent der Unternehmen ihre Auszubildende über Praktika. Eine neue Webseite bündelt jetzt alle Informationen.

Der Frust muss raus! Auf Bewertungsplattformen können Arbeitnehmer Arbeitgeber bewerten. Aber wie sieht es rechtlich aus? Ist es unbedenklich, solche Bewertungen im Netz zu verfassen? Und bleibt die Anonymität immer gewahrt?

Sie waren auf Dienstreise, mussten ein Werkzeug selbst kaufen oder haben das Geld für den Blumenstrauß zum Geburtstag des Kollegen vorgestreckt? Welche dieser Kosten erstattet der Arbeitgeber und wie bekomme ich dieses Geld zurück? Zwei Experten erklären, worauf Sie bei Spesen und Auslagen besonders achten müssen.

Sie waren auf Dienstreise oder haben was für die Arbeit gekauft, und bekommen das Geld vom Arbeitgeber erstattet? Wann Steuern anfallen und wie Erstattungen in der Steuererklärung angegeben werden.

Schon ein paar Infos zum Job genügen KI-Programmen wie ChatGPT, um binnen Sekunden ein ansprechendes Bewerbungsschreiben zu erstellen. Wie gehen Unternehmen damit um?

Im Jahr 2023 haben rund 479.900 Personen in Deutschland einen neuen Ausbildungsvertrag in der dualen Berufsausbildung abgeschlossen. Das waren zwar 2,1 Prozent mehr als im Jahr 2022, aber noch immer sechs Prozent weniger als vor der Corona-Pandemie.