Wie oft kann ein befristeter Vertrag verlängert werden?

| Zahlen & Fakten Zahlen & Fakten

Besonders in wirtschaftlich angespannten Zeiten, stellen Arbeitgeber gerne mal befristete Arbeitsverträge aus. Für Beschäftigte bedeutet das viel Unsicherheit. Wichtig zu wissen: Ein unbefristeter Vertrag kann nicht unbegrenzt als solcher verlängert werden. 

Wie oft das geht, kommt auf die Art des Vertrages und den Grund an, erklärt Volker Görzel, Anwalt für Arbeitsrecht. In der Regel dürfe eine sachgrundlose Befristung maximal zwei Jahre dauern. In dieser Zeit seien dann auch nur bis zu drei Verlängerungen von jeweils sechs Monaten möglich, erklärt der Fachanwalt. 

Wenn diese Vorgaben nicht eingehalten werden und der Arbeitgeber einen Arbeitnehmer zum Beispiel länger beschäftigt, dann besteht das Vertragsverhältnis unbefristet. Längere Zeiträume kann es Görzel zufolge aber bei Tarifverträgen in einigen Branchen geben. Dort sind es dann in der Regel maximal vier Jahre, die man befristet angestellt sein darf.

Bei Sachgrundbefristung gelten andere Regeln

Es gibt aber auch Verträge, die aus bestimmten Gründen befristet werden. Theoretisch ist eine Verlängerung bei Stellen mit einer solchen Sachgrundbefristung unendlich möglich, so Volker Görzel. 

Dabei handelt es sich beispielsweise um eine Vertretungsstelle für eine Schwangerschaft oder Elternzeit. Wechselt man von einer Vertretung zur nächsten, kann der Vertrag erneut befristet verlängert werden. Während es in diesem Fall zwar keine Grenze gibt, gebe es aber bereits Versuche der Rechtssprechung auch hier ein Limit zu setzen, um Missbrauch zu verhindern, so Görzel.

Zur Person: Volker Görzel ist Fachanwalt für Arbeitsrecht in Köln und Leiter des Fachausschusses Betriebsverfassungsrecht und Mitbestimmung im Verband deutscher Arbeitsrechtsanwälte (VDAA).


 

Zurück

Vielleicht auch interessant

Die Österreichische Hotelvereinigung hat die größte Praktikums-Umfrage der Branche durchgeführt. Mehr als 1.200 Schüler nahmen an der Befragung teil, die bereits zum vierten Mal stattfand. Die Ergebnisse für das Jahr 2025 zeigen gute Bewertungen für die Praktikumsbetriebe. Optimierungspotenzial sehen die Schüler bei Kommunikation und Dienstzeiten.

Die Gewinner des Deutschen Nachhaltigkeitspreises in den Kategorien Hotellerie und Gastronomie zeigen, wie ökologische und soziale Verantwortung in der Praxis umgesetzt werden kann. Das Hotel Luise in Erlangen und die Obermühle Görlitz werden für ihren Einsatz für Kreislaufwirtschaft, faire Arbeitsbedingungen und regionale, umweltschonende Konzepte gewürdigt.

Die Krise in der Wirtschaft hinterlässt deutliche Spuren auf dem Ausbildungsmarkt. Die Zahl neu abgeschlossener Ausbildungsverträge ist in diesem Jahr auf rund 476.000 zurückgegangen, ist war der zweite Rückgang in Folge.

Die Bereitschaft von Fachkräften in Deutschland, während der Weihnachtsfeiertage und des Jahreswechsels für dienstliche Anfragen erreichbar zu sein, hat einen neuen Tiefstand erreicht. Insgesamt haben 71 Prozent der Berufstätigen über die Feiertage Urlaub.

Die wirtschaftspolitischen Verwerfungen treffen die Unternehmen in Deutschland weiter hart. Bonitäts-Schlusslicht bleibt das Gastgewerbe. Auch wenn sich die Lage seit Corona leicht gebessert hat, bleibt die Kreditwürdigkeit bei Gastronomen deutlich eingeschränkt.

Das kommende Jahr 2026 bringt für Unternehmen in Deutschland im Durchschnitt 2,4 Arbeitstage mehr als das laufende Jahr 2025. Dies teilt das Statistische Bundesamt mit. Bundesweit wird die durchschnittliche Zahl der Arbeitstage 250,5 erreichen.

Neue Studienergebnisse zeigen einen deutlichen Wandel im Trinkgeldverhalten der Deutschen. Während es im Restaurant stabil bleibt, sinkt die Bereitschaft in anderen Dienstleistungsbereichen massiv.

Deutschland zählt so viele Firmenpleiten wie seit 2014 nicht - und trotz Konjunkturhoffnungen gibt es keine Entwarnung für das kommende Jahr. Die zahlenmäßig meisten Insolvenzen entfielen auf das Dienstleistungsgewerbe.

Die Zuversicht der Verbraucher in Deutschland bezüglich ihrer eigenen finanziellen Lage stagniert. Das aktuelle Postbank Stimmungsbarometer beleuchtet die Hauptsorgen der Bevölkerung und zeigt auf, wie die gestiegenen Kosten die Spar- und Konsumpläne beeinflussen.

Aktuelle Daten des Statistischen Bundesamts zeigen, dass die Niedriglohnquote in Deutschland konstant bei 16 Prozent liegt. Besonders betroffen ist das Gastgewerbe, wo über die Hälfte der Jobs dem Niedriglohnsektor zuzuordnen sind.