Welche Fristen gelten beim Arbeitszeugnis?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Wenn ein Arbeitsverhältnis ausläuft, haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Anspruch auf ein schriftliches Arbeitszeugnis. Manche Beschäftigte warten allerdings wochen- oder gar monatelang darauf. Bis wann muss der Arbeitgeber das Arbeitszeugnis ausstellen?

«Das Zeugnis muss ausgestellt werden, sobald der Arbeitnehmer dies verlangt», stellt Nathalie Oberthür klar. Der Fachanwältin für Arbeitsrecht zufolge gibt es allerdings keine Sanktionen bei verspäteter Ausstellung des Zeugnisses.

In seltenen Fällen Schadenersatzansprüche

Ausnahme können laut Oberthür etwaige Schadenersatzansprüche sein, wenn ein Arbeitnehmer oder Arbeitnehmerin einen neuen Arbeitsplatz wegen des fehlenden Zeugnisses nicht erhält. «Dies ist in der Praxis allerdings nur schwer nachweisbar», so die Arbeitsrechtsexpertin.

Wer sein Arbeitszeugnis verliert oder verlegt, darf erneut anfragen. «Der Arbeitgeber ist aus nachwirkender Treuepflicht verpflichtet, ein Zeugnis bei Verlust nochmals auszustellen», erklärt die Anwältin.

Allerdings könne es vorkommen, dass Datum und Unterschriften von dem ursprünglichen Zeugnis abweichen, weil ehemals verantwortliche Personen nicht mehr im Unternehmen sind.

Zur Person: Nathalie Oberthür ist Vorsitzende des Ausschusses Arbeitsrecht des Deutschen Anwaltvereins (DAV).


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Viele Arbeitnehmer haben es schon fest eingeplant. Wenn es dann auf dem Konto landet, freut man sich trotzdem: das Urlaubsgeld. Neben der Landwirtschaft ist das Urlaubsgeld jedoch im Hotel- und Gaststättengewerbe relativ niedrig.

Man gibt in der Ausbildung sein Bestes, doch Feedback bleibt aus. Kein Lob, keine Kritik – das erschwert das Lernen. Wie Auszubildende mit fehlendem oder unprofessionellem Feedback umgehen können.

Das Leben in Deutschland hat sich in den vergangenen Jahren rasant verteuert. Viele Arbeitgeber federten das mit staatlicher Unterstützung etwas ab. Aber nicht alle Beschäftigten kamen in den Genuss.

Vor zwei Jahren wurden tausende Mahnschreiben an Unternehmen verschickt, die Google-Schriften auf ihren Websites nutzten. Nun gab es im Rechtsstreit um die Abmahnschreiben eine bedeutende Entwicklung zugunsten der Betroffenen.

Der DEHOGA Bundesverband weist auf im Umlauf befindliche, möglicherweise nicht ordnungsgemäße Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (AU) hin. Dabei geht es vor allem um Plattformen die „AU ohne Arztgespräch“ anbieten.

Die positive Entwicklung auf dem gastgewerblichen Arbeitsmarkt setzt sich fort und erreicht eine wichtige Marke: Laut Bundesagentur für Arbeit gab es in Hotellerie und Gastronomie erstmals wieder mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte als im Vorkrisenjahr 2019. Das teilt der DEHOGA Bundesverband mit.

Beschäftigte in Deutschland haben laut einer Untersuchung der Techniker Krankenkasse 2023 so viele Arzneimittel verschrieben bekommen wie noch nie. Ganz vorn lagen dabei Herz-Kreislauf-Medikamente.

Da Cannabis in Deutschland mittlerweile legal ist und erwachsene Personen bis zu drei Pflanzen anbauen können, spielen immer mehr Bürger mit dem Gedanken, ihr Marihuana für den Eigenbedarf selbst anzubauen. Grundsätzlich spricht nichts dagegen, aber es gibt einiges zu berücksichtigen.

Kürzlich sind im Rahmen des „Sommer der Berufsausbildung“ so genannte 360°-Panoramen freigeschaltet worden, mit denen Jugendliche auf eine authentische Erkundungstour durch Berufsfelder gehen können.

Von Tastatur-Tracking bis Spionagesoftware: Technisch gesehen könnte jeder Schritt von Mitarbeitenden überwacht werden. Aber wie weit dürfen Arbeitgeber tatsächlich gehen, wenn es um Kontrolle geht?